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Die neue Textilindustrie

Die neue Textilindustrie – ein Katalysator für Transformation

ARTIKEL VON FASHNERD FOUNDER MUCHANETA KAPFUNDE.

25. Oktober 2021
Credit: Ellen MacArthur Foundation

Obwohl Textilunternehmen eine grundlegende Rolle in der Weltwirtschaft spielen, ist es keine leichte Aufgabe, diese etwas innovationsscheue Branche mit neuen Technologien zukunftssicher zu machen. Die gute Nachricht: Bahnbrechende Innovationen haben heute mehr Durchsetzungskraft als je zuvor. Diese umsetzbaren technischen Lösungen werden nun nicht mehr als Spielereien abgestempelt, sondern werden als echtes Potenzial angesehen, textile Prozesse, Materialien und Techniken zu verbessern. Was uns zu der Frage führt, wie man aktiver Gestalter der neuen Textilbranche werden kann?

 

Ein neues Mindset beschleunigt die Implementierung

Da die Pandemie noch immer unser Business bestimmt, sind neue Technologien zu Superhelden geworden. Innovationen bringen ein neues Mindset in die Mode- und Textilbranche und ermutigen Unternehmen, Schritt für Schritt in Richtung einer neuen Textilwirtschaft zu gehen. Doch wie sieht die neue Textilwirtschaft aus?

Die Transformation der Textilindustrie treibt in diesen herausfordernden Zeiten positive Veränderungen an und verspricht langfristige Vorteile, die auf Reuse, Remake und Recycle Modellen aufbauen. Basierend auf den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft definiert die Ellen MacArthur Foundation in dem Paper „A new textiles economy: Redesigning Fashion’s Future“ die neue Textilwirtschaft als „regenerativ und restaurativ“. Entworfen, um „die Verwendung nicht erneuerbarer Ressourcen schrittweise abzuschaffen“, kann die neue Textilwirtschaft die negativen Auswirkungen minimieren, indem der Ressourcenverbrauch während der Produktion, während des Gebrauchs und in der Phase nach dem Gebrauch erheblich reduziert wird.

Credit: Ellen MacArthur Foundation

Ein hervorragendes Beispiel für ein Unternehmen, das die Umsetzung dank eines neuen Mindsets beschleunigt, ist Nike. Um nicht erneuerbare Ressourcen auslaufen zu lassen, hat Nike den „Rewire“-Ansatz gewählt: eine Supply-Chain-Strategie, die auf „Integration, Anreizen und Innovation“ basiert. Diese Anpassung half Nike dabei, Nachhaltigkeit in den Vordergrund der Geschäftsstrategie zu rücken.

Eine gemeinsame Vision setzt neue Industriestandards

Indem die neue Textilwirtschaft eine andere Systemebene einleitet, entsteht eine gemeinsame Vision, die Prozesse in der Textilindustrie beschleunigt und Unternehmen die Möglichkeit bietet, mithilfe außergewöhnlicher Partnerschaften einen effektiven Fortschritt einzuleiten. Kooperationen spielen nicht nur eine entscheidende Rolle bei der Stimulierung von Strategien, sondern ermöglichen es auch, neue Modelle in großem Umfang zu testen.

Neue Branchenstandards setzen Unternehmen wie Reverse Resources. Die Tracking- und Handelsplattform für Textilabfälle bringt Hersteller und Käufer zusammen und wird bereits als Uber des Textilabfalls bezeichnet. Reverse Resources bietet eine 360-Grad-Transparenz des Abfalls und ist eines von vielen innovativen Unternehmen, die als Treiber der neuen Textilwirtschaft kritische Maßnahmen ergreifen – indem sie aktiv eine systemische Lösung herbeiführen, die den Strukturwandel unterstützt.

Ein Katalysator für Transformation?

Ist die neue Textilwirtschaft also nun ein Katalysator für die Transformation? Die Antwort ist ja. Die Transformation der Textilindustrie lenkt Unternehmen in Richtung einer neuen Textilwirtschaft, die für alle wirtschaftlich und ökologisch besser ist. Aufbauend auf einer gemeinsamen Vision und angetrieben von modernsten Technologien leitet die neue Textilwirtschaft auf spannende Weise einen längst überfälligen evolutionären Wandel des linearen Systems ein, das schon sehr lange reif für eine grundlegende Veränderung ist.

ÜBER DIE AUTORIN

Muchaneta ist Gründerin und Chefredakteurin von FashNerd.com und arbeitet seit über 14 Jahren in der Modebranche. Sie gilt als eine der führenden Influencern in dem Bereich Wearable Technologies und die Fusion von Mode und Technologie. Weitere Artikel von Machaneta auf unserem M/UNIQUE Blog finden Sie hier.

Muchaneta Kapfunde | editor@fashnerd.com


7 Gründe für Fortschritt in Zeiten einer Pandemie

7 Gründe für Fortschritt in Zeiten einer Pandemie

Ein Beitrag von Muchaneta Kapfunde, Founding Editor-in-Chief FashNerd.com

19. Oktober 2020

In dieser außergewöhnlichen Zeit lässt sich nicht leugnen, dass die Zukunft der Mode ungewiss ist. Unternehmen, die sich zwischen Pause und Wendepunkt bewegen, suchen nach digitalen, innovativen und hybriden Ansätzen für ihr Storytelling. Trotz der Pandemie entstehen neue Möglichkeiten, die einige Modemarken getreu dem Motto „Wenn das Leben Dir eine Zitrone gibt, mach Limonade draus“ nutzen, um eine Krise zu überwinden, welche keinerlei Anzeichen von einem Ende zeigt.

„Ihr Körper mag in Quarantäne sein, das gilt nicht unbedingt auch für Ihren Verstand“ 

erklärte Modedesigner Jeremy Scott im Interview mit Harper‘s Bazaar. Tatsache ist: in einer Zeit, in der Timing alles ist, gibt es mehrere Gründe, warum die Weiterverfolgung Ihrer Unternehmensziele in dieser außergewöhnlichen Zeit der Weg in die Zukunft ist. Hier sind sieben gute Ansätze:

1. Von neuen Tools und Arbeitsweisen profitieren

Es ist Zeit für die Entwicklung eines flexibleren Mindsets in Sachen tech-basierte Tools und neue Arbeitsweisen. Damit können Sie Ihren kreativen Entwicklungsprozess offener gestalten und schneller auf neue Anforderungen reagieren. Zudem erhalten Sie durch die Schaffung eines Netzwerks einen Zugang zu neuen Ressourcen und nützlichen Tools. Diese unterstützen Sie dabei, Ihr Unternehmen zu stärken, offen für neue Impulse zu sein und mit Ihrem Team neue Wege der Zusammenarbeit zu erforschen.

2. Experimentieren & neue Techniken ausprobieren

Laut Sozialwissenschaftlern, die im Bereich Modedesign forschen, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um zu experimentieren und neue Techniken auszuprobieren, die Ihr Business unterstützen. Dies könnte zum Beispiel die Suche nach neuen umweltfreundlichen Materialien oder die Nutzung technologischer Innovationen einschließen, die bei der Umsetzung eines bewussteren Design- und Herstellungsprozesses helfen.

3. Nachhaltigkeit und Bewusstsein als Teil Ihrer DNA

Die Pandemie hat die Aufmerksamkeit darauf gelenkt, warum wir Nachhaltigkeit und Bewusstsein in unserer Unternehmens-DNA verankern müssen. Zudem wird deutlich, dass die Zukunft der Mode nicht länger darauf aufgebaut werden kann, den maximalen Gewinn über die Gesundheit und Sicherheit von Menschen zu stellen. Wir lernen, dass die „alte Form“ des Business nicht mehr funktioniert. Stattdessen müssen wir unsere Unternehmensstrategie auf einem sauberen, sicheren, transparenten und verantwortungsbewussten Mindset aufbauen.

4. Sich Sie sich mit wirtschaftlichen Produktionsprozessen beschäftigen

In der aufstrebenden modernen Welt dreht sich alles um Investitionen in die Zukunft. Strategien für die wirtschaftlichen und produktionstechnischen Gegebenheiten sind erforderlich, denn diese helfen Ihnen dabei, realistische Erwartungen in Bezug auf Lieferung und Glaubwürdigkeit Ihrer Produkte umzusetzen.

5. Zugang zu technologischen Innovationen

Von virtuellen Showrooms bis zu digital produzierten Mustern und Kampagnen – die Nachfrage nach Start-up Innovationen wächst. Modeunternehmen haben aktuell mehr Zugang zu fortschrittlichen Technologien als noch vor einem Jahr. Unternehmen, die Innovationen einführen, können eine neue Richtung einschlagen und diese weiterverfolgen.

6. Transparenz wird zur Norm

COVID-19 hat die Bedeutung der Markentransparenz hervorgehoben. Vor der Pandemie war Transparenz eine Entscheidung, jetzt ist sie eine Notwendigkeit. Marken werden derzeit für ihre Umweltpraktiken zur Rechenschaft gezogen. Der Weg nach vorn besteht daraus, die Markenpolitik und Verpflichtungen in Bezug auf soziale und ökologische Fragen offenzulegen.

7. Die neue Normalität repräsentieren

In solch dynamischen Zeiten sollten alle Unternehmen von dem Bedürfnis getrieben sein, einen positiven Beitrag zur weiteren Entwicklung und Prägung der Modeindustrie leisten zu wollen. Sie unterscheiden sich dadurch von anderen Modemarken und bereiten Ihr Unternehmen auf die neue Normalität vor.

ÖFFNUNGSZEITEN

02. MÄRZ 2021 · 9:30 – 18:30 Uhr
03. MÄRZ 2021 · 9:30 – 18:30 Uhr
04. MÄRZ 2021 · 9:30 – 16:00 Uhr

LOCATION

MOC München | Halle 1 – 4 Erdgeschoss
Lilienthalallee 40
D – 80939 München