Munich Fabrich Start
MUNICH FABRIC START Januar 2024 - Abschlussbericht
Die MUNICH FABRIC START für die Saison Frühjahr.Sommer 2025 ist Donnerstagnachmittag zu Ende gegangen. Unter dem Motto „CLARITY“ konnten Designer, Buyers, Product Manager und Entscheider:innen die Neuheiten und Services von rund 1.000 Anbietern aus aller Welt, verteilt auf die acht Areas ADDITIONALS, FABRICS, ReSOURCE, BLUEZONE, DESIGN STUDIOS, KEYHOUSE, SUSTAINABLE INNOVATIONS sowie THE SOURCE für die neue Saison sichten.
Das Resümee des Treffens der europäischen Fashionbranche: Wir erleben eine Rückbesinnung auf unsere Wurzeln, um so dem wachsenden Bedürfnis nach Orientierung Rechnung zu tragen – ergänzt um eine Vielfalt spannender nachhaltiger und AI-gestützter Lösungen, die der Branche den Weg in die Zukunft ebnen können.
„Wir sind sehr zufrieden: Die MUNICH FABRIC START ist und bleibt ein zentraler Fixpunkt für die Fashionbranche. Dass Klarheit und Orientierung das gegenwärtige Megathema unserer Industrie sind, hat sich in den vergangenen Tagen bewiesen. Jetzt gilt es für alle, sich der eigenen Stärken bewusst zu werden und auf das zu fokussieren, was wirklich auf diese einzahlt. Besucher:innen, Aussteller:innen und auch wir als Messeorganisatoren. Unsere Kernkompetenz besteht darin, einen Raum für Business, Inspiration und Interaktion zu kreieren. Und wir hören aus allen Richtungen, dass dieser Ort in Zukunft noch wichtiger sein wird. Insofern sind wir stolz, dass es uns einmal mehr gelungen ist, ihn zu schaffen und freuen uns schon jetzt darauf, direkt in die Planung der nächsten Saison zu starten.“
Sebastian Klinder, Managing Director MUNICH FABRIC START Exhibitions GmbH
Frank Junker, Creative Director der MUNICH FABRIC START Exhibitions GmbH
Trends: Das kommt Spring.Summer 25
Mit Blick auf Trends für Spring.Summer 2025 zeigten sich verschiedene Entwicklungen: Einerseits eine klare Rückbesinnung auf Altbewährtes, bei dem handwerkliches Geschick und klare Formen im Vordergrund stehen. Durchbrochen wird die Nostalgie stellenweise durch ergänzende Statement-Pieces aus dem Athleisure- oder, im Bereich der Damenmode, Lingerie-Bereich. Denim ist in der kommenden Saison allgegenwärtig – nicht zuletzt, da es sich dabei um das wohl demokratischste Fabric handelt, das in jegliche Güte- und Preisklassen übersetzt werden kann. Im Bereich der Damenmode wird es neue Interpretationen des Herrenhemds zu sehen geben, das in seinen klassisch maskulinen Formen dekonstruiert wird. Der Fokus richtet sich auf natürliche Materialien wie Leinen und Hanf. Nicht zuletzt im Bereich einer neuen casual Work Wear, hier vor allem in Kombination mit warmen Neutraltönen und gebrochenen Facetten von Weiß. Pastells werden weiterhin allgegenwärtig bleiben – allerdings in neuen Nuancen und ausbalanciert durch eine erdige Farbpalette.
Das Vortragsprogramm stand diesmal vor allem im Zeichen der Nachhaltigkeit – ob natürliche innovative Fasern und ihr disruptives Potential für eine nachhaltigere Fashionbranche, Recycling-Thematiken und damit verbundene EU-Regulatorik, die die Branche herausfordern werden, sowie hilfreiche Anleitungen dazu, wie sich die verschiedenen Akteure schon heute darauf vorbereiten können. Plattformen wie das KEYHOUSE leisten dazu einen zentralen Beitrag und schlagen die Brücke zwischen jungen, kreativen Denker:innen, der Forschung und Akteuren der Branche.
Die BLUEZONE hat am 23. und 24. Januar die Zenith Area einmal mehr in den absoluten Denim-Hot-Spot verwandelt. Die gesamte Blue-Blooded-Community traf sich hier, um die Zukunft der Denimbranche auszuloten. Ein ganz zentrales Thema bleibt die Transformation der Denimindustrie hin zu noch mehr Nachhaltigkeit: Cradle-2-Cradle-Konzepte, innovative Recyclingverfahren und ressourcenschonende Wasch-, Färbe- und Finishingtechnologien waren vielfach das inhaltliche Zentrum der Kollektionspräsentationen, von Stand- und Gangdiskussionen sowie den Trendvorträgen. So wurde der inzwischen von 53 marktführenden Denimunternehmen unterzeichnete Denim Deal auf der BLUEZONE Stage initial in Deutschland vorgestellt. Er verfolgt das Ziel, den Einsatz von Recyclingmaterialien in neuen Textilprodukten verbindlich zu machen. Die Hall of Fame machte das Leitmotiv der BLUEZONE „Signature“ dadurch erlebbar, dass sie live Personal-Pieces von Szeneikonen wie Jason Denham, Adriana Galijasevic, Adriano Goldschmied oder Renzo Rosso zeigte und deren jeweilige Geschichte erzählte. Persönliche Begegnung und Austausch waren auch das Motto der MUNICH FABRIC NIGHT, auf der am Abend des ersten Messetags alle MUNICH FABRIC START Aussteller:innen und Besucher:innen den Dancefloor im Dampfdom der Motorworld zum Kochen brachten.
Bereits in wenigen Monaten steht mit der VIEW Premium Selection am 18. und 19. Juni in der Motorworld der nächste zentrale Termin für die europäische Fashionbranche an – dann zum Auftakt für die Saison Autumn.Winter 25. Der Junitermin bietet einen ersten inspirierenden Überblick über kommende Trends und Neuerungen in den Bereichen Fabrics, Denim & Sportswear, Additionals und Design Studios für die kommende Saison, und damit bereits vor dem bedeutenden September-Termin, als essenziellem Zeitpunkt für schnelles Ordern, Innovationen und Entwicklungen der Modeindustrie.
KEY FIGURES & HARD FACTS
Während der vergangenen drei Tage kamen 11.700 Besucher:innen in das Münchner MOC sowie die Zenith Area. Viele wichtige Brands, wie adidas, Akris, Alberto, Alpha Tauri, Anna van Toor, Armed Angels, Baldessarini, Bestseller, Betty Barclay, BMW, Bogner, Brax, C&A, Carhartt, Closed, Comma, Condé Nast, Digel, Diesel, Drykorn, Escada, Eterna, Ganni, Hessnatur, Holy Fashion Group, HSE, Hugo Boss, Inditex, Joop, Katag, Lagerfeld, Lanius, Lodenfrey, Mac, Maloja, Marc Cain, Marc O’Polo, März, Mey, More&More, Mustang, MyTheresa, Oui, Remei, Riani, Roxy, s.Oliver, Schumacher, Seidensticker, Sportalm, Talbot Runhof, Tchibo, Tom Tailor, Tory Burch, Windsor und Wolford waren vor Ort.
Die Besucher:innen kamen aus 58 Ländern, neben Deutschland überwiegend aus dem osteuropäischen Raum, Italien, Skandinavien, UK, den Benelux-Staaten, aber auch aus Südamerika, den USA und den UAE, Saudi Arabien und Ozeanien. Abgerundet durch ein umfassendes Begleitprogramm mit prominenten und internationalen Speaker:innen aus den verschiedensten Bereichen der Branche und zahlreichen Möglichkeiten zum Netzwerken überzeugte die MUNICH FABRIC START auch diese Saison mit ihrem ganzheitlichen Konzept.
Weitere Stimmen:
„Die MUNICH FABRIC START ist für mich nicht nur eine Inspirations-, sondern vor allem eine Arbeitsmesse. Ich erhalte hier eine gute Übersicht über die Kollektionen und Supplier. Das Portfolio ist sehr gut. Ich nutze alle Tage, habe feste Termine, ordere Muster, mache Printentwicklungen. Die MUNICH FABRIC START ist eine gut organisierte Plattform. Für mich ist der Standort München außerdem gut und easy zu erreichen.“
Catrin Schanz, Head of Design, Seductive
„Die MUNICH FABRIC START ist für uns eine feste Größe im Saisonkalender und hat sich für uns absolut etabliert. Nirgendwo sonst haben wir die Möglichkeit, so viele Kollektionen auf einen Schlag zu sehen.“
Stefan Grupe, Design Specialist, Windsor
„Substanzielle technische Veränderungen der Textilbranche in Richtung Nachhaltigkeit kommen aus der Forschung. Das KEYHOUSE ist für uns die perfekte Plattform, um die Brücke von der Forschung in die Praxis zu schlagen. Die Sustainable Innovations als Interaktionsfläche für Prototypen hat sich diesen Januar einmal mehr bewährt. Wir treffen hier genau die richtigen Anwendungspartner, die die großartigen technologischen Innovationen aus der Wissenschaft in eine kommerzielle und skalierte industrielle Umsetzung überführen.“
Nicole Espey – Projektmanagement Office BioTexFuture
„Die MUNICH FABRIC START ist so eine tolle Messe. Diese Saison habe ich ganz, ganz toll mit den Farben unserer Trend Forecasts gearbeitet. Mit unserem Konzept sind wir jetzt eigentlich fertig. Unsere Farbthemen finde ich hier bestätigt. Auch wenn ich auf den Winter schaue. Wir hören uns auch immer gerne die Vorträge an, insbesondere zum Thema Nachhaltigkeit. Dieses Mal leider etwas eingeschränkt, da wir wegen des Bahnstreiks nur einen Tag hier sein werden.“
Andiné Jenauth – Head of Design Womenswear, Eterna
„Plattformen wie das KEYHOUSE sind entscheidend für die Branche – insbesondere für die nächste Generation von Kreativen, die sich für eine nachhaltigere Zukunft einsetzen wollen. Der Austausch und das Networken mit anderen Kreativen und Expert:innen eröffnet neue Perspektiven und hilft mir, mich für mein eigenes Projekt neu zu inspirieren!“
Natasha Amisha – Founder Honestly Hemp
„Wir waren das erste Mal Aussteller der BLUEZONE und es war großartig – Interessenten von Pionier-Eco-Labels bis Luxury Brands haben uns auf Kooperationsmöglichkeiten angesprochen. Die Botschaft ist eindeutig: 2024 wirst du nur Erfolg haben, wenn du echte und relevante Produktinnovationen anbieten kannst.“
Sebastian Thies – nat-2.
„Die BLUEZONE hat sich für uns als die richtige Plattform erwiesen, um den Denim Deal in Deutschland zu starten. Sie hat uns gezeigt, welche Kraft Zusammenarbeit hat und welche Auswirkungen sie auf die Kreislaufwirtschaft haben kann. Wir glauben, dass wir in der Denim-Lieferkette etwas bewirken können, wenn wir mehr Akteure zusammenbringen, die dieselben Werte teilen. Die Branche erkennt, wie wichtig es ist, Teil dieser Bewegung zu sein, und wir freuen uns darauf, weiter an unseren Zielen zu arbeiten. Wir freuen uns bereits auf weitere spannende Aktivitäten während der nächsten Messe im September.“
Nicolas Prophte – Brand Representative of DENIM DEAL Steering Committee
„Unsere linearen Lieferketten müssen sich in zirkuläre Lieferketten verwandeln. Wir müssen die Menschen – die Weber und Spinner, die Recycler und die Marken – miteinander verbinden, um unsere Sprache zu vereinheitlichen und auf dieselben Ziele hinzuarbeiten. Dafür braucht es Kollaboration. Lasst uns anfangen, Deutschland! Bevor die EPR (Extended Producer Responsibility) kommt. Wir müssen zeigen, dass es möglich ist. Jetzt. Und gemeinsam.“
Romain Narcy – Partner Strategy and Innovation, Ereks
„Es hat sich viel verändert, weil mittlerweile die meisten Stoffanbieter direkt zu uns kommen. Und trotzdem halte ich es für wichtig, zur Messe zu fahren: für erste Eindrücke, Vorträge und die Stimmung. Wir hängen immer noch einen Tag Innenstadt dran. Die MUNICH FABRIC START ist ein Pflichttermin und wir kommen immer gerne.“
Jörg Labatz – Division Head Cartoon/Vera Mont, Betty Barclay
„Die Nachfrage nach nachhaltigen Stoffen wird immer größer. Wir haben ein einzigartiges Transferdruckverfahren entwickelt, das wesentlich ressourceneffizienter und umweltfreundlicher ist, als traditionelle Färbetechniken, die viel Wasser und Energie benötigen. Und: Es hat keinen Einfluss auf das Material selbst, egal ob Tencel oder Denim. Die BLUEZONE ist für uns die perfekte Gelegenheit, diese Lösung unseren europäischen Kund:innen zu präsentieren und auf unseren Erfolgen aus anderen Märkten aufzubauen.“
Serhat Tosyalı – Sales Director Prosperity Textile
Entdecken Sie weitere branchenverändernde Innovationen auf unseren kommenden Messen:
MUNICH FABRIC START - Abschlussbericht
Die wichtigsten Stofftrends für Autumn.Winter 2024/25, Vorträge und Diskussionen über die relevantesten Branchenthemen sowie jeder Menge Möglichkeiten des Networkings: Nach drei Tagen ist die mit über 1.100 Kollektionen größte und wichtigste Stoffmesse Deutschlands, die MUNICH FABRIC START, am gestrigen Donnerstag zu Ende gegangen. Das international und im Vergleich zu Pre- Covid-Zeiten zurückhaltende transkontinentale Reiseverhalten der Modeindustrie und die generellen Veränderungen im Markt zeigen sich teilweise auch auf der MUNICH FABRIC START – die grundsätzlich positive Stimmung seitens Aussteller wie Besucher:innen bei der erstmals zu einem frühen Juli-Termin stattfindenden Tradeshow bewies dabei, dass der Messestandort München für das Stoffsourcing gesetzt ist.
Nach drei Tagen voller Programm, Networking, Inspiration und Fashionbusiness ist die 52. Ausgabe der internationalen Trade Show MUNICH FABRIC START zu Ende gegangen. Die Jubiläumsausgabe der Denim Trade Show BLUEZONE, die diesen Sommer ihren 20. Geburtstag feierte, die One-Stop-Sourcing-Plattform THE SOURCE und der Innovationshub KEYHOUSE haben wie geplant bereits am Mittwochabend ihre Türen für diese Saison geschlossen.
„Die MUNICH FABRIC START hat sich einmal mehr als die Plattform und mit den Stärken bewiesen, für die sie bekannt ist: In einem hochprofessionellen Arbeitsumfeld, mit verlässlicher Topqualität des internationalen Ausstellerportfolios und vielfältigen Möglichkeiten für Inspiration, Information und Networking bietet die MUNICH FABRIC START als One-Stop-Destination nahezu alles, was zur Erstellung von Kollektionen notwendig ist, gebündelt an einem Ort. Dass wir in transformativen Zeiten, in denen vieles im Fashion Business neujustiert und auf den Prüfstand gestellt wird, als Tradeshow diese qualitative Kontinuität anbieten können, wird von unseren Besucherinnen und Besuchern, Ausstellern und Partnern honoriert und bestätigt uns in der Überzeugung, mit der MUNICH FABRIC START die richtigen Menschen am richtigen Ort und zu den richtigen Themen zusammenzubringen.“
Sebastian Klinder, Managing Director MUNICH FABRIC START Exhibitions GmbH
„Wir haben uns nach intensiven Gesprächen mit einer Vielzahl an relevanten Marktteilnehmern dazu entschieden, einen progressiven Schritt zu gehen und die MUNICH FABRIC START terminlich neu zu positionieren. Nach drei Show-Tagen können wir festhalten, dass alle diejenigen, für die dieser frühe Termin relevant ist, hier in München gewesen sind und erfolgreiche Geschäfte machen konnten. Gleichzeitig muss man berücksichtigen, dass die Zeiten, in denen sich Besuchermassen durch die Messehallen schieben vorbei sind und sich Erfolg und Qualität heute anders ausdrücken. So wird das Informations- und Orientierungsbedürfnis immer wichtiger: Voll besuchte Trendvorträge und die Vielzahl an Panels, bei den zukunftsrelevante Themen kontrovers diskutiert wurden zeigen, wie wichtig der persönliche Austausch für die Branche ist. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass die Freude daran, sich persönlich zu begegnen und auszutauschen, gemeinsam an Kollektionen zu arbeiten und sich gegenseitig zu inspirieren oder miteinander zu feiern essentiell dafür ist, die für die Mode überlebensnotwendige Kreativität freizusetzen – und diese Freude haben wir während der vergangenen drei Tage definitiv gespürt.“
Frank Junker, Creative Director der MUNICH FABRIC START Exhibitions GmbH
Mit Vorfreude blickt die MUNICH FABRIC START in die nahe Zukunft: Allen voran steht die reVIEW Autumn.Winter 24/25, die am 13. und 14. September 2023 ihre Premiere in der Motorworld feiern wird. Mit diesem neuen Veranstaltungsort in München bietet sie der Branche wie gewohnt einen späten Ordertermin, der sich perfekt für Follow-ups und den Research aktuellster Marktentwicklungen eignet. Die reVIEW löst als neues Konzept die bisherige VIEW PREMIUM SELECTION ab und fügt sich harmonisch und nahtlos in das Messeportfolio der Munich Fabric Start Exhibitions GmbH ein. Sie ermöglicht damit den nach wie vor bedeutenden September-Termin als essenziellen Zeitpunkt für schnelles Ordern, Innovationen und Entwicklungen der Modeindustrie.
„Die MUNICH FABRIC START ist wie Freunde besuchen. Es fühlt sich überhaupt nicht an wie Arbeit.
So wünscht man sich eine Messe.”
Pia Geisler, RND – Hugo Boss
„Wir sind sehr sehr zufrieden mit dem neuen Termin im Juli. Ich habe schon lange gesagt, dass der September-Termin zu spät ist und freue mich sehr über die Verschiebung. Die Kollektionen sind jetzt fertig und es gibt keinen Grund länger mit dem Verkauf zu warten. Preis, Preis, Preis – das ist im Moment DAS Thema, das wir mit all unseren Kunden diskutieren.”
Thomas Püttmann, Inhaber – Textilagentur Püttmann
„Meine Quintessenz: It’s early, but good. Die MUNICH FABRIC START gibt in der jetzigen Zeit Kontinuität und Konstanz. Das ist einfach schön. Alle sind hier, man findet sich. Und ja, der Termin ist früh, aber für Slow Fashion kommt mir das entgegen.”
Claudia Lanius, Geschäftsführerin – Lanius
Trends: Das kommt Autumn.Winter 24/25
Aufgrund ihres in diesem Jahr erstmalig wesentlich früheren Sommertermins vergrößerte die MUNICH FABRIC START ihre Relevanz als Ort für frühen Trendresearch noch einmal. Die fünf exklusiv entwickelten, zentralen ästhetischen Trends für die Herbst-/Wintersaison 2024/2025 unter dem Leitthema „each other“ waren in den Foyers des MOC flächig inszeniert: Highland Hybrids: ein Patchwork aus Natur, Tradition und Performance; Mystic Beings: die Fantasiewelt der Elfen, Helden, Monster und Roboter; System Cringe: eine Bewegung, die zum Handeln aufruft; Kinky Classics: provokativ extrovertiert mit Style und Past forward, ein retrofuturistischer Blickwinkel.
„In der Vergangenheit wurden ganze Farb- und Materialwelten für Frauen von vornherein ausgeschlossen, weil sie nicht mit unseren überkommenen Vorstellungen vom schönen und schwachen Geschlecht vereinbar waren. Und genau diese Farben und Materialien erobern die Frauen jetzt. Zum ersten Mal in der Geschichte der Mode tragen Frauen jetzt die Farben von Beton, Anthrazitkohle und Schlamm und Materialien wie speckiges Sattelleder, steifen Raw Denim und kratzigen Tweed“, fasst Carl Tillessen, CEO des DMI, die auffälligsten Shifts zusammen. Eine gelungene Premiere feierte auch der DMI Fashion Day der am Vortag der Messe im MOC stattfand und damit für Besucher:innen wie Aussteller Synergien schuf.
„Die Mehrheit unserer Kunden sucht nach Stretch-Stoffen, meistens in einer Zusammensetzung aus Wolle, Polyester und Lycra, aber auch nach Flanell für Beschichtungen und Jacken. Obwohl die Messe für die Herbst-/Winterkollektion 24/25 stattfindet, konnten wir ein großes Interesse an leuchtenden Farben feststellen, nicht nur Schwarz, Marineblau und Grau. Darin können wir auch eine Verschiebung in der Mentalität erkennen“, stellt Eser Kaygusuz, Sales Leader von Yünsa, fest.
„Die wichtigsten Trends für den Herbst/Winter 24/25 sind Softtouches in verschiedenen Ausführungen und Konstruktionen, 3D-Effekte, Cross-Overs für neu interpretierte Jacquards, Samteffekte und Kontrastdoubles. Die Farben der Saison sind helles Beige und Naturtöne, Pastellgrün, Dunkelgrün, Kobalt und die gesamte Palette der dunklen Farben mit einem hohen Anteil an Braun.
Giancarlo Biancalani – Fabrica Tessuti
Edutainment – zukunftsweisende und nachhaltige Anwendungsszenarien
Neben den umfangreichen Trendinformationen für Autumn.Winter 2024/25 bot die Messe ein vielfältiges Vortragsprogramm mit Paneldiskussionen, inspirierenden Keynotes und Lectures. Rund 35 Programmpunkte und über 50 Speaker:innen sorgten für ein umfangreiches Edutainment-Erlebnis. Zukunftsorientierte nachhaltige Materialentwicklungen – von der Forschung bis zum fertigen Produkt – darüber diskutierte Simon Angel, Sustainable Innovations Kurator der MUNICH FABRIC START unter anderem mit Nicole Espey von Biotexfuture. VirtualKnitting, Mycotex, AlgaeTex, BioTurf, BioBase, CO2TEX und BioCoat sind nur einige der Innovationen, die vorgestellt wurden. Alle waren sich einig, dass es wichtig ist, dass Industrie und Forschung eng und vernetzt zusammenarbeiten, um wirklich etwas voranzubringen. Ansonsten bleiben Forschungsprojekte in der Forschung und schaffen es nicht bis zum Markteintritt – „das Death Valley des Research”, wie Espey es nannte. Großen Diskussionsraum nahmen die anstehenden und teilweise bereits umgesetzten gesetzlichen Reglementierungen sowie deren konkreten Auswirkungen auf die gesamte Mode- und Textilbranche ein. So zeigte Rolf Heimann, Vorstand & CEO der Hessnatur Stiftung, in drei anwendungsbezogenen Sessions und Diskussionsrunden Möglichkeiten auf, wie und wo Unternehmen in ihrer Lieferkette ansetzen können, um kreislauffähige Produkte und Prozesse zu fördern und wie diese in die Unternehmenspraxis integriert werden können.
Kim van der Weerd, Intelligence Director der Transformers Foundation, stellte die neue Leitlinie „An Apparel Supplier’s Guide to Key Sustainability Legislation in the EU, US and UK” vor, die am gestrigen Donnerstag lanciert wurde. Darin werden zwölf internationale Regelwerke und ihre Regularien vorgestellt, die Unternehmen in den kommenden Jahren erwarten werden – mit einem klaren Fokus auf die Textilhersteller. „Es gibt eine Vielzahl von Vorschriften, die Lieferanten in naher Zukunft erfüllen müssen. Mein Rat: Betrachtet es als ganzheitlichen Geschäftswandel. Es betrifft nicht nur die Nachhaltigkeitsteams, sondern auch HR, Beschaffung und andere Abteilungen“, fasste Kim van der Weerd die legislativen Veränderungen, die auf die Branche zukommen, auf dem ihre Keynote flankierenden Panel Danijela Cafuta (Lenzing AG), Rashid Iqbal (Naveena Denim NDL) und Ilishio Lovejoy (Simple Approach) zusammen. Im Rahmen des Panels „Newtopia – Reconstructing the Jeans of the Future from Scratch“ diskutierte Panos Sofianos mit Jordan Nodarse (Bossa), Romain Narcy, (Ereks & Era Denim Group), Hamit Yenici (Hich Solutions), Christina Agtzidou (Tom Tailor Group) und Marco Lucietti (Sanko Holding ISKO Division) die Zukunft des Denims:
„Bast ist im Allgemeinen ein guter Konkurrent für die gute alte Baumwolle. Ich glaube, dass Bast eine vielversprechende Zukunft hat. Allerdings betrachte ich es auch aus einer Mainstream-Perspektive – es ist immer noch sehr teuer und seine Umsetzung gestaltet sich schwierig. Die Hersteller sollten es zugänglicher machen, indem sie die Kosten senken und die Umsetzung erleichtern“, brachte Christina Agtzidou ein Umdenken auf Faserlevel ins Spiel. Marco Lucietti forderte ein noch weitergehendes Neudenken: „Wir müssen das Paradigma in Bezug auf den Konsum ändern. Es geht nicht nur darum, zu reduzieren und wiederzuverwenden. Jetzt ist die Zeit, in der keinerlei neue Materialien oder Rohstoffe verwendet werden sollten. Wir müssen den Kreislauf schließen und dem Markt recycelte Produkte zugänglich machen.“
„Wir müssen wieder mehr Mode schaffen, die Geld kostet. Dabei geht es um die Frage: Was ist uns Mode wert? Und was ist es uns wert, ein nachhaltiges Produkt zu kaufen? Wir alle müssen wieder zu einem anderen Denken hinarbeiten, sodass wir die Dinge auch wieder nach ihrem Wert bezahlen“, fasst Karin Schmitz, Business Development Director Peclers Paris, den Status quo der aktuellen Diskussionen in der Branche während ihrer Trendlecture passend zusammen.
ConeXXion – 20 Years of BLUEZONE
Einen besonderen Jubiläums-Sommer feierte die BLUEZONE: neben 150 Jahre Jeanspatent, 70 Jahre Orta und 50 Jahre Ruedi Karrer Jeans Museum Zürich galt es, den eigenen runden Geburtstag – 20 Jahre BLUEZONE – gebührend zu zelebrieren. Über 100 Denim- und Sportswearspezialisten verwandelten die damit komplett ausgebuchte Münchener Zenith-Area zum blauen Hotspot und zeigten die relevanten Stoffentwicklungen für den kommenden Herbst. Den würdigen Rahmen für die Geburtstagsparty bot die MUNICH FABRIC NIGHT am Dienstagabend – das Geschwister Schall DJ Team heizte den feierwütigen MUNICH FABRIC START- und BLUEZONE-Gästen unter freiem Himmel bei Beats und Bites ein.
Panels und Talks mit Women in Denim, Mohsin Sajid und The 5 Denim Senses der AMD Düsseldorf, zusätzliche Installationen wie die Fotoausstellung „The World‘s best Denim Fades“ von Bryan Szabo, Gründer von The Indigo Invitational, die Ausstellung der Designerin Ksenia Schnaider und eine Sonderpräsentation des „The Jeans Museum“ Zürich, durch die Ruedi Karrer selbst Führungen gab, machten aus der Zenith Halle viel mehr als einen Ort zum Ordern. Auf der BLUEZONE wurden zehn Denim Trends vorgestellt: Old Money, Cover Up, Special Operations, Starsystem, Generational Baggies, Nope Indigo, S-Art-orial, Unbleached Nature, Lowriders und Belts ’n Buckles. Kurator der Denim Trends auf der BLUEZONE ist Tilmann Wröbel, Creative Director & Founder Monsieur-T. Denim Lifestyle Studio. Das Schlusswort und zugleich Key-Take-Away seiner Trendpräsentation lautete: „Von uns wird mehr erwartet, als Hosen zu verkaufen.“ Das wurde in den zehn Trendthemen mehr als deutlich, denn Denim ist in der Mode überall und in jeglichen Facetten und Styles präsent – von Tops, Blazern, Sakkos und Anzügen über Outdoor mit Jacken und Mänteln bis hin zu Haute Couture-Roben.
„Die BLUEZONE war super. Wir hatten viele Kunden. Große Marken wie MAC, Adriano Goldschmied, Gardeur und Angels waren da, genauso wie kleinere Marken. Es gab ein starkes Interesse an unseren Stoffen aus brauner und regenerierter Baumwolle sowie Renewcell.”
Müge Tunceren, Product Development Manager – Bossa
„Wir stellen schon seit langer Zeit auf der MUNICH FABRIC START aus. Dieses Jahr sind wir zum ersten Mal in Halle 6 und wir freuen uns sehr darüber, da die Umgebung frisch, geräumig und über gutes Licht verfügt. Da wir eine starke Präsenz auf dem deutschen Markt haben, planen wir immer unsere Termine vor der Messe und erwarten keine zufälligen Besucher. Viele große deutsche Marken waren hier und wir sind zufrieden mit dem Verlauf der Messe.“
Dr. Dilek Erik, Global Marketing Manager – Sharabati Denim
One-Stop-Innovation & One-Stop-Sourcing
Im KEYHOUSE – dem Innovations- und Nachhaltigkeitshub der MUNICH FABRIC START – drehte sich einmal mehr alles um technologischen und ökologischen Fortschritt. Die Sustainable Innovations als Sonderpräsentationsfläche für herausragende Neuentwicklungen an der Grenze zwischen Start-up und Skalierbarkeit waren dabei erneut einer der absoluten Besucher:innenmagneten der Messe. Ebenfalls drehte sich in der Halle 2 des MOC in der Re:Source Area alles um Nachhaltigkeit. Die Metaplattform für zertifiziert ökologisch und sozial produzierte Stoffe und Accessoires zeigt die grünen Lösungen der Messeaussteller seit über zehn Jahren gebündelt an einem Ort und ermöglicht Besucher:innen so ein gezieltes nachhaltiges Sourcing.
„Zurzeit sehe ich, dass sich die Branche positiv weiterentwickelt, auch weil wir mehr Aufklärungsarbeit betreiben. Nachhaltiges Handeln bedeutet in diesem Moment, dass wir die Industrie dazu bringen müssen, weniger Schaden anzurichten. Das ist alles, worum wir derzeit bitten. Und dann bauen wir auf diesem Fortschritt auf. Innerhalb der nächsten fünf Jahre ist es dann das Ziel, diese Phase zu überwinden, damit wir die Industrie nicht mehr aufklären und überzeugen müssen, nachhaltig zu handeln. Stattdessen müssen wir sicherstellen, dass sie von Anfang an und von Natur aus nachhaltig ist. Auf diese Weise wird die Verbesserung nicht als nachträglicher Gedanke betrachtet, sondern von Beginn an eine primäre Überlegung sein.“
Muchaneta ten Napel, Founder & CEO – Shape Innovate, CCI Taskforce for UN
„Die Stimmung im Markt ist gut. Die Entwicklung von 3D Produktion ist ein großes Thema in der Industrie – vor allem am ersten Messetag haben wir das am Betrieb an unserem Stand gemerkt, womit wir sehr zufrieden waren. Am zweiten Tag hätte es etwas voller sein können. Das Potential von 3D Fertigung ist so groß, die Notwendigkeit sehen mittlerweile auch Unternehmen, die vor einem Jahr noch skeptisch waren“, freut sich Fabian Grünwald, Key Account Manager von Assyst über die anziehende Technologieoffenheit der Branche.
Zum zweiten Mal fand am 18. und 19. Juli die Show in Show THE SOURCE als integrierte Area der MUNICH FABRIC START statt und rundete das MFS-Ecosystem in Richtung des Apparel Manufacturings ab. Rund 60 ausgewählte Bekleidungshersteller zeigten in der Halle 8 des Dampfdoms in der Motorworld und damit unmittelbar angrenzend an das MOC und die Zenith-Area ihre Produkt- und Serviceleistungen.
„Ich bin zum ersten Mal hier. Es ist gut, mit einer angenehmen Umgebung. Es ist nicht überfüllt, aber ich bin zufrieden.“
Renee Chen – CW Fashion International Inc
„Insgesamt ziehen wir ein positives Fazit. Wir hatten weniger neue Kontakte, aber alle wichtigen Kunden waren hier. Im Vergleich zu anderen Messen, die wir in den letzten Wochen besucht haben, ist dies die beste Veranstaltung.“
Mohan Sundaram, General Manager – Compass Tex
Hard Facts & Figures
Auf insgesamt 42.500 Quadratmetern brachte die MUNICH FABRIC START in München die Fashion- und Denimbranche auf acht Areas – Additionals, Per4mance, Re:Source, Fabrics, Design Studios, BLUEZONE, KEYHOUSE / Sustainable Innovations und THE SOURCE – zusammen. Über 1.100 Kollektionen von rund 900 internationalen Anbietern der Textil- und Bekleidungsindustrie wurden dabei von international namhaften Ausstellern wie Algaeing, Assyst, Cadica, Calik, CNC, Denim Authority, Isko, KBC, Kurabo, Liberty, Lisa, Naveena Denim, NDL, Orta, Royo, Saitex, Sharabati, Sorona, Takisade, Tessuti, WeNordic und Yünsa präsentiert.
Mit insgesamt 10.800 Besuchern aus 56 Ländern – die meisten davon aus Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien, die Niederlande, Türkei und China, aber auch aus Japan, Neuseeland und USA – von relevanten Brands und Retailern, darunter Adidas, Akris, Anna van Toor, Armedangels, Baldessarini, Betty Barclay, BMW, Brax, Calvin Klein, Calida, Cambio, Camel Active, Comma, Drykorn, Escada, Esprit, Gerry Weber, Holy Fashion Group, Hugo Boss, IB Company, Inditex, Katag, Lagerfeld, Living Crafts, Lodenfrey, Luisa Cerano, MAC Mode, Marc Cain, Marc O’Polo, Mey, More & More, Murkudis, Olsen, Olymp, Orsay, Otto, Oui, Peek & Cloppenburg, Puma, QVC, Riani, S. Oliver, Schumacher, Seidensticker, Strellson, Talbot Runhof, Tommy Hilfiger, Tom Tailor und Uli Schneider war die Besucher:innenzahl in einem kompetitiven Marktumfeld insgesamt leicht rückläufig.
In die nähere Zukunft blickend richtet die MUNICH FABRIC START ihren Fokus nun auf drei wichtige, bereits festgelegte Termine: Zunächst findet die reVIEW Autumn.Winter 24/25 am 13. und 14. September 2023 – und bespielt damit den bisherigen Zeitraum von MFS und BLUEZONE – erstmals in der Motorworld statt und bietet der Branche damit wie gewohnt einen späten Ordertermin in München. Nur zehn Wochen später wird am 28. und 29. November 2023 bereits die preVIEW stattfinden und damit eine erste Ordermöglichkeit für die Spring/Summer Kollektionen für 2025 anbieten. Anschließend versammelt sich die Branche erneut für die MUNICH FABRIC START und BLUEZONE vom 23. bis 25. Januar 2024.
Weitere Stimmen:
„Die MUNICH FABRIC START ist für uns unumstritten wichtig. Wir verschaffen uns hier einen Überblick und schauen, was es Besonderes gibt. Wir werden eigentlich immer fündig. Ganz konkret suchen wir nach Alternativen zu Baumwolle. Die Messe ist für mich aber immer auch ein wichtiger Termin, um langjährige Kontakte zu pflegen und Erfahrungen auszutauschen.”
Marion Heinrich, Head of Purchasing Fabric – MAC
„Die Messe war ein super Mix aus interessanten Vorträgen und Panels, Gesprächen mit Initiativen, mit Startups in der Innovation Area im KEYHOUSE und Ausstellern auf BLUEZONE und MUNICH FABRIC START. Wir haben gerade im Team darüber gesprochen: Viele unserer Probleme gibt es jetzt nicht mehr, weil wir in den vergangenen zwei Tagen die Lösungen dafür gefunden haben. Insbesondere haben uns Themen rund um Nachhaltigkeit und 3D-Fabrics interessiert.”
Sabine Franke, Fabric Specialist Fabric Management – Bon Prix
„80 Jahre Manteco – wir feiern unser Jubiläumsjahr. Das haben wir zum Anlass genommen, in unser Archiv zu schauen und Materialien zu entwickeln die Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit vereinen – immer unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit natürlich. Kunden wollen von uns als Weber nicht mehr nur neue Stoffentwicklungen sehen, sondern auch eine Geschichte und ein Konzept dazu. Storytelling, Nachhaltigkeit und Preise – das sind die drei wichtigsten Themen, um die sich gerade alles dreht. Die Trends: weiche Griffe, Struktur und bewegte Oberflächen, Tweed und Flanell, neben Wolle auch viel Cashmere, in kalten Tönen zum Beispiel als Melangen mit Grau. Es gibt so wenige Fancies wie noch nie.”
Emiliano Bertoli, Sales Manager – Manteco
„Wir sind zum ersten Mal auf der MUNICH FABRIC START und es ist für uns die richtige Messe. Alles ist super organisiert, übersichtlich und wir hatten SEHR gute Gespräche. Kunden kommen gezielt auf uns zu, weil sie Bambus suchen und auch die Nachfrage nach in Europa produzierten Produkten ist groß. Von einem führenden Kinderautositzhersteller über Anbieter von Segelbekleidung und medizinischen Produkten bis hin zu Jungdesignern – der Mix war sehr gut und für uns als Startup für High-Performance-Stoffen perfekt.”
Sabine Bahner, Product Manager – Visbatex
„Die Stimmung hier ist immer gut. Wir kommen jeden Sommer und Winter gerne her – um Stoffe abzusortieren, Lieferanten zu treffen und um uns über die kommenden Trends zu informieren. Ein bisschen schade ist, dass die asiatischen Aussteller nicht mehr so vertreten sind.“
Ivan Paglialunga, Senior Designer Tailoring – S. Oliver BLACK LABEL WOMEN
„Biobasierte Materialien sind für mich die Zukunft. Von der Forschung bis zu den ersten Mycelium Produkten war es ein harter Weg. Es ist toll zu sehen, wie sich der Markt verändert hat. Vor einigen Jahren konnte sich niemand etwas darunter vorstellen, heute hat sich das total gewandelt. Die Offenheit ist riesig.”
Aniela Hoitink, Founder – MYCOTEX by NEFFA
Entdecken Sie weitere branchenverändernde Innovationen auf unseren kommenden Messen:
Interview über die Bedeutung und Philosophie von physischen Fachmessen
Im Interview mit den Veranstaltern der Munich Fabric Start Messen geben Sebastian Klinder und Frank Junker einen Einblick in das vergangene Jahr, die herausfordernden Zeiten und neue Projekte für 2022. Die Planungen für die MUNICH FABRIC START und BLUEZONE im Januar 2022 waren sehr weit fortgeschritten, die Resonanz aus der Branche extrem positiv – dann mussten die physischen Fachmessen Ende letzten Jahres doch abgesagt werden.
Wie sieht die aktuelle Planung für 2022 aus?
SK: Die letzten Monate waren für uns außerordentlich dynamisch und wirklich unglaublich hart! So kurz vor dem Ziel mit über 700 angemeldeten, internationalen Ausstellern doch noch eine Absage aussprechen zu müssen, ist die wohl schwierigste Entscheidung innerhalb unserer Firmengeschichte. Jetzt blicken wir nach vorne und konzentrieren uns voll auf die Organisation und Ausrichtung der nächsten Messen im ersten Halbjahr 2022. Geplant ist die erste eigenständige BLUEZONE X KEYHOUSE im Mai 2022 mit einem innovativen Konzept. Zudem wird die VIEW nach einer notgedrungenen, zweijährigen Covid-19 bedingten Pause endlich wieder vom 21. – 22. Juni 2022 im MVG Museum stattfinden. Und dann natürlich wie gewohnt das Messeformat der MUNICH FABRIC START und BLUEZONE Ende August 2022.
Insbesondere vor dem Hintergrund des enormen Rückhalts aus der Branche und dem großen Bedürfnis nach einer physischen Plattform kommt die Absage überraschend. Wie blicken Sie auf die letzten Wochen zurück?
FJ: Mit sehr gemischten Gefühlen. Die letzten Wochen waren eine reine Achterbahnfahrt. In einer Zeit, die von viel Unsicherheit und rapide steigenden Infektionszahlen in Deutschland und ganz Europa geprägt ist, haben wir uns in der Verantwortung gesehen, ein gewisses Maß an Planbarkeit zu bieten. Und auch einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten, Verantwortung zu übernehmen. Die Absage einer Messe ist für jeden Veranstalter ein absoluter Alptraum. Das ist für die Branche gleichermaßen wie auch für uns, unser Team und unsere Dienstleister unvorstellbar bitter, denn wir alle stecken sehr viel Herzblut und Leidenschaft in die Planungen und Vorbereitungen.
SK: Trotz vieler Fragezeichen und Unwägbarkeiten sind wir davon überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Die aktuelle Ausgangslage in Deutschland sowie Europa bestätigt uns darin. Die Situation bietet einfach keine Basis, auf der wir guten Gewissens Menschen aus 36 Ländern in München empfangen bzw. Messen auf dem für uns bekannten Niveau stattfinden lassen können und wollen. Wir tragen eine enorme wirtschaftliche, aber auch gesellschaftliche Verantwortung. Und wir gehören nicht zu den Veranstaltern, die um jeden Preis eine Messe veranstalten. Wir sehen uns als vertrauenswürdiger und zuverlässiger Branchenpartner, der bestimmte Werte und eine gewisse Messe-Philosophie vertritt und diese auch langfristig halten möchte.
Wie sieht diese Philosophie aus?
FJ: Grundsätzlich bemühen wir uns, kontinuierlich ein ganzheitlich hohes Niveau auf all unseren Veranstaltungen zu halten, welches wir immer weiterentwickeln und optimieren. Das fängt bei der Selektion des Aussteller-Portfolios an, zieht sich über die Materialwahl für Aufbauten oder Deko-Elemente bis hin zu unseren zahlreichen Messe-Services vor Ort. Im Herzen sind wir Dienstleister mit einem hohen Anspruch an unsere Events und das damit verbundene Messeerlebnis. Das ist ein Gesamtpaket. Wenn wir also gewisse Services pandemie-bedingt streichen müssen, verändert sich dieses Gesamtkonzept und tangiert damit auch unsere Firmenphilosophie. Dann wägen wir ab, wie hoch der Preis ist, den wir zahlen müssen: nicht nur monetär, sondern besonders imagemäßig. Unsere Glaubwürdigkeit und Wertschätzung als Dienstleister der Branche haben wir uns in den letzten Jahren kontinuierlich erarbeitet. Es ist uns sehr daran gelegen, diese Position und dazugehörigen Werte aufrechtzuerhalten.
Wie sehen Sie die Bedeutung von Messen vor dem Hintergrund der anhaltenden Pandemie und wie gestaltet sich die Zukunft?
„Physische Fachmessen in der Textilindustrie sind unersetzlich und gewinnen gerade in der aktuellen Situation an Bedeutung – die Pandemie erfordert ein Umdenken und schnelles Anpassungsvermögen mit sinnvollen hybriden Add-Ons.“
Sebastian Klinder, Managing Director of Munich Fabric Start
Allerdings sind der persönliche Austausch sowie das Fühlen und Sehen der Stoffe und Materialen für die Textilindustrie unerlässlich und bislang alternativlos. Wir sind davon überzeugt, dass wir im Laufe dieses Jahres die geplanten Veranstaltungen als physische Events umsetzen können, ohne große Einschnitte in unser Gesamtkonzept und die damit verbundene Gastgeber-Philosophie machen zu müssen. Denn nur auf diese Weise können wir der Branche das bieten, was sie braucht: eine physische Plattform für ihr Business in einer idealen Atmosphäre und in Real Life!
„Konkret bedeutet dies: We will be back! Eher früher als später und sobald dies wieder auf eine verantwortungsvolle Art und Weise möglich ist: mit dem festen Ziel, unsere Messen in der gewohnten Vielfalt und mit unserem einzigartigen Service-Angebot für die Branche zu organisieren. Dies geht nur mit Zusammenhalt, Vertrauen und einer großen Portion Flexibilität, die weiterhin von uns allen gefragt ist.“
Frank Junker, Creative Director MUNICH FABRIC START
Nun blicken wir nach vorn und konzentrieren uns voll und ganz auf die Organisation der nächsten Messen in den kommenden Monaten.
Geplant ist die erste eigenständige BLUEZONE X KEYHOUSE im Frühjahr 2022, gefolgt von der VIEW Premium Selection vom 21. – 22. Juni 2022 sowie der MUNICH FABRIC START und BLUEZONE zum gewohnten Messetermin vom 30. August – 01. September 2022.
Wir können es kaum erwarten, Sie schon bald wieder bei uns in München begrüßen zu dürfen. Bis dahin wünschen wir erfolgreiche Monate – und bleiben Sie gesund.
Ihr MUNICH FABRIC START & BLUEZONE Team