Munich Fabric Start

MUNICH FABRIC START - September 25 Abschlussbericht

MUNICH FABRIC START als Knotenpunkt der Branche

ABSCHLUSSBERICHT
MUNICH FABRIC START | BLUEZONE | KEYHOUSE | THE SOURCE

4. September 2025

Solider Messeverlauf: Die internationale Fabric Trade Show MUNICH FABRIC START richtete ihren Fokus zur 56. Ausgabe auf eine klare Positionierung. An zwei Messetagen brachte die Münchener Textilmesse mit ihren vier Show-in-Show-Formaten die Modebranche zusammen. Das Konzept, die internationale Denim-Fachmesse BLUEZONE sowie den Innovationshub KEYHOUSE gemeinsam mit MUNICH FABRIC START und THE SOURCE unter einem Dach im MOC München zu präsentieren, ist aufgegangen.

„Wir ziehen ein positives Fazit: Die engere Verzahnung unserer Messeformate hat den gewünschten Effekt erzielt – die MUNICH FABRIC START mit ihren Show-in-Shows fördert die Vernetzung unterschiedlicher Marktsegmente und wird zum Knotenpunkt der Textilindustrie. In diesen Zeiten wichtiger denn je sind impulsgebende Formate wie das KEYHOUSE oder die SUSTAINABLE INNOVATIONS. In Verbindung mit unserem umfassenden Portfolio an internationalen Herstellern aller Fashion-Segmente war die Stimmung trotz aktuellem Marktumfeld positiv, womit die Messe ein wichtiges Zeichen setzt.“

Florian Klinder, Managing Director MUNICH FABRIC START

Am vergangenen Dienstag und Mittwoch waren in München Designer, Einkäufer, wichtige Entscheider und führende Branchenexperten zusammengekommen. In einem nach wie vor angespannten Marktumfeld präsentierte sich die MUNICH FABRIC START mit einem breiten Portfolio von über 600 internationalen Ausstellern mit rund 1.200 Kollektionen aus allen Bereichen der Textilbranche. Gepaart mit einem hohen Maß an Innovation und Inspiration wurde die Rolle der Messe als wichtiger Branchentreffpunkt für die Textilindustrie sowohl von den Besuchern als auch von den Ausstellern wahrgenommen.

„Die jetzige Messe läuft gut, nach meinem Eindruck besser als im Januar. Die Marktsituation ist angespannt, umso wichtiger, dass die Stimmung auf der Messe gut ist. Es waren alle da, die wir erwartet haben, darunter zum Beispiel Alberto, Armedangels, Drykorn und Oui“, sagt Simon Leppich, Managing Director von Nilörn Germany.

„Die Messe ist bislang richtig gut gelaufen. Viele unserer Bestandskunden waren da und auch viele Neukunden haben sich für unsere Fake-Furs interessiert. Es spielt uns sehr in die Karten, dass Fake-Fur im Moment so ein großes Thema ist. Ganz neu zeigen wir Felle, die zu hundert Prozent biobasiert sind. Das kommt gut an“, so Aylin Aksu, Sales Agent von Ecopel.

Stellvertretend für viele Besucher fasst Adrian Runhof, Artistic & Managing Director von Talbot Runhof, zusammen: „Wir finden alles, was man sucht und viel Neues. Die MUNICH FABRIC START ist wie immer gut gemacht. Die Sample Area ist sehr inspirierend. Wir suchen nach neuen Texturen und Stoffen, die in unsere Range passen. Fazit: sehr schön! Alles tip top.“

KEYHOUSE & SUSTAINABLE INNOVATIONS: Cutting Edge Technology

Die Lücke zwischen bahnbrechenden Konzepten und skalierbaren, marktreifen Lösungen schließen – darum ging es im Innovationshub KEYHOUSE und bei den SUSTAINABLE INNOVATIONS, neu gelegen in der hochfrequentierten Halle 2 im MOC. In Verbindung mit dem eindrucksvollen Rahmenprogramm mit knapp 50 Programmpunkten und über 40 internationalen Experten traf geballte Expertise auf innovative Ansätze und zukunftsweisende, neue Technologien. Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung, Compliance, Materialforschung, nachhaltige Innovationen und neue Wege im Sourcing durch langfristige Partnerschaften und strategische Kooperationen wurden hier an zwei Tagen präsentiert und diskutiert. „Fashion ist nicht kaputt – sie wurde genau so konzipiert“, sagt Muchaneta ten Napel, Policy-Beraterin und Founder von Shape Innovate. Ihre Roadmap 2035 ist ein Weckruf für alle, die sich noch nicht mit Circularity und einer transparenten Lieferkette auseinandersetzen. „Mode und Technologie waren noch nie die besten Freunde. Aber wir dürfen den Fokus nicht verlieren – wir brauchen Disruption, um echte Verbesserungen anzustoßen. Es war noch nie so einfach wie heute, mit Technologie Pain Points zu beheben“, so Güneri Tuğcu von CNCT by r-pac. Nikita Raman, Senior Denim Designerin von Hugo Boss, hob die hohe Relevanz von echter Zusammenarbeit hervor: „Es ist eine Win-win-Situation, wenn Lieferanten und Marken zusammenarbeiten und langfristige Partnerschaften eingehen.“ „Als Marke zu wachsen und gleichzeitig unsere Abhängigkeit von Rohstoffen zu verringern sowie unseren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren – das ist der Moment, in dem wir erfolgreich sind. Diese Strategie verfolgen wir bei Tommy Hilfiger“, fasst Thijs Maartens, Vice President Sustainability von Tommy Hilfiger, zusammen. Simon Angel, Kurator der SUSTAINABLE INNOVATIONS der MUNICH FABRIC START, ist begeistert, dass eine neue Phase begonnen hat: „Mein Motto für diese Saison lautet: ‚Wir werden die richtigen Antworten bekommen, wenn wir die richtigen Fragen stellen.‘ Und genau diese Fragen werden gestellt. Zum ersten Mal habe ich das Gefühl, dass Designer eine neue Ebene erreichen – den Anspruch, Dinge richtig zu machen – und damit auch Einzug in die großen Unternehmen halten.“

BLUEZONE: „Business as unusual“ – Denim im Wandel

‚Business as unusual‘ – das ist das neue Motto“, so eröffnete der Denim-Experte der BLUEZONE Panos Sofianos das Podium, auf dem die Key Player der Denim-Industrie über die Zukunft der Branche diskutierten. „Wer wartet, ist zu spät. Seit ich in der Branche arbeite, gab es für Denim nie einfache Zeiten. Die Lösung besteht nicht darin, zu reagieren, sondern vorauszusehen, was kommt, und rechtzeitig zu agieren“, sagt Ezgi Atil, Business Development and R&D Manager, Kipas Denim. „Ich reise viel um die Welt. Der Denim-Markt scheint zu schrumpfen – doch in den USA und Asien wächst er weiterhin. Der Wettbewerb in Europa ist ein anderer. Unsere Antwort darauf: Investitionen in Innovation und Nachhaltigkeit. Gleichzeitig versuchen wir, verstärkt Lifestyle- und Luxusmarken statt Ketten zu gewinnen. So sichern wir unsere Existenz, gerade in Europa. Die BLUEZONE ist dafür eine wichtige Plattform – und Panels wie dieses sind entscheidend“, erklärt Levent Bozgeyik, International Marketing Manager, Iskur Denim.

Von diesen Lösungen gab es auf der BLUEZONE zahlreiche Beispiele – wegweisende Technologien, umweltschonende Färbemethoden und funktionale Innovation von der Faser bis zum Finish, waren die vorherrschenden Themen der rund 40 internationalen Denim-Mills, die ihre neuesten Entwicklungen für Denim und Sportswear präsentierten. So zeigte beispielsweise Tejidos Royo den ersten Stoff aus hundert Prozent pre-consumer recycelter Baumwolle, gefärbt mit DRY Indigo, ISKO präsentierte mit RECODE DENIM sein neues Kreislaufkonzept.

In Zeiten der Unsicherheit auf globaler Ebene gilt es, die eigenen Wurzeln und den Teamgeist zu stärken. Dafür hat die BLUEZONE in München ein neues Format lanciert. Mit „HOMEGROWN DENIM LEGENDS“ werden von nun an prägende Denim-Persönlichkeiten und -Marken aus der DACH-Region in den Mittelpunkt gestellt. Den Auftakt machte: Erwin O. Licher, Gründer gleich dreier deutscher Denim-Labels, sowie historische Einblicke von Levi’s-Gründer Loeb Strauss und Ruedi Karrers Vintage-Sammlung. Heritage und New Technology – diese zwei Gegenpole beleuchteten auch die Denim-Ikone Adriano Goldschmied im Gespräch mit Thomas Leary, Co-Founder und Sales Manager von Baytech Sustainable Technologies gemeinsam mit Sofia Strazzanti, Founder & CEO von Future Fashion Assembly.

Die neue Location der BLUEZONE im Zentrum des MOC in Halle 2, wurde unterschiedlich angenommen. Die Chancen für neue Synergien und eine engere Verzahnung mit der Fashion-Industrie wurden gesehen und bereits vielfach genutzt. „Deutschland ist unser stärkster Markt. Für diesen Markt entwickeln wir spezielle Innovationen wie Comfort Stretch. Zudem pflegen wir sehr gute Partnerschaften mit deutschen Marken. Deshalb kann ich sagen: Unser Geschäft ist nicht nur stabil – es wird von Saison zu Saison stärker“, sagt Ibrahim Ethem Buyukpepe, Acting General Manager bei Calik Denim. Gleichzeitig vermissten einige den einzigartigen Denim-Vibe der Zenith Halle. „Am alten Standort haben wir uns wohler gefühlt – mir fehlt hier ein wenig die Denim-Seele. Aber am Ende des Tages finden uns die Kunden auch hier. Wir präsentieren unsere Hauptkollektion mit viel Heritage sowie neuen authentischen Styles, neuen Basics und ausgefallenen Designs. Für den deutschen Markt entwickeln wir immer eine eigene Kollektion. Mit Stretch, leichteren Stoffen und einem soften Griff treffen wir genau den Geschmack. Deshalb sind wir bei der BLUEZONE auch immer ausgebucht“, sagt B. Hande Yildirim, Sales Chief von Bossa. „Wir haben auf der BLUEZONE tolle, authentische Waschungen gesehen. Generell gibt es viele Neuheiten. Durch den späten Zeitpunkt ist die Messe für uns eher ein Meet & Greet. Wir können hier gut arbeiten und Sachen nachbesprechen. Aber wir vermissen die Atmosphäre von der alten BLUEZONE“, fasst es Sandi Lambertz, Head of Design Denim von Mac Moden, zusammen.

(All)gegenwärtig – die Trends für Autumn.Winter 26/27

Mit dem Leitthema „RIGHT HERE RIGHT NOW“ stellt die MUNICH FABRIC START für Autumn.Winter 26/27 die Gegenwart in den Mittelpunkt. Die fünf großen Fashion-Trends für die kommende Saison spiegeln die Vielschichtigkeit des Zeitgeistes wider. „Conversant“ verbindet neu interpretierte Dresscodes und Heritage-Ästhetik mit American Sportswear. „At Ease“ steht für Komfort, Klarheit und minimalistische Eleganz. „Night Call“ bringt subversive Clubkultur mit futuristischem Glanz. „Untamed“ setzt auf Naturverbundenheit, robuste Materialien und folkloristische Muster, während „Elite“ luxuriöse Styles zwischen Neo-Dandyismus und opulenten Materialmixen inszeniert. Die Trends der MUNICH FABRIC START waren für Designer, Einkäufer und Produktverantwortliche ein wichtiger Input für den eigenen Research und Einkaufsentscheidungen. „Die Trendforen sind immer sehr inspirierend. Es zeigt sich viel Varianz in den Fabrics und Fancies – von Pailletten über Glanz und Struktur. Diese Vielseitigkeit bringt Abwechslung. Die vielen erdigen, warmen Farbtöne machen Lust auf den Herbst. Bei den DESIGN STUDIOS haben wir tolle Patterns gefunden, auffallend viele Animal Prints“, sagt Theresa Link, Team Lead Grafik Design von Bonita. Simone Pilger, Product Managerin von Raabe Fashion Group, setzt auf Karos und Felle: „Das ist ein Riesenthema – dafür haben wir hier auf der Messe eine gute Auswahl gefunden. Die Trendforen haben uns nochmal darin bestätigt, dass wir auf die richtigen Farb- und Materialtrends setzen. Braun, Rot, Karamell – generelle warme Töne in neuen Kombinationen. Auf Mint gehen wir eher nicht.“

Thomas Nick Müller, Inhaber der Agentur Max Müller, sieht die Tendenz zu Besonderheiten: „Die Kunden suchen nach mehr Spezialitäten. Die Zeiten, in denen alles in Grau und Beige war, sind vorbei. Stattdessen kommen neue Winterfarben in Dessinierungen, Ton-in-Ton-Checks, Jacquards und Unis, aber immer mit Struktur. Die Oberflächen dürfen nicht zu flach sein, Mouliné Garne sind wichtig. Unsere Kunden waren da, aber man muss auch sagen, wenn es früher mal 100 waren, dann sind es jetzt vielleicht 30.“ Durchaus mehr Highlights hätte man sich bei Drykorn gewünscht: „Wir sind eine deutsche Firma und freuen uns, dass wir eine deutsche Messe haben, die wir immer und gerne supporten. Wir machen hier unser Brot- und Buttergeschäft und haben dafür alles gefunden. Von den Kollektionen wünschen wir uns mehr Highlights. Wir sind groß geworden, weil wir mutig sind, nicht weil wir vorsichtig sind. Wir brauchen mehr Cherries!“, sagt Fred Götz, Creative Director Menswear and Interior Design bei Drykorn.

Ausreichend Zeit zum Networking und ungezwungenen Gesprächen gaben Get-togethers anlässlich des Herrlicher Jubiläums und zum Launch des neuen Formats HOMEGROWN DENIM LEGENDS auf der BLUEZONE oder die Happy Hour von The Fashion Grid sowie der MUNIQUE APÉRO der MUNICH FABRIC START mit rund 1.300 Gästen.

Nach zwei Messetagen schloss die MUNICH FABRIC START mit einer stabilen Besucherfrequenz im Vergleich zum Vorjahr ab. Zu den Besuchern zählten die Designer, Produktmanager, Einkäufer und Firmenchefs zahlreicher europäischer und internationaler Marken wie adidas, A Kind of Guise, Alberto, Alpha Tauri, Anna van Toor, Another Brand, Armedangels, Atelier Gardeur, Balenciaga, Bestsecret, Betty Barclay, Black Palms, BMW, Bogner, Brax, bugatti, C&A, Calzedonia, Camel Active, Cinque, Closed, Comma, Digel, Drykorn, Dubarry of Ireland, Escada, Fynch-Hatton, Gerry Weber, Guido Maria Kretschmer, Hanro, Herrlicher, Hessnatur, Holy Fashion Group, HSE, Hugo Boss, IB Company, JOOP!, Lagerfeld, Lanius  Lodenfrey, Luisa Cerano, MAC, Marc Aurel, Marc Cain, Marc O’Polo, Mercedes Benz, Mey, More & More, NKD, Olymp, OUI, Peek & Cloppenburg, Porsche, Riani, Roeckl, s.Oliver, Schöffel, Seidensticker, Sportalm, Sportscheck, Strellson, Summum, Talbot Runhof, Tommy Hilfiger, Toni Dress, Westwing, Windsor und Zero. Die Besucher kamen aus 54 Ländern, neben Deutschland, Österreich und der Schweiz überwiegend aus Italien, den Niederlanden, Belgien, Türkei, Tschechien, Polen, Griechenland, Spanien, Portugal und Skandinavien. Sowohl unter den Besuchern als auch unter den Ausstellern intensiv diskutiert wurde der Messetermin. Die Veranstalter erwägen die MUNICH FABRIC START für Autumn.Winter 27/28 vom September auf Mitte/Ende Juli 2026 vorzuziehen. Weitere Details hierzu werden in den kommenden Wochen bekannt gegeben. Fest steht, dass die kommende Edition vom 27. bis 29. Januar 2026 eine Laufzeit von drei Tagen haben wird.


Entdecken Sie weitere bahnbrechende Innovationen auf unseren kommenden Messen:

BLUEZONE

27/01 – 29/01/2026

www.bluezone.show

MUNICH FABRIC START

27/01 – 29/01/2026

www.munichfabricstart.com

VIEW

02/12 – 03/12/2025

www.viewmunich.com

Wetlands Matters – von Marc Wijkmans

Wetlands Matters – von Marc Wijkmans

SUSTAINABLE INNOVATIONS

29. August 2025

In den Niederlanden, wo Land und Wasser untrennbar miteinander verflochten und doch oft Gegenspieler sind, muss Design oft in engem Bezug zur Ökologie gedacht werden. Wetlands Matters vom Studio Wetlands von Marc Wijkmans führt dies in das Textil-Design hinein und behandelt Stoffe nicht als neutrale Oberflächen, sondern als aktive Teilnehmer, die dabei helfen können, Landschaften wachsen zu lassen.

Die Idee von Wijkmans entsprang einer einfachen, aber wichtigen Beobachtung: Tiere transportieren Samen in ihrem Fell durch ganze Ökosysteme. Daraufhin entwickelte er ein Textil, das diesen natürlichen Prozess imitiert – es fängt Samen bewusst ein und verteilt sie weiter. Das Material besteht aus Wolle, Natriumalginat und Leinöl. Anders als glatte, makellose Stoffe gewinnt es seinen Wert gerade durch seine Unregelmäßigkeiten – durch die Art, wie es verhakt, Dinge mitnimmt und so den Prozess der Wiederverwilderung unterstützt. Dieser Ansatz steht im Gegensatz zu gängigen Vorstellungen von Outdoor-Bekleidung.

„Samen bleiben im Fell haften. Daran anknüpfend kam mir die Idee, dem Material eine fellartige Oberfläche zu geben.“
 Marc Wijkmans

Materialherstellung

Wie wir alle wissen, bestehen moderne Funktionsstoffe heute überwiegend aus synthetischen Materialien – sie sind stark und wasserabweisend konstruiert, gelten jedoch als problematisch, weil sie Mikroplastik freisetzen. Wetlands Matters stellt dieses verbreitete Verständnis von „Funktionalität“ infrage. Hier wird Leistung neu definiert: nicht danach, ob Menschen trocken bleiben, sondern ob die ökologischen Bedürfnisse eines Ortes unterstützt werden.

Das Textil wurde im Naturschutzgebiet Hemelrijkse Waard getestet und zeigt dort, dass Schutz wechselseitig gedacht werden kann – zwischen Träger:in und Landschaft. Daraus ergibt sich eine klare Botschaft für die Mode- und Textilindustrie: Materialien müssen grundlegend neu gedacht werden. Was wäre, wenn Stoffe so entworfen würden, dass sie mit ihrer Umgebung kooperieren, statt ihr zu widerstehen? Was wäre, wenn Vergänglichkeit und biologische Abbaubarkeit nicht als Makel, sondern als wesentliche Tugenden einer nachhaltigen Zukunft verstanden würden?

Alles in allem erhebt Wetlands Matters nicht den Anspruch, sofort marktreif zu sein oder fertige Lösungen anzubieten. Vielmehr versteht es sich als Denkanstoß – als Erinnerung daran, dass die Zukunft von Textilien vielleicht weniger darin liegt, wie lange sie halten oder wie eng sie klassischen Leistungsansprüchen genügen, sondern vielmehr darin, wie leise und stetig sie Landschaften beim Wachsen unterstützen können.

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Materialreparatur


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MUNICH FABRIC START September 2025 - Outlook

MUNICH FABRIC START mit starkem Portfolio

MUNICH FABRIC START | BLUEZONE | KEYHOUSE | THE SOURCE

29. August 2025

In drei Wochen ist es so weit: Die MUNICH FABRIC START Exhibitions GmbH vereint in der ersten Septemberwoche alle relevanten Fashion-Segmente unter einem Dach in München und unterstreicht ihre Position als eine der führenden europäischen Textilmessen.

Am 2. und 3. September 2025 werden erstmals die internationale Denim-Fachmesse BLUEZONE sowie der Innovationshub KEYHOUSE gemeinsam mit der MUNICH FABRIC START und THE SOURCE im MOC München stattfinden. Das Messe-Ensemble festigt seine Rolle als zentrale Plattform der europäischen Modebranche und präsentiert sich damit konsequent als umfassende One-Stop-Sourcing-Lösung für Designer, Produktverantwortliche und Modemacher.

Mit rund 1.200 Kollektionen von rund 600 internationalen Stoff- und Zutatenherstellern geht die MUNICH FABRIC START in eine vielversprechende Messerunde.

„Mit voller Energie blicken wir auf eine Veranstaltung, die Vielfalt und Qualität wie kaum eine andere vereint – mit einem beeindruckenden Line-up internationaler Hersteller aus allen Fashion-Segmenten. Globale Vernetzung, frische Ideen aus branchenübergreifenden Kooperationen, gepaart mit innovativen Technologien und kreativen Lösungen – das ist unsere Erfolgsformel für die Zukunft. Durch die noch engere Verzahnung unserer Messeformate entsteht eine Bühne, auf der Austausch, Inspiration und gemeinsamer Fortschritt nicht nur möglich, sondern unvermeidlich sind. Wir hoffen, dass damit die gesamte Branche die frische Dynamik spürt und aktiv mitgestaltet.“ 

Florian Klinder, Managing Director MUNICH FABRIC START Exhibitions GmbH

Für die kommende Veranstaltung hält die führende Textilmesse spannende Neuheiten bereit: Von den richtungsweisenden Farb- und Materialtrends für Autumn.Winter 26/27 über neue und wiederkehrende internationale Aussteller aus den Bereichen Textilien, Zutaten, Ausrüstung und Sourcing bis hin zu einem hochinformativen Edutainment-Programm mit führenden Branchenexperten zu den aktuellen Marktthemen.

Das Programm der MUNICH FABRIC START und BLUEZONE umfasst zahlreiche Vorträge, Diskussionsrunden und Workshops. Detaillierte Informationen zu Keynotes, Panel Diskussionen und Vorträgen finden Sie tagesaktuell ergänzt hier:

ENTDECKEN SIE DAS VORTRAGSPROGRAMM & EVENTS

Internationalität: Von lokaler Fertigung bis globaler Zusammenarbeit

Internationalität ist eines der zentralen Fokusthemen der kommenden MUNICH FABRIC START. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) geht auf Textile & Apparel Roadshow und präsentiert mit einem Gemeinschaftsstand unter dem Motto „Sourcing in Africa“ die Vielfalt afrikanischer Textilkompetenz. Vertreten sind zehn Unternehmen aus Ägypten, Äthiopien, Ghana, Marokko und Senegal sowie drei Institutionen und Branchenverbände, darunter AMITHAMDIE aus Marokko und die Chamber of Apparel and Home Textile aus Ägypten. Zum gleichen Thema ist auch das Centre for the Promotion of Imports from Developing Countries (CBI), eine Initiative der niederländischen Regierung, vor Ort. Das CBI stellt dabei drei innovative Unternehmen vor, die ihre Stoff- und Bekleidungskollektionen aus dem Projekt „Egypt Textiles in Transition“ präsentieren. Höchste Handwerkskunst Made in Italy, darum geht es bei der Initiative Manifattura Italia, die Modemarken direkt mit italienischen Bekleidungsherstellern vernetzt und damit eine neue Ära der lokalen Fertigung entlang der gesamten Wertschöpfungskette beginnen möchte. „Wo funktioniert das auf höchstem Niveau, wenn nicht in Italien?“, heißt es.

Manifattura Italia

Teamgeist: Kooperationen als Treiber für Innovation, Nachhaltigkeit und Vernetzung

Zahlreiche Kooperationen zwischen Industrie, Forschungsinstituten und Hochschulen zeigen auf der MUNICH FABRIC START einmal mehr, wie wichtig das gemeinsame Vorausdenken ist, um die Modebranche in einem nachhaltigen Sinne voranzubringen. Upcycling und Hightech-Sticken: Die Modefachschule Sigmaringen veranstaltet gemeinsam mit MountekGunold und Reiner Knochel ein interaktives Upcycling-Projekt. Vom Design über Stoff- und Garnwahl bis zur Fertigung auf einer Hightech-Stickmaschine können Besucher live ihren individuellen Aufnäher aus Stoffresten und Vintage-Denim gestalten. MFS X The Fabric Connector Pilot: die MUNICH FABRIC START kooperiert in dieser Saison erstmals mit The Fabric Connector. In dem gemeinsamen Pilotprojekt in der RESOURCE Area werden Besucher dabei unterstützt, durch fachkundige Beratung, Aufklärung und ein neues Tool zur Wirkungsmessung nachhaltigere Sourcing-Entscheidungen zu treffen. Hochinnovative Biotextilien für die Zukunft: BIOTEXFUTURE präsentiert zur kommenden MUNICH FABRIC START drei ausgewählte Forschungsprojekte: BioCushion, bioPEtex und CircWool. Dabei geht es um kreislauffähige statt ölbasierte Abstandsgewirke, biobasiertes Polyethylen als neuer Rohstoff für die Bekleidungsindustrie sowie eine neuartige lösungsmittelbasierte Recyclingtechnologie für Wollabfälle zur Wiedereingliederung in den Textilkreislauf. Als Industriepartner involviert, sind unter anderem adidas AG, Falke KGaA, ORTOVOX Sportartikel GmbH und zwissTEX Germany.

Biopetex

The Fabric Connector

CircWool

Innovationsfaktor Textil: Material- und Produktneuheiten 

Die Saison Autumn.Winter 26/27 steht im Zeichen des Titels „RIGHT HERE RIGHT NOW“ – der Suche nach Orientierung, Glaubwürdigkeit und Identität. Gewohnte Sicherheiten geraten ins Wanken, das Vertrauen in bestehende Strukturen wird erschüttert. „RIGHT HERE RIGHT NOW“ ruft dazu auf, den Moment bewusst zu erfassen, den Zeitgeist zu verstehen und die Sinne für den tiefgreifenden Wandel in der Branche zu schärfen.

Neuentwicklungen als Highlights auf der MUNICH FABRIC START

Neu in der Kollektion von Händel + Diller sind Smartcel, ein antibakterielles, atmungsaktives Material mit UV-Schutz, und Seacell eine biologisch abbaubare Faser mit Algenanteil, die durch besondere Weichheit und Hautfreundlichkeit überzeugt. Bloomati by Carvema Têxtil setzt auf essenziellen Komfort, neu interpretiert durch smarte Texturen und veredelte Klassiker wie Jersey, Fleece, Ripp und Piqué. Ausdrucksstark wird es bei Elissa Stampa mit kräftigen floralen Mustern und lebendigen Farbwelten, während 6Dias Gewebe aus innovativen, nachhaltigen Fasern wie Orange, Minze oder Ananas präsentiert. Bei den ADDITIONALS zeigt Studio 9 mit „Quarter“ eine Trims-Kollektion, die Haptik, Technik und Design vereint, sowie einen Digitalen Produktpass mit NFC- und QR-Code-Technologie für mehr Transparenz entlang der Lieferkette.

Bloomati by Carvema Textil

Neue Location BLUEZONE und KEYHOUSE in Halle 2

BLUEZONE und KEYHOUSE sind zur kommenden Veranstaltung in den hochfrequentierten Bereich der MUNICH FABRIC START im MOC in Halle 2 eingebettet. Damit befinden sich die Denim Trade Show und der Innovations-Hub künftig im Zentrum des MOC, direkt angebunden an die ADDITIONALS und FABRICS Areas. Die Areale DESIGN STUDIOS, RESOURCE, THE SOURCE und SUSTAINABLE INNOVATIONS machen das Messeangebot komplett.

Highlights auf der BLUEZONE

Mit „NEXUS“ setzt auch die BLUEZONE ein starkes Trendzeichen und legt den Fokus auf Kooperationen. NEXUS ist ein Raum der Verbindung, des Austauschs und der Inspiration. Die Wortfindung steht für den Moment, in dem Menschen, Ideen, Technologien und Branchen zusammenkommen, Innovation entsteht und neue Impulse geboren werden. Es ist der Knotenpunkt, an dem alles zusammenfließt und Neues beginnt. Zum Beispiel mit der Kooperation HOMEGROWN DENIM LEGENDS, bei der die BLUEZONE prägende Denim-Macher und -Marken aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ins Rampenlicht rückt.

Das Projekt stärkt regionale Wurzeln, Teamgeist und die Vernetzung innerhalb der Branche. Zum Auftakt im kommenden September werden die folgenden Persönlichkeiten präsentiert: Loeb Strauss (Gründer von Levi’s, geboren in Buttenheim), Erwin O. Licher (Schöpfer dreier deutscher Denim-Marken) und Ruedi Karrer mit seltenen Vintage-Stücken deutscher und DDR-Denim-Marken.

Future Fashion Assembly wird in Zusammenarbeit mit Baytech Sustainable Technologies ein spezielles Innovationsprojekt auf der BLUEZONE realisieren. Der Pilot wird vier bis sechs marktreife Innovatoren durch kuratierte Produktpräsentationen, Live-Workshops, Käufer-Roundtables und gezieltes Networking vorstellen und so die Lücke zwischen bahnbrechenden Konzepten und skalierbaren, marktreifen Lösungen schließen.

Tejidos Royo präsentiert seinen ersten Stoff aus 100 % pre-consumer recycelter Baumwolle, gefärbt mit der ressourcenschonenden DRY Indigo®-Technologie. Calik Denim überzeugt mit vielseitigen Konzepten von Hyper-Stretch bis Workwear-Heritage, während ISKO mit RECODE DENIM eine fortschrittliche Kreislauftechnologie vorstellt, die Alttextilien in hochwertige Stoffe verwandelt.

ISKO

Tejidos Royo

Calik Denim

MUNIQUE APÉRO

Am 2. September 2025 laden wir ab 18:30 zum MUNIQUE APÉRO im MOC Atrium 2 ein. Hier erwarten Sie Drinks, Snacks, Networking und Music zum Networking und Ausklang des ersten Messetages.


Heliotex – Studio Pauline van Dongen

Heliotex – Studio Pauline van Dongen

SUSTAINABLE INNOVATIONS

28. August 2025

Textilien haben schon immer unsere Körper bedeckt, aber was wäre, wenn sie auch die Dinge um uns herum mit Energie versorgen könnten? Heliotex , entworfen von der Designerin Pauline van Dongen stellt die bisherige Vorstellung davon, was Textilien leisten können, grundlegend infrage und erweitert die Möglichkeiten von Stoffen weit über das Bekannte hinaus.

Heliotex ist im Grunde eine Möglichkeit, organische Photovoltaik mit leichten, flexiblen Stoffen zu verbinden. Das Ergebnis sind Sonnenschirme und Überdachungen, die Energie erzeugen und dabei auch noch gut aussehen. Im Gegensatz zu starren Solarpaneelen bewegen, falten und „atmen“ diese Stoffe mit ihrer Umgebung. Sie sehen erneuerbare Energie nicht als etwas, das versteckt werden muss, sondern als etwas Schönes, Weiches, das sich harmonisch in die Welt einfügt.

„Wir konzentrieren uns auf Outdoor-Anwendungen wie textile Fassaden, Festzelte und Beschattungssysteme … Natürlich sehen wir auch Anwendungen im Innenraum wie Vorhänge und Sonnenschutz vor.“
Pauline van Dongen

Dass Simon Angel das Projekt in das diesjährige SUSTAINABLE INNOVATIONS Forum aufgenommen hat, stellt Heliotex in einen größeren Zusammenhang: Textilien sind längst nicht mehr passiv – sie sind Werkzeuge für grundlegende Veränderungen im System. Heliotex zeigt, wie Stoffe traditionelle Kategorien überwinden können, indem sie an der Schnittstelle von Design, Architektur und Energie wirken. Ähnlich wie Wetlands Matters und Plantfur beweist Heliotex, dass textile Materialien heute Innovation, Nachhaltigkeit und Funktionalität in sich vereinen können.

Van Dongens Arbeit wird die Mode- und Textilindustrie grundlegend verändern. Wenn Stoffe selbst Energie erzeugen können, eröffnet sich der Branche ein völlig neues Wachstumspotenzial. Nachhaltigkeit bedeutet dann nicht mehr nur, weniger Schaden anzurichten – sondern mehr Wert zu schaffen: Komfort, Schönheit und saubere Energie in einem.

Die Botschaft ist zugleich praktisch und visionär: Nachhaltigkeit sollte sich wie ein selbstverständlicher Teil des Alltags anfühlen, nicht wie etwas nachträglich Hinzugefügtes. Heliotex zeigt, dass erneuerbare Energie greifbar, einladend und sogar luxuriös sein kann. Das ist ein Aufruf an alle, die in Mode und Textil arbeiten, Stoffe nicht nur als etwas zu begreifen, das wir tragen, sondern auch als Teil der Gebäude, in denen wir leben.

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PAULINE VAN DOGNEN

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Additionals Trends Herbst.Winter 26/27 – Teil 7

ADDITIONALS NEWS

NILÖRN

28. August 2025

Die neuesten Entwicklungen für Knöpfe, Bänder, Dekosteine, Verschlüsse, Futterstoffe, Spitzen, Stickereien, Einlagen sowie Labeling- und Branding-Lösungen werden von rund 150 führenden internationalen Zutaten- und Accessoire-Lieferanten in der ADDITIONALS Area at MUNICH FABRIC START.Entdecken Sie die Neuheiten von NILÖRN hier in unseren ADDITIONALS-Blogbeiträgen:

Inform. Engage. Inspire. – Design Collections by Nilörn

Zweimal im Jahr präsentiert Nilörn neue Designkollektionen, die inspirieren und zugleich das Engagement für verantwortungsvolle Beschaffung, durchdachtes Design und Liebe zum Detail widerspiegeln. Die aktuellen Kollektionen vereinen Kreativität, Innovation und Handwerkskunst – jede einzelne geprägt durch die Verbindung aus technischer Expertise, ästhetischem Feingefühl und markenorientiertem Denken, um eine unverwechselbare Identität auszudrücken.

HÜGEL – Inspiriert vom Erbe der europäischen alpinen Kultur verbindet HÜGEL den nostalgischen Charme klassischer Outdoor-Ästhetik mit einem klaren Bekenntnis zu verantwortungsvoller Produktion. Runde Formen, lebendige Farbkontraste und haptisch ausgearbeitete Oberflächen wecken spielerische Erinnerungen, während der Einsatz zertifizierter und Bluesign® APPROVED Materialien das Engagement für Nachhaltigkeit unterstreicht. Zwischen Vergangenheit und Gegenwart verortet, bietet HÜGEL Outdoor- und Lifestyle-Marken eine unverwechselbare Identität.

ASH equal – Eine zeitgemäße Neuinterpretation eines der bekanntesten Nilörn-Konzepte. ASH equal schöpft Inspiration aus den beständigen Eigenschaften von Denim – Widerstandskraft, Klarheit und Authentizität. Mit einem geschlechtsneutralen Ansatz verbindet die Kollektion klare Konstruktion mit raffinierten Strukturen und setzt dabei auf verantwortungsvoll beschaffte sowie recycelte Materialien. Anstatt Neuheit um der Neuheit willen zu schaffen, baut ASH equal auf bewährten Designprinzipien auf und bietet einen souveränen Ansatz für den modernen Ausdruck von Markenidentität.

Sierra Chamont – Mit Sierra Chamont wird ein klassisches Nilörn-Konzept neu belebt, das technische Funktionalität mit der Ästhetik urbaner Subkulturen verbindet. Entwickelt für moderne Sportswear umfasst die Kollektion Jacquard-Bänder, gewebte Labels, Hardware und Hangtags – alles gefertigt aus Materialien wie recyceltem Polyester, Filz und Edelstahl. Eine zurückhaltende Farbpalette und präzise Ausführungen formen eine Kollektion, die markant und zugleich ausgewogen wirkt – für Marken, die auf langlebiges und bewusstes Branding setzen.

Fiore – Fiore – Verwurzelt in klassischer europäischer Eleganz steht Fiore für Tradition, Qualität und zeitlose Anziehungskraft. Geprägt durch das Kronen-Emblem verbindet die Kollektion eine edle Farbpalette aus tiefem Marineblau und sanften Naturtönen mit Materialien wie Bio-Baumwolle, FSC-zertifiziertem Papier und recyceltem Polyester. Das Ergebnis ist ein ruhiger, verantwortungsvoller und zugleich langlebiger Ansatz für eine Premium-Markenidentität.

Über Nilörns Design Department

Design steckt im Detail. Die Mission von Nilörn ist es, die Essenz einer Marke durch innovative Lösungen zu verstärken, bei denen haptische Ausdrucksformen eine zentrale Rolle spielen.

Mit Designstudios in Schweden, Großbritannien, Deutschland und Belgien entwickelt das Team ganzheitliche, konzeptorientierte Markenwelten für Mode- und Lifestyleprodukte. Von Etiketten und Verpackungen bis hin zu Accessoires wird jedes Detail mit größter Sorgfalt gestaltet, um zu informieren, zu begeistern und zu inspirieren. Die hauseigenen Designkollektionen dienen dabei als kreatives Experimentierfeld für neue Technologien und Materialien – und stellen sicher, dass sowohl die eigenen Entwürfe als auch die Marken, mit denen Nilörn arbeitet, stets einen Schritt voraus sind.


Besuchen Sie Nilörn in H1 | B 01 und lassen Sie sich inspirieren.

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SUSTAINABLE INNOVATIONS

27. August 2025

Die Modewelt hat Couture schon immer dafür gefeiert, dass sie schockieren kann. Doch was wäre, wenn Mode nicht nur durch ihren Look überraschte, sondern auch durch das, woraus sie besteht? Genau mit dieser Frage beschäftigt sich das Atelier von Dasha Tsapenko. Ihr fortlaufendes Projekt MYC_Couture basiert auf der Idee: Anstatt Kleidung herzustellen, lässt sie Kleidung wachsen.

Tsapenko hat bereits Kleidungsstücke aus Pilzen, Hanf und Flachs geschaffen – lebendige Kollaborationen zwischen der Designerin und Organismen. Die daraus entstandenen Mäntel und Kleider wirken dramatisch und skulptural: Sie sehen aus wie echte Couture-Fantasien, doch gerade ihre biologische Beschaffenheit macht sie neuartig. Die Kleidungsstücke wachsen nach, zerfallen und kehren schließlich zur Erde zurück. Tsapenko hat damit das Konzept des „Bioluxus“ eingeführt, ein Modell, das Wandel und Vergänglichkeit akzeptiert, anstatt sich dagegen zu stemmen.

„Texturen und Materialien werden nicht produziert; sie wachsen.“

Dasha Tsapenko

Diese Vision ist weder ein Gimmick noch ein bloßes Experiment. MYC_Couture versteht, dass der Wandel vom Verständnis von Kleidungsstücken als statische Objekte hin zu Kleidung als Teil ökologischer Kreisläufe nicht bedeutet, am Alten festzuhalten, sondern darin besteht, Wandel, Wachstum und Rückkehr zu feiern.

MYC_Couture ist längst bei Veranstaltungen wie der Dutch Design Week, der Copenhagen Fashion Week und nun auch auf der Munich Fabric Start vertreten – zu finden im Ausstellungsbereich SUSTAINABLE INNOVATIONS. Dort möchte Dasha Tsapenko eine Diskussion darüber anregen, wie Mode und Ökologie neu miteinander verbunden werden können. Ihre Botschaft ist zugleich einfach und radikal: Nachhaltigkeit lässt sich nicht allein durch Effizienzsteigerungen erreichen.

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23. August 2025

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Labels sind mehr als nur Kennzeichnungen – sie erzählen Geschichten

Das Chronicles-Programm wurde genau zu diesem Zweck entwickelt: für Produktkennzeichnungen, die nicht nur sichtbar, sondern auch spürbar sind. Es spielt mit Kontrasten – zwischen Schatten und Glanz, Vergangenheit und Vision, Textur und Emotion.

Das Chronicles-Design eröffnet einen ästhetischen Raum, in dem Tiefe zur Sprache wird. Dunkle Farbtöne und strukturierte Oberflächen schaffen eine Atmosphäre, die an Mythen erinnert – an mystische Orte, verlorene Geschichten und eine stets präsente Opulenz.

Sorgfältig ausgewählte Materialien machen diesen Ausdruck visuell und haptisch erlebbar. Hochauflösende gewebte Etiketten mit fotorealistischen Motiven bestehen aus 100% recyceltem Polyester und ermöglichen eine detailreiche, nachhaltige Textilauszeichnung mit Tiefe. Kunstlederetiketten zeichnen sich durch geprägte oder bedruckte Oberflächen aus, während Samtetiketten subtile Eleganz vermitteln. Transferetiketten sorgen für glänzende Akzente auf dunklen Textilien, und Strasssteine setzen als funkelnde Details gezielte Highlights und verleihen jedem Etikett einen Hauch von Glamour.

Nachhaltigkeit ist hierbei kein Gegensatz, sondern Teil der Ästhetik. Der Einsatz recycelter Materialien und langlebiger Komponenten verbindet Erzählen mit Verantwortung – und schafft Lösungen, die sowohl gestalterischen als auch ökologischen Ansprüchen gerecht werden.

Klare Linien, kräftige Farben und ein Hauch von Verspieltheit:

Die „Graphic“-Etikettenreihe von Bornemann-Etiketten setzt ein visuelles Statement – modern, digital und unmöglich zu übersehen. Inspiriert von der ikonischen Ästhetik der späten 1980er-Jahre und übersetzt in eine zeitgemäße Designsprache, vereint „Graphic“ markante Farbkontraste mit geometrischer Klarheit. Im Mittelpunkt steht ein leuchtendes Grün, das das Branding zum Hingucker macht – optisch kraftvoll, bewusst laut und voller Energie.

Bornemann setzt auf hochwertige, innovative Trägermaterialien, die das Konzept nicht nur optisch, sondern auch haptisch erlebbar machen: Die Kollektion umfasst gewebte Etiketten mit fluoreszierenden Garnen, die für maximale Signalwirkung sorgen – diese Etiketten leuchten nicht nur in ihrer Farbe, sondern auch in ihrer Botschaft. Hinzu kommen gewebte Etiketten aus 100% recyceltem Polyester, bei denen Nachhaltigkeit auf textile Präzision trifft. Neoprenetiketten mit Silikonlogos bieten eine dreidimensionale, weiche und zugleich markante Haptik und sorgen für ein besonderes Gefühl sowie hohe Wiedererkennbarkeit, während bedruckte TPU-Folien ideal für einen klaren, futuristischen Look sind. Strapazierfähige, flexible und formstabile Silikon-Badges verbinden Funktion und Design auf perfekte Weise. Als leuchtendes Highlight setzen phosphoreszierende Kunstleder-Etiketten auch im Dunkeln Akzente und lassen das Branding selbst bei Nacht hervorstechen.

„Graphic“ ist mehr als nur ein Look – es ist ein klares Bekenntnis zu mutigem Design und verantwortungsvoller Markenpräsentation. Durch den gezielten Einsatz recycelter und langlebiger Materialien unterstützen diese Add-ons nachhaltige Markenstrategien, ohne Kompromisse bei der Wirkung einzugehen. Das Ergebnis ist eine Verbindung aus Ästhetik, Innovation und Umweltbewusstsein.

Bornemann-Etiketten entwickelt digitale Services direkt vor Ort in Wuppertal und ist damit Ihr idealer Partner für digitale Produktkennzeichnung und maßgeschneiderte Lösungen für Ihre Arbeitsabläufe.

Smart Solutions by Bornemann bieten Ihnen nicht nur umfassende Beratung rund um die Digitalisierung (MySmartServices), sondern auch innovative Lösungen für den kommenden digitalen Produktpass (MySmartPass). Die digitalen Services vereinfachen komplexe Bestellprozesse für Etiketten mit variablen Daten (MySmartCreator) und optimieren den Zugang zu Pflege- und Inhaltsinformationen für Ihre Kunden (MySmartCare). Wie digital sind Ihre Arbeitsabläufe?

„Smart Solutions by Bornemann bieten Ihnen nicht nur umfassende Beratung rund um die Digitalisierung (MySmartServices), sondern auch innovative Lösungen für den kommenden digitalen Produktpass (MySmartPass).“


Besuchen Sie Bornemann-Etiketten auf Stand D18 in Halle 1 und lassen Sie sich umfassend beraten. Das Team freut sich auf Ihren Besuch!

BORNEMANN-ETIKETTEN


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LOOPER Textile Co. – A second life for unwanted garments

KEYHOUSE NEWS

Meet LOOPER Textile Co.

A second life for unwanted garments

17. Dezember 2024

Looper Textile Co. is an independent company jointly owned by the H&M Group and REMONDIS. They provide retailers and municipalities with responsible solutions to extend the useful life of garments and textiles through re-use and recycling. At Munich Fabric Start, we are excited to welcome Looper Textile Co. as one of the key players at the upcoming KEYHOUSE during the next show on January 21 + 22, 2025 in Munich. Learn more about Looper Textile Co.’s mission to give unwanted garments a second life and how they contribute to increasing the likelihood that each garment meets its intended end state. Here’s how:

When it comes to unwanted garments, the challenges we face today are pretty overwhelming. Each year, an estimated 100 – 150 billion items of clothing are produced globally. 

  • The majority of these textiles are unfortunately fated to go to waste, contributing to resource depletion and environmental damage.
  • Globally, around 87% of discarded textiles directly end up in wrongful disposal, while more than 90% are reusable and recyclable.
  • Today, less than 1% of used clothes and other textile materials are recycled into new textile products.  At Looper Textile Co., they keep textiles out of wrongful disposal and provide solutions to extend the life of garments that are reusable. For those that can’t be reused, they ensure that the materials are recycled at their highest value.

At Looper Textile Co., they keep textiles out of wrongful disposal and provide solutions to extend the life of garments that are reusable. For those that can’t be reused, they ensure that the materials are recycled back into the loop at their highest value.

They collect and sort garments to extend their useful life:

Collect: They collect used and unwanted garments from retailers (including leftovers, customer returns, stop orders, faulty items, and post-consumer garments collected in stores or via post). They also collect post-consumer textiles in communities (street collection), via charity shops, and directly from consumers. 

Re-use: They extend the useful life of products (garments, shoes, accessories) through responsible reuse. The majority of garments they collect are eligible for reuse. At Looper Textile Co., facilities, they sort pieces by piece into more than 200 categories so they can meet customer needs and ensure that garments will have the best possible new life. 

Recycle: They have developed an industry-leading near-infrared (NIR) sorting line equipped with optical sensors, enabling them to detect material composition and color and thereby meet the requirements of closed-loop recyclers. For textiles where closed-loop recycling is not an option yet yet (currently the majority), they supply to open-loop recycling solutions (wiping cloths, nonwovens for insulation, and automotive). 

Recovery: A small remainder of garments that are contaminated or ineligible for reuse or recycling are disposed of in established waste facilities, prioritizing energy recovery whenever possible. 

„By investing in advanced sorting technologies, Looper Textile Co. is positioning itself as a key feedstock supplier for scalable textile-to-textile recycling solutions.” – Hélène Smits, Head of Business Development & Partnerships

Looper Textile Co. is a trusted partner in preparing garments for the next phase of their lifecycle. The bold ambition and strong heritage of this young company lies in understanding the retailer’s perspective and best-in-class operations. They are:

SOLUTIONS ORIENTED:

They meet you where you are: They provide custom solutions depending on the starting point and ambition level of the brand or retailer. This may range from securing responsible handling of unwanted garments to capturing post-consumer fibers to be introduced back into brand supply chains.

Circular supply chains: They actively support closed-loop trials to kick-start the flow of secondary raw materials into your supply chains.

Global turn key solutions: They operate three facilities in Europe, and through their global partner network, they are able to provide our solutions across all global markets. Their partners uphold their standards and share their commitment to giving unwanted garments a second life in a reliable and transparent way.

 

OPEN & TRANSPARENT:

Monthly Reports: They provide end-to-end visibility of what happens to the textiles from collection to sales markets in clear and engaging monthly reports.
Authenticity: They are straightforward about the challenges and opportunities they see, as well as their approach to each.
Customer Engagement: They can help you create a compelling narrative for your customers and answer any questions they might have.

INVESTED IN PROGRESS:

Automated Sorting for Circularity: They continue to invest in improving and scaling their automated sorting capabilities in order to supply textile feedstock to closed-loop recyclers with the right specifications. They are taking part in several trials and commercial pilots with fiber recyclers and manufacturers that bring recycled textile materials back into new products.

Responsible Re-Use: They are pushing for enhanced visibility practices within their sector via deep dives into reuse sales markets and transparent reporting. Their leadership in these areas contributes to more secure sales channels and increases the likelihood that each garment meets its intended end state. They are also involved in piloting solutions for end-of-life textiles in one of their main re-use markets in order to tackle the textile waste problem that is present there.

BEYOND COMPLIANCE:

With the introduction of the EU’s Extended Producer Responsibility (EPR) schemes for textiles and the Eco-design for Sustainable Products Regulation (ESPR), brands and retailers face increasing pressure to take responsibility for their products throughout their lifecycle, from design to production to end-of-life. Additionally, sustainability-conscious consumers are demanding transparency and ethical practices, pushing brands to adopt circular business models.

Whether you are focused solely on compliance, regard circularity as a key strategic advantage for your business, or anything in between, they can help!

Looper Textile Co.’s solutions are in accordance with ESPR, EPR, and other relevant legislation, and they ensure that you not only meet your producer requirements but also help you achieve your sustainable ambitions.

Visit them at the KEYHOUSE to discover the possibilites for your own brand. Don’t miss them on the KEYHOUSE stage with valuable insights. 

LOOPER Textile Co.


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Auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft

Auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft

Ein Interview mit Simon Angel

3. September 2024

Simon, die diesjährige Sustainable Innovations (SI) Ausstellung auf der Munich Fabric Start scheint eine eher introspektive Wendung genommen zu haben. Kannst Du uns mitteilen, wie Du die diesjährige Kuratierung angegangen bist?

Simon Angel: Auf jeden Fall. Wenn man sich unsere früheren Themen ansieht, lesen sie sich fast wie fortlaufende Literatur. Zu Beginn haben wir uns mit den Herausforderungen beschäftigt, mit denen Designer konfrontiert sind, und mit dem Zögern der Branche, über traditionelle Praktiken hinauszugehen. Im Laufe der Zeit hat sich unser nachhaltiges Thema in die Struktur unserer Branche eingewoben und ist in Prozesse, Richtlinien und die Denkweise der Menschen eingeflossen. In dieser Saison setzen wir diese Geschichte fort, indem wir kritische Fragen stellen und eine ganzheitlichere Sichtweise einnehmen. Es geht weniger um Lösungen als vielmehr um Interventionen und transformatives Denken.

Interessant. Könntest Du näher erläutern, wie sich diese Philosophie in den ausgestellten Projekten manifestiert?

Simon Angel: Natürlich. Nehmen wir Suzanne Oude Hengels „Knit in Motion“ als Beispiel. Suzannes Arbeit stellt konventionelle Strickpraktiken in Frage und überschreitet Grenzen. Bei ihrer Erforschung der Kombination von Stricken mit thermoplastischem Polyurethan (TPU) und 3D-Druck geht es nicht nur darum, neue Formen zu schaffen, sondern auch darum, traditionelle Herstellungsprozesse zu hinterfragen und neu zu definieren. Diese Verschmelzung von Techniken verjüngt nicht nur das Produktdesign, sondern eröffnet auch neue Perspektiven für die Industrie.

Knit in Motion von Suzanne Oude Hengel

Die Arbeit von Joris de Groot spielt ebenfalls eine große Rolle. Wie passt sein Ansatz in diese Erzählung?

Simon Angel: Joris‚ Ansatz ist die Quintessenz unseres Themas des Hinterfragens und der Innovation. Seine Projekte „2000N Pressed Shoe“ und „Recycled Raincoat“ zeigen beispielhaft, wie traditionelle Techniken für moderne Anwendungen neu interpretiert werden können. Durch die Integration industrieller Prozesse mit nachhaltigen Praktiken verwandelt Joris Abfälle in wertvolle Produkte und stellt damit das Konzept des materiellen Nutzens in der Mode in Frage. Seine Mitarbeit an dem Projekt „Welded Loop“ zeigt außerdem, wie die Kombination verschiedener Techniken zu neuartigen, nachhaltigen Lösungen führen kann.

Die Projekte von Tjeerd Veenhoven mit Mycelium sind faszinierend. Inwiefern tragen sie zu einer breiteren Erzählung bei?

Simon Angel: Tjeerd’s Arbeit mit Mycelium verkörpert einen Sprung in Richtung nachhaltige Materialinnovation. Sein Mycelium 2D Printing“ erforscht die Verwendung von Pilzmaterialien als Ersatz für herkömmliche Kunststoffe und Farbstoffe. Das passt perfekt zu unserem Thema, Systeme zu hinterfragen und neu zu denken. Bei Tjeerds Projekten geht es nicht nur darum, nachhaltige Alternativen zu schaffen, sondern sie stehen für einen Paradigmenwechsel in der Art und Weise, wie wir biologische Materialien in der Mode wahrnehmen und nutzen.

Das Projekt „RietGoed“ von Iris Veentjer sticht ebenfalls hervor. Welche Rolle spielt es in der Ausstellung dieser Saison?

Simon Angel: Iris Veentjers „RietGoed“ ist ein Paradebeispiel dafür, wie Materialinnovationen ökologische Herausforderungen angehen können. Indem sie hochwertige Textilien aus Schilffasern entwickelt, geht sie Probleme wie Bodensenkungen und CO2-Emissionen an. Iris‘ Ansatz ist ein Beweis dafür, wie nachhaltige Praktiken nahtlos in die Textilproduktion integriert werden können, um sowohl das ökologische Gleichgewicht als auch die wirtschaftliche Lebensfähigkeit zu fördern.

Fabolous Fungi von Ilse Kremer

RietGoed von Iris Veentjer

LightLining von Biotexfuture

Studio Tjeerd Veenhoven

Ilse Kremers „Fabulous Fungi“ stellt eine neuartige Herangehensweise an die Textilfärbung vor. Wie passt es zum übergreifenden Thema der Ausstellung?

Simon Angel: Ilses „Fabulous Fungi“-Projekt ist ein brillantes Beispiel dafür, wie wir traditionelle Prozesse neu überdenken können. Durch die Verwendung von Pilzen zur Herstellung von Farbstoffen spricht Ilse sowohl Umwelt- als auch Gesundheitsbedenken an, die mit synthetischen Farbstoffen verbunden sind. Dieses Projekt verkörpert unser Thema der Erforschung und Umsetzung alternativer Lösungen, die sowohl innovativ als auch nachhaltig sind.

Kannst Du abschließend noch etwas zu den BIOTEXFUTURE-Initiativen und ihrer Bedeutung für das diesjährige Thema sagen?

Simon Angel: BIOTEXFUTURE steht an vorderster Front bei der Umstellung der Textilindustrie auf biobasierte Materialien. Diese Initiative, zu der auch Projekte wie TransitionLab und LightLining gehören, steht im Einklang mit unserem breiteren Ansatz, einen systemischen Wandel zu fördern. Durch die Konzentration auf biobasierte Polymere und nachhaltige Textilien ebnet BIOTEXFUTURE den Weg für eine Zukunft, in der die Textilindustrie echte Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit erreichen kann.

Studio Joris de Groot

Welchen Einfluss haben diese Innovationen Ihrer Meinung nach auf die Zukunft der Textilindustrie?

Simon Angel: Diese Innovationen stellen einen tiefgreifenden Wandel in der Art und Weise dar, wie wir Textildesign und -produktion angehen. Sie stellen bestehende Paradigmen in Frage und bieten neue Perspektiven für die Nachhaltigkeit. Indem wir eine Kultur des Hinterfragens und Experimentierens fördern, verbessern wir nicht nur die Praktiken der Branche, sondern inspirieren auch einen breiteren gesellschaftlichen Kurswechsel hin zu einem nachhaltigeren und überlegteren Konsum.

Simon, wir danken Dir für diese Einblicke. Es ist klar, dass es bei der SI-Ausstellung in dieser Saison nicht nur darum geht, neue Materialien zu präsentieren, sondern auch darum, ein tiefergehendes Gespräch über die Zukunft unserer Branche anzustoßen.

Simon Angel: Gern geschehen. Ich lade alle ein, sich mit diesen Projekten zu beschäftigen und an diesem sich entwickelnden Dialog teilzunehmen. Durch diese gemeinsame Erkundung werden wir wirklich nachhaltige Innovationen vorantreiben.

Wir freuen uns darauf, die Ausstellung dieser Saison zu erleben und zu sehen, wie diese bahnbrechenden Ideen die Zukunft gestalten werden.


Entdecken Sie weitere branchenverändernde Innovationen auf unseren kommenden Fachmessen:


INTUITION – Im Gespräch mit den Veranstaltern der MUNICH FABRIC START über Zeitgeist, Messen und Chancen

INTUITION

Ein Interview mit den Veranstaltern der MUNICH FABRIC START über Zeitgeist, Messen und Chancen

3. September 2024

Die MUNICH FABRIC START steht an. Wie fühlt es sich an, nach den Herausforderungen der letzten Jahre wieder durchzustarten?

Sebastian Klinder: Es fühlt sich gut an! Die Branche befindet sich in einer durchaus herausfordernden Situation. Nach der letzten VIEW im vergangenen ist eine leichte Aufwärtsstimmung zu verspüren. Und genau das haben wir bei der Vorbereitung dieser Messe gemerkt. Es herrscht eine vorsichtige Aufbruchsstimmung, die motivierend wirkt. Die MUNICH FABRIC START bietet den perfekten Rahmen, um diese positive Energie zu kanalisieren und in die Tat umzusetzen.

Frank Junker: Absolut. Es ist auch der richtige Zeitpunkt, dass wir wieder zusammenkommen. Die MFS ist mehr als nur eine Messe – sie ist eine Plattform, auf der Ideen geboren und neue Wege beschritten werden. Ich glaube fest daran, dass wir in der Branche wieder mehr Freude und Spaß am Schaffen brauchen. Das spiegelt sich auch in unserem Septemberprogramm wider: Es ist vielseitig, inspirierend und voller neuer Impulse.

Das Leitthema dieser Saison ist „INTUITION“. Was bedeutet dieses Thema für die MUNICH FABRIC START und die Branche insgesamt?

Sebastian Klinder: „INTUITION“ ist für uns das zentrale zeitgemäße Thema, weil es die Art und Weise widerspiegelt, wie wir sowohl gesamtgesellschaftlich als auch als Fashionbranche resilient auf die gegenwärtigen Herausforderungen reagieren können. Unsere Industrie befindet sich nach wie vor in einem disruptiven Wandel, und in Zeiten wie diesen ist es besonders wichtig, auf die eigene Intuition zu vertrauen. Das Leitthema zielt darauf ab, menschliche Emotionen als Quelle der Kreativität zu betonen. Wir wollen den Fokus auf die Instinkte legen, die uns helfen, in unsicheren Zeiten die richtigen Entscheidungen zu treffen. Das zeigt sich auch in den Trends für Herbst/Winter 25/26, die stark auf Resilienz, Träume und eine Rückbesinnung auf das Wesentliche setzen. 

Frank Junker: Genau, und es geht dabei explizit nicht nur um die Mode, sondern um das gesamte Umfeld, in dem wir uns bewegen. „INTUITION“ bedeutet, dass wir den Mut haben, uns auf unsere innere Stimme zu verlassen, anstatt uns nur auf harte Fakten und Daten zu stützen. Die MUNICH FABRIC START bietet den Raum, in dem Kreativität und Intuition Hand in Hand gehen können, um Innovationen voranzutreiben. Es ist eine Einladung an unsere Branche, sich auf das Unbekannte einzulassen und neue Wege zu beschreiten, indem man sich auf das verlässt, was man tief im Inneren fühlt. 

Sebastian Klinder (Managing Director) & Frank Junker (Creative Director & Partner), MUNICH FABRIC START

» „INTUITION“ bedeutet, dass wir den Mut haben, uns auf unsere innere Stimme zu verlassen, anstatt uns nur auf harte Fakten und Daten zu stützen. «

Auf der BLUEZONE ist das Motto in diesem Jahr „DENIMINED“. Was können die Besucher in diesem Bereich erwarten?

Frank Junker: „DENIMINED“ ist eine Wortschöpfung, die unser tiefes Engagement für Denim reflektiert. Die BLUEZONE war schon immer ein Ort, an dem Tradition und Innovation aufeinandertreffen, und das wird auch dieses Mal der Fall sein. Die Besucher können sich auf ein umfassendes Programm freuen, das von neuen Technologien in der Denim-Produktion bis hin zu Live-Design-Sessions reicht. Es geht darum, Denim nicht nur als Stoff zu sehen, sondern als Teil einer globalen Kultur, die ständig in Bewegung ist.

Sebastian Klinder: Durch die vollkommene Laufzeitenharmonisierung von MUNICH FABRIC START und BLUEZONE werden die beiden Plattformen noch stärker ein integriertes Ecosystem, in dem wir der Denim-Community eine noch größere Bühne bieten können. „DENIMINED“ versammelt das A-Z des Denims in der direkt angrenzenden Zenith Area und zeigt alles, was die Branche zu bieten hat. Ob nachhaltige Produktion, innovative Materialien oder kreative Designs – hier findet jeder etwas, das ihn inspiriert. Die BLUEZONE ist der perfekte Ort, um tief in die Welt des Denims einzutauchen und die neuesten Trends und Entwicklungen hautnah zu erleben.

Die MUNICH FABRIC START präsentiert auf etwa 40.000 Quadratmetern rund 1.000 Kollektionen internationaler Anbieter. Wo seht Ihr Euch in diesem Kontext selber und was sind Eure nächsten Ziele?

Sebastian Klinder: Die MUNICH FABRIC START ist mittlerweile eine der wichtigsten Messen für die internationale Modebranche. Aber wir stellen Qualität vor Quantität. Klar, die 40.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche und die rund 1.000 Kollektionen zeigen, wie vielfältig und dynamisch unsere Branche ist. Aber in erster Linie sind wir stolz darauf, München erneut zum zentralen Treffpunkt für Designer, Produktmanager und die gesamte Modeindustrie zu machen. Zahlen sind für uns nicht das ultimative Maß der Dinge – worum es uns viel mehr geht ist: Unsere Messe ist eine Plattform, auf der nicht nur Geschäfte gemacht, sondern auch Trends gesetzt und nachhaltig wertschöpfende sowie kreative Partnerschaften geschlossen werden.

„Zahlen sind für uns nicht das ultimative Maß der Dinge – worum es uns viel mehr geht ist: Unsere Messe ist eine Plattform, auf der nicht nur Geschäfte gemacht, sondern auch Trends gesetzt und nachhaltig wertschöpfende sowie kreative Partnerschaften geschlossen werden.“

Frank Junker: Das trifft es ziemlich exakt: Unsere Messe ist der Ort, an dem sich die Branche trifft, um die Zukunft der Mode zu gestalten. Wir bieten eine Vielzahl von Areas und Themenbereichen, die es den Besuchern ermöglichen, sich umfassend zu informieren und gleichzeitig systematisch inspirieren zu lassen. Es ist diese Synthese aus Vielfalt und Struktur, die die MUNICH FABRIC START so einzigartig macht und sie zu einem Muss für alle in der Modebranche macht. Und unser Ziel ist es, uns innerhalb dieser Strukturen immer weiter selbst zu verbessern.

Neben den harten Businessfaktoren bietet die MUNICH FABRIC START stets auch zahlreiche Gelegenheiten zum Networking und für den Austausch mit Branchenexperten. Was können die Besucher hier erwarten?

Sebastian Klinder: Wir haben in diesem Jahr ein besonders umfangreiches Seminar- und Vortragsprogramm zusammengestellt. Die Themen reichen von Best Practices im Bereich Nachhaltigkeit über Herausforderungen in der Lieferkette bis hin zu international strahlkräftigen Trendseminaren – beispielsweise der Trendlectures von Li Edelkoort und Peclers Paris. Diese Veranstaltungen bieten nicht nur wertvolle Einblicke, sondern sind auch eine großartige Gelegenheit, sich mit anderen Branchenexperten auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. Besonders hervorzuheben ist die legendäre MUNIQUE Night After Show Party , die wie immer am Abend des ersten Messetages stattfindet. Hier können sich die Besucher in entspannter Atmosphäre vernetzen und in Gesprächen neue Impulse für ihre Arbeit gewinnen.

Frank Junker:  Der persönliche Austausch ist uns schon immer besonders wichtig – mit einer Betonung des Wortes „persönlich“. Die MUNICH FABRIC START lebt von der Begegnung, der Kreativität und dem gegenseitigen Austausch in einer hochprofessionellen Arbeitsatmosphäre. Während der gesamten Messe gibt es immer wieder Möglichkeiten, mit anderen Branchenexperten ins Gespräch zu kommen, sei es in den Vorträgen, bei den Round Tables oder einfach bei einem Kaffee. Diese Vernetzung ist entscheidend, um als Branche zusammenzuwachsen und neue Wege zu finden, die Modeindustrie voranzubringen.

Wie positioniert sich die MUNICH FABRIC START in einer Zeit, in der die Anforderungen an globale Märkte spiegelnde Messen immer komplexer werden?

Sebastian Klinder: Wir haben auf die veränderten Anforderungen reagiert, indem wir die Laufzeit der Messe auf zwei Tage verkürzt haben, ohne dabei Kompromisse bei Qualität und Service einzugehen. Dies ermöglicht es unseren Ausstellern und Besuchern, ihre Zeit effizient zu nutzen und trotzdem alle wichtigen Kontakte zu knüpfen und Informationen zu sammeln. Unsere Plattform ist so gestaltet, dass sie flexibel und anpassungsfähig ist – diese Verlässlichkeit ist unser Schlüssel zum Erfolg in einer Zeit, in der Wandel die einzige Konstante ist.

Frank Junker: Effektivität und Flexibilität sind Kernprinzipien unserer Arbeit. Unser Ziel ist es, eine authentische, kompetente, nahbare und offene Veranstaltung zu schaffen, die den Marktanforderungen gerecht wird. Wir hören unseren Ausstellern, Partnern und Besuchern aufmerksam zu und nutzen unsere schlanken Strukturen, um mutig und entschlossen zu handeln. Die MUNICH FABRIC START ist eine Messe, die sich ständig weiterentwickelt, um den Bedürfnissen der Branche gerecht zu werden. Das ist der Grund, warum wir auch in Zukunft eine zentrale Rolle in der Modebranche spielen werden.

Wie sehen Sie die Zukunft der MUNICH FABRIC START und der Modebranche im Allgemeinen?

Sebastian Klinder: Ich bin optimistisch. Die Herausforderungen der letzten Jahre haben uns gezeigt, wie anpassungsfähig unsere Branche ist. Mit der MUNICH FABRIC START schaffen wir eine Plattform, die genau zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, die richtigen Menschen zusammenbringt. Wir sind bereit für das, was kommt, und ich bin überzeugt, dass wir als Branche stärker und kreativer aus dieser Zeit hervorgehen werden.

Frank Junker: Die Zukunft ist voller Möglichkeiten. Wenn wir uns weiterhin auf unsere Stärken besinnen – Kreativität, Innovation und Zusammenarbeit – gibt es keine Grenzen, was wir erreichen können. Die MUNICH FABRIC START wird auch in den kommenden Jahren eine Schlüsselrolle dabei spielen, diese Zukunft zu gestalten. Ich freue mich darauf, zu sehen, wie wir gemeinsam die Branche voranbringen.

Sebastian; Frank – vielen Dank für das Gespräch!

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