Interview

CONNEXXION - SAAT MUNICH

Connexxion – 20 Years of togetherness in denim

H 6 | B 0 7

29. Juni 2023

Connexxion – Die Verbindung

Die perfekte Verbindung zeichnet sich dadurch aus, dass das SAATMUNICH Design Studio seit 2016 in Zusammenarbeit mit exklusiven Partnern konzeptionelle Outfits für die Bluezone Hostess entwickelt. Die Auswahl dieser Partner basiert auf der Innovation eines Webers und der Expertise des Herstellers bei der Umsetzung des nominierten Themas.

Connexxion – Die Beziehung

Sajna Weber und Thorsten Bulander, die kreativen Köpfe hinter SAAT, entwerfen jedes Jahr innovative Looks für die Bluezone. Die einzigartigen Konzept-Entwicklungen von SAAT unterstreichen ihre langjährige Erfahrung in den Bereichen Design, Denim und Workwear.

Das SAATMUNICH Design Studio hat sich als zuverlässiger Partner in der nachhaltigen Produktion von Denimprodukten und Corporate Wear etabliert.

Connexxion – Die Verknüpfung

SAAT bedeutet im Indischen „gemeinsam“ und im Deutschen „was aus gesätem Samen entsteht“. So ist die Mode von SAAT eine harmonische Verknüpfung verschiedener Faktoren, die stets Neues hervorbringt.

Das Ergebnis ist eine zeitlose und stylische Bekleidung, die individuell auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten ist.

Connexxion – Der Zusammenhang

Der Jubiläums Look der Bluezone Hostessen ist eine Auswahl der Key-Looks der vorjährigen Outfits. Dies repräsentieren die Aussteller und die wesentlichen Komponenten, die benötigt werden, um etwas Einzigartiges in der Bekleidungsindustrie zu schaffen.

„The Hostess Look“ – Das Boxy Crewneck T-Shirt, die gesteppte Denim-Weste und die Denim-Shorts greifen das Connexxion-Thema auf und stellen den Zusammenhang aller Komponenten der Bekleidungsindustrie dar, wie z. B. Zutaten, Stoffe, Grafiken und Hersteller, die benötigt werden, um einzigartige und nachhaltige Produkte für die Modewelt zu erschaffen.

Entdecken Sie weitere branchenverändernde Innovationen auf unseren kommenden Messen:

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HOW DO WE PACKAGE PEOPLE?

HOW DO WE PACKAGE PEOPLE? – EIN RESET IN DER MODE

Ein Beitrag von DMI-Trendanalyst Carl Tillessen
über das neue Wesen von Existenz und Mode

27. Juni 2023

Oft sind die Modetrends über viele Saisons lediglich neue Variationen bereits bekannter Themen. Doch dann gibt es irgendwann plötzlich einen grundsätzlichen Bruch, ein ganz neues Lebensgefühl, eine völlig andere Grundstimmung, einen „Vibe Shift“. An einem solchen Wendepunkt stehen wir jetzt.

Die zur Eindämmung von Covid 19 notwendigen Maßnahmen waren so allumfassend, dass sie uns tatsächlich zwischenzeitlich sämtliche Lebensfreude geraubt haben. Viele von uns bleiben mit dem Gefühl zurück, zwei Jahre ihres Lebens verloren zu haben. Besonders intensiv empfinden das junge Menschen, die durch die Pandemie unwiederbringlich um einen Teil ihrer kostbaren Jugend betrogen wurden.

Greta Thunberg spricht für ihre ganze Generation, wenn sie rückblickend sagt: „Wir sind uns bewusster geworden, dass das Leben kurz ist.“ Die Erkenntnis, dass unsere Zeit auf Erden viel zu schnell verrinnt, ist zwar alles andere als neu, aber sie ist für uns jetzt ganz besonders aktuell.

Auch die Professorin für Modepsychologie Carolyn Mair beobachtete während der Pandemie, wie die Verbraucher:innen „erkennen, dass das Leben kostbar ist, während sie die Dinge früher vielleicht als selbstverständlich hingenommen haben. Sie nutzen den Augenblick.“ 

Carl Tillessen

Mark Holgate von Vogue fasst die Entwicklung wie folgt zusammen:

“We’re heading into a reset, where all the din and clamor and sheer noise of fashion today doesn’t matter a jot if the clothes aren’t exceptional in their thought and craft. In other words: Focus on design, not creating distraction!”

All dieses Sich-Besinnen – auf die Essenz der Mode, auf den Stoff als Ausgangspunkt, auf das Produkt selbst – ist ein Sich-Rück-Besinnen. Darum geht es derzeit in der Mode: Die Menschen mitzunehmen auf eine Zeitreise in Phasen unseres und ihres Lebens, in denen wir, und alle um uns herum, so viel sorgloser waren als heute.

DMI FASHION DAY LIVE

17. JULI 2023

14.00 – 21.00 UHR 

MOC MÜNCHEN

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Wie das auch für Sie gelingen kann, erfahren Sie im persönlichen Gespräch mit den DMI-Analysten in der DMI-Lounge im Raum K1 vor Halle 1 der MUNICH FABRIC START.

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High-Tech-Connection trifft auf Low-Tech-ReConnection

High-Tech-Connection trifft auf Low-Tech-ReConnection

Interview mit Simon Angel, Kurator des Sustainable Innovations Forum

20. Juni 2023

Im Rückblick auf die Vergangenheit und ein Blick in die Zukunft – was liegt in
der nachhaltigen Mode- und innovativen Designbranche vor uns?

Es gibt zwei wichtige Faktoren, die die Entwicklung der Branche derzeit vorantreiben. Beginnen wir mit dem ersten Thema, das ich als „Prozess Runway“ bezeichne. Einerseits bezieht sich der Begriff „Runway“ auf den bekannten Laufsteg für Mode oder den Catwalk. Andererseits können wir das Wachstum zahlreicher Unternehmen und Designer:innen mit nachhaltiger Ausrichtung beobachten, die reifer und professioneller werden und sich darauf vorbereiten, Verbindungen herzustellen und zu liefern. Aus dieser Perspektive wird deutlich, dass Unternehmen und Designer:innen die Notwendigkeit verstehen, jeden Schritt der Lieferkette kontinuierlich zu verbessern und nach ständiger Weiterentwicklung zu streben – was ich als „Prozess Runway“ bezeichne.

 

Könntest Du näher erläutern, wie diese Labels ihre Produktionsverfahren verbessern und verändern?

Sicherlich. Nehmen wir zum Beispiel Knitwear Lab, einen der Aussteller. Sie zeigen auf, wie die Interaktion mit Kund:innen zu einer verbesserten Produktion und einer höheren Qualität geführt hat, und zwar in mehrfacher Hinsicht. In der Vergangenheit begann der Herstellungsprozess mit einer groben Skizze oder einer digital gezeichneten Idee. Anschließend wurde eine einzige Idee mehrfach in Prototypen umgesetzt, was zu zahlreichen Mustern führte, die viel Zeit und zahlreiche Anpassungen erforderten. Dieser Prozess war sehr zeit- und materialaufwändig. Um diesen Prozess zu rationalisieren, setzt Knitwear Lab auf die Digitalisierung. Sie erstellen eine Vielzahl von Avataren mit unterschiedlichen Größen und Körpertypen, die eine perfekte digitale Nachbildung für jede  Körperform darstellen. Auf diese Weise können sie nun mit komplexeren Designs experimentieren und die Auswirkungen verschiedener Designs und spezieller Materialien in allen Größen von XXS bis XXL ausprobieren, ohne dass es zu einer Verschwendung von Mustern kommt. Dies ist von entscheidender Bedeutung, da die Details eines fertigen Kleidungsstücks an verschiedenen Körpergrößen unterschiedlich wirken können. Daher erstellen sie zunächst digital eine perfekte Passform und ein hochwertiges Produkt. Erst wenn es digital einwandfrei ist, wird es in der Realität hergestellt. Die Vorteile sind vielfältig: Maßanfertigung, Zeit- und Materialersparnis und Kosteneffizienz – alles wesentliche, nachhaltige Aspekte. Zusätzlich können auch Qualitätsaspekte einbezogen werden. Denn schließlich sind effiziente Arbeitsprozesse und Ressourcenschonung nach wie vor große Herausforderungen in der Branche.

Simon Angel

Sie sind also von spezialisierten Fähigkeiten zu einem breiteren Spektrum übergegangen?

Ganz genau. Die Entwicklung verläuft folgendermaßen: Zunächst konzentrieren sich die Designstudios auf ihre Kernkompetenzen, auf das, was sie am besten können. Gleichzeitig sind sie bestrebt, Wege zur Verbesserung der „Customer Journey“, der Nachhaltigkeitsaspekte, der Beschaffung oder des Designs zu finden. Das bedeutet, dass sie ihren Verantwortungsbereich und ihre Möglichkeiten erweitern. Dieser Übergang birgt ein immenses Potenzial, ist aber auch mit einigen Herausforderungen verbunden. Das liegt in der Natur der Sache, wenn man ein Ziel verfolgt – Menschen müssen zusammenarbeiten, Verantwortung übernehmen und ihren Horizont erweitern, um das volle Potenzial auszuschöpfen sowie nachhaltiger und effizienter zu werden.

Du hast Eingangs eine andere Richtung erwähnt. Könntest Du diese näher erläutern?

Das andere Thema dreht sich um die Rückbesinnung auf das Handwerk. Wir konzentrieren uns zunehmend auf unsere menschliche Natur, auf das Erleben von Materialien und Produkten durch Berührung, Geruch, Geschmack… Wir lenken unsere Aufmerksamkeit darauf, unsere Sinne anzusprechen. In diesem Jahr haben wir spannende Projekte, die diese Verbindung erleichtern und die Menschen dazu inspirieren, sich an den Wissens- und Produktionsprozessen zu beteiligen. Um ehrlich zu sein, ist dieses Verlangen nach Greifbarkeit und der Möglichkeit, sich die Hände schmutzig zu machen oder Materialien zu erleben, nicht nur auf die Produktions- und Designkette beschränkt; es ist auch ein grundlegendes menschliches Bedürfnis. Ich bin zuversichtlich, dass es in den kommenden Jahren zu einer deutlichen Wiederbelebung der Verbindung und Wiederentdeckung der Reinheit und Authentizität der Dinge kommen wird.

Gibt es Synergien, oder existieren diese Themen einfach nebeneinander?

Auf der einen Seite haben wir die High-Tech-Verbindung, die digitale Ratschläge für Verbesserungen und mehr Nachhaltigkeit nutzt, auf der anderen Seite die Low-Tech-ReConnection, die sich auf das Handwerk und die menschlichen Aspekte mit dem Gefühl der Sinne konzentriert. Was sie gemeinsam haben, ist die sehr wichtige Tatsache, dass ohne Zusammenarbeit nichts mehr so wäre wie vorher. Studio Sarmite arbeitet mit Roua Atelier zusammen, Crafts Council arbeitet mit Enschede Textielstad, Meyers & Fügmann kooperieren mit anderen Designer:innen. Wenn wir erkennen, was wir und andere tun, können wir uns dank Zusammenarbeit miteinander verbinden und etwas noch Größeres schaffen. Das ist es, was wir bei der MUNICH FABRIC START selbst erleben: Wir kooperieren sehr viel, zum Beispiel mit BiotexFuture, der Berlin Design Farm und dem Crafts Council. Wir versuchen, ein Partner zu sein, der andere Partner anerkennt, vorstellt und das Zusammengehörigkeitsgefühl stärkt, um gemeinsam daraus etwas Größeres zu schaffen.

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Die Textilindustrie: Was in den nächsten fünf Jahren zu erwarten ist

Die Textilindustrie: Was in den nächsten fünf Jahren zu erwarten ist

Gastbeitrag von Muchaneta ten Napel, Gründerin und CEO, Shape Innovate

13. Juni 2023

Die Textilindustrie hat einen bemerkenswerten Wandel vollzogen: von der Verwendung traditioneller Handwebstühle hin zu hochmodernen Fabriken, die enorme Mengen an Textilien und Kleidung produzieren. Angesichts des sich beschleunigenden technologischen Fortschritts, der sich ändernden Verbraucherpräferenzen und der sich weiterentwickelnden globalen Trends steht die Landschaft der Textilindustrie in den kommenden fünf Jahren vor einem noch größeren Umbruch.

Nachhaltigkeit ist nicht länger ein Schlagwort

Nachhaltigkeit hat sich von einem Schlagwort zu einer Voraussetzung in der Textilbranche entwickelt. Das wachsende Bewusstsein der Verbraucher für die Auswirkungen auf die Umwelt hat die Textilhersteller gezwungen, umweltfreundliche Praktiken einzuführen. Das kommende halbe Jahrzehnt dürfte daher eine Ära einläuten, in der Nachhaltigkeit die Regel und nicht die Ausnahme ist.

Der Schwerpunkt wird auf der Reduzierung von gefährlichen Chemikalien, Wasser und Energie in der Textilproduktion liegen. Die Branche wird mehr Wert auf zirkuläre Produktionsmethoden und die Verwendung recycelter Materialien legen. Die Marken werden bestrebt sein, ihren CO2-Fußabdruck zu verringern und gleichzeitig die Qualität und den Stil ihrer Produkte beizubehalten, indem sie sicherstellen, dass ihre gesamte Lieferkette die Nachhaltigkeitsstandards einhält.

Technologie, ein wichtiger Treiber

Die technologische Innovation, ein Schlüsselfaktor der Branche, wird die Produktionsprozesse in den nächsten fünf Jahren weiter prägen. Automatisierung, künstliche Intelligenz (KI) und das Internet der Dinge (IoT) werden die Produktionseffizienz neu definieren. Die Automatisierung wird die Effizienz steigern, die manuelle Arbeit reduzieren und Produktionsfehler minimieren, was zu schnelleren Durchlaufzeiten, höherer Produktionskapazität und Kostensenkungen führen wird.

KI wird Trendvorhersagen, Produktionsoptimierung und verbesserte Qualitätskontrolle ermöglichen. Textilhersteller werden KI-Tools nutzen, um Daten zu analysieren und fundierte Entscheidungen in Bezug auf Beschaffung, Herstellung und Vertrieb zu treffen. Durch die Verbindung von Geräten und Systemen wird das IoT Folgendes ermöglichen:

  • Steuerung und Überwachung von Produktionsprozessen in Echtzeit.
  • Dadurch wird die Qualitätskontrolle verbessert.
  • Verringerung der Verschwendung.
  • Steigerung der Produktivität.

Die Nachfrage nach Luxus- und Premium-Textilprodukten wird in den nächsten fünf Jahren steigen. Die zunehmende finanzielle Stabilität der Verbraucher und eine wachsende Mittelschicht in Schwellenländern wie China und Indien werden diesen Trend vorantreiben. Darüber hinaus wird sich das Verbraucherverhalten aufgrund der COVID-19-Pandemie dahingehend ändern, dass Komfort, Qualität und Langlebigkeit Vorrang vor schneller Mode haben.

 

Die Zunahme der lokalen Produktion

Die Pandemie hat auch die Anfälligkeit der globalen Lieferketten aufgezeigt und zu Produktions- und Lieferunterbrechungen geführt. In den kommenden Jahren wird die lokale Produktion zunehmen, da die Marken versuchen, die Abhängigkeit von ausländischen Lieferanten zu verringern. Diese Verlagerung hin zur lokalen Produktion bringt schnellere Lieferzeiten, niedrigere Transportkosten, einen geringeren ökologischen Fußabdruck und eine bessere Kontrolle über die Lieferkette mit sich. Außerdem wird die lokale Wirtschaft durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Förderung der lokalen Textilindustrie angekurbelt.

Die lokale Produktion bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich, darunter potenziell höhere Kosten als die Produktion in Übersee und die Notwendigkeit qualifizierter Arbeitskräfte. Dennoch werden die Marken, die sich erfolgreich an diese Veränderungen anpassen und die sich wandelnden Verbraucherbedürfnisse erfüllen, in den kommenden Jahren florieren. Darüber hinaus bietet der Wandel in der Textilindustrie die Möglichkeit, seit langem bestehende Probleme wie ökologische Nachhaltigkeit, ethische Produktion und Transparenz in der Lieferkette anzugehen, was eine spannende Zukunft verspricht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Textilindustrie in den nächsten fünf Jahren eine bedeutende Entwicklung bevorsteht, die durch das Verbraucherverhalten, globale Trends und technologische Fortschritte angetrieben wird.

Die Textilindustrie steht in den nächsten fünf Jahren vor einem bedeutenden Wandel. Diese Entwicklung bietet die Möglichkeit, seit langem bestehende Herausforderungen wie ökologische Nachhaltigkeit, ethische Produktion und Transparenz in der Lieferkette anzugehen.

Alles in allem ist es eine aufregende Zeit für die Textilindustrie, und die nächsten fünf Jahre werden zweifelsohne ihre Zukunft bestimmen.

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Über die Autorin

Muchaneta, Gründerin und Chefredakteurin von Shape Innovate, arbeitet seit über 14 Jahren in der Modebranche. Derzeit ist sie eine der führenden Influencerinnen, die über die Verschmelzung von Mode mit Technologie und tragbarer Technologie spricht und schreibt.

Muchaneta ten Napel | m@shapeinnovate.com

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EACH OTHER

EACH OTHER

Die Veranstalter der MUNICH FABRIC START im Austausch über die Zukunft von Messen, 20 Jahre BLUEZONE und neue Termine

6. Juni 2023

1. each other …

Sebastian Klinder: … ist unser Leitthema diesen Sommer – ein sehr klares, und wie ich finde eins, das wenig Interpretationsspielraum darüber bietet, wovon wir glauben, dass es zum maßgeblichen Einflussfaktor auf die Trends der kommenden Saison werden wird: nämlich der Bedeutung des persönlichen Kontakts, des Austauschs und füreinander Daseins, des aufmerksamen Zuhörens und genauen Hinschauens.

Frank Junker: Und es gibt eine Metaebene die mitklingt und die uns sehr wichtig ist: Es geht in diesen Zeiten darum, sich nicht entmutigen zu lassen, sondern im Gegenteil, Mut zu fassen, den eigenen Handlungsspielraum zu erkennen und ihn dann zu nutzen, um mit der uns durch unseren Beruf eigenen Ausdrucksform – der Mode, der Ästhetik, der Qualität – etwas Schönes zu schaffen und damit einen positiven Beitrag zu dieser Welt zu leisten.

Frank Junker, Creative Director MUNICH FABRIC START; links

Sebastian Klinder, Managing Director MUNICH FABRIC START; rechts

2. Mitte Juli …

Sebastian Klinder: … ist nach unserer Überzeugung aktuell genau der richtige Termin, um die richtigen Menschen am richtigen Ort zusammenzubringen und dabei die richtigen Schwerpunkte und Themen zu setzen.

Frank Junker: Der Termin ist dabei weder Selbstverständlichkeit, noch irgendeiner Eitelkeit geschuldet, sondern das Ergebnis von vielen Gesprächen und Abwägungen. Und er ist kein Kompromiss – wir sind überzeugt, dass die Mehrheit unserer Besucher und Aussteller von der Neuterminierung profitieren wird.

3. Anfang September …

Sebastian Klinder: … ist München auch eine wunderschöne Stadt. Und selbstverständlich wissen wir, dass dieser Ordertermin unabhängig von der Tagesfolge der MUNICH FABRIC START eine relevante Woche im Orderrhythmus bleiben wird – deshalb wird zu diesem späteren Termin zukünftig die RE:VIEW stattfinden.

Frank Junker: Dann übrigens auch zum ersten Mal in der Motorworld. Wir sind uns sicher, dass wir mit dem neuen frühen Termin für MFS und BLUEZONE, der RE:VIEW im September und der PRE:VIEW Ende November eine optimale Lösung für viele Bedürfnisse gefunden haben.

4. 8 Areas…

Frank Junker: … sind das Ergebnis eines natürlichen Prozesses. Als Messeplattform ist es unser Bestreben, die Bedürfnisse unserer Besucher und Aussteller zu spiegeln – und ganz offensichtlich ist ein zentraler Ort, an dem exakt das in einer konzentrierten Form und in einer professionellen Atmosphäre zusammenfindet, was notwendig ist, um zielführend arbeiten zu können genau das, was der Markt sucht. Unsere inzwischen acht Areas – FABRICS, ADDITIONALS, die BLUEZONE, die DESIGN STUDIOS, RE:SOURCE, THE SOURCE, das KEYHOUSE und die SUSTAINABLE INNOVATIONS – das ist die Essenz dessen, was Modeprofashionals als Inspirations- und Orientierungspunkte brauchen, um erfolgreich an ihren nächsten Kollektionen zu arbeiten.

Sebastian Klinder: Letztlich wollen wir einen Querschnitt durch das relevante Ecosystem der Modebranche abbilden. Dabei geht es uns weniger um Universalität und schiere Größe, als um den echten Mehrwert. So ist unser in diesem Sommer zum zweiten Mal stattfindendes Konzept THE SOURCE die logische Antwort auf den gegenwärtigen Prozess der fortschreitenden Rückwärtsintegration. Und die seit Jahren stets hohe Frequenz im KEYHOUSE ist der Beweis dafür, dass sich die gesamte Branche intensiv mit ihren mittel- und langfristigen Zukunftsperspektiven auseinandersetzt.

5. Apropos… Die Zukunft …

Sebastian Klinder: … scheint mir heute noch schwerer vorhersehbar, als ich mir das im Jahr 2021 hätte vorstellen können. Insofern sind die Werte, die uns für die MUNICH FABRIC START besonders wichtig sind – Kontinuität, Verlässlichkeit, Menschlichkeit – heute wichtiger als je zuvor. 

Frank Junker: … ist für mich die unverrückbare Überzeugung, dass physische Veranstaltungen, vielleicht auch gerade in der Mode, unerlässlich sind und sein werden!

6. Buzzword-Bingo: Edutainment …

Frank Junker:… ist weit mehr als ein Buzzword, sondern kann gar nicht wichtig genug genommen werden. Das Bedürfnis, sich in dieser multipolaren und überkomplexen Gegenwart Orientierung und Inspiration zu verschaffen wird sogar noch zunehmen.

Sebastian Klinder: Genau wegen dieser Vielschichtigkeit setzen wir auf Kollaboration und Kooperation: wir wollen mit den richtigen Experten und einigen der am besten vernetzten Personen der Modewelt zusammenarbeiten und auf deren Ratschläge vertrauen – egal, ob es um unser breites Lecture-Programm, unsere Trendbereiche oder unsere Innovations-Areas geht.

Frank Junker: Denn eines ist klar: Orientierung kann heutzutage niemand mehr alleine geben, um diesem Auftrag gerecht zu werden brauchen wir eine richtig gute Mannschaft. Und zum Glück haben wir die.

ZUM VORTRAGSPROGRAMM

7. 20 Jahre BLUEZONE …

Frank Junker: … ist unsere Erfüllung einer Vision. Von der ersten Idee, über die eigentlich unmögliche Aktivierung einer ehemaligen Industriebrache, in kürzester Zeit zu einer der wichtigsten Denim Plattformen in Europa. Das mit einer großen Kontinuität und in unmittelbarer Nähe zur MFS. Zwei komplett unterschiedliche Welten, gerade mal ein paar Schritte voneinander entfernt.

Sebastian Klinder: 20 Jahre BLUEZONE feiern zu können, ist wirklich ein emotionaler Moment. Ein bisschen fühlt es sich an, wie einem Kind beim Wachsen zuzuschauen – selbstverständlich versucht man sein Bestes beizutragen, aber groß werden, muss es alleine. Natürlich sind wir stolz auf unser Team, aber insbesondere wollen wir uns bei all denen bedanken, die immer an die BLUEZONE geglaubt und sie zu der Community-Plattform für und aus der Denim-Welt gemacht haben, die sie heute ist.

8. ConneXXion …

Frank Junker: Alles ist interconnectet. Und dieses Jahr passt alles perfekt zusammen. Deshalb ist ConneXXion das richtige Leitthema für die Jubiläums-BLUEZONE. Ich glaube wirklich, dass es von zentraler Bedeutung ist, den Spaß in unsere geliebte Denim-, Mode- und Textilwelt zurückzubringen. Und deshalb müssen wir uns alle wieder connecten: uns wieder mit unseren persönlichen Zielen und Überzeugungen verbinden; uns wieder mit unseren Unternehmen und Werten verbinden; uns wieder mit dem Wesentlichen verbinden und nicht zuletzt uns wieder miteinander verbinden.

Sebastian Klinder: Und die garantiert beste Möglichkeit, uns alle wieder einmal zu connecten bietet wie immer unsere MUNICH FABRIC NIGHT – diesen Sommer am Dienstag, den 18. Juli, wenn wir 20 Jahre BLUEZONE, die MFS generell und die ganze Branche feiern. In diesem Sinne: Lasst uns gemeinsam den Spaß zurück in die Mode bringen: Let’s get this party started!

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Designer:innen als Gamechanger - ASSYST

Nachhaltigkeit:
Designer:innen als Gamechanger

Kreativität rauf, Kosten im Griff und gerade deshalb nachhaltig.
Auf der Assyst Experience erleben Kreative, wie massiv sie den Materialverbrauch mitgestalten können.

23. Februar 2023

Für das Thema Nachhaltigkeit sind normalerweise Einkauf und Produktion zuständig. Wer aber über den Einsatz von abbaubaren Stoffen hinausdenkt, kann Kosten, Materialverbrauch und Profitabilität deutlich beeinflussen. Neu daran: Der Schlüssel dazu liegt in der Hand der Kreativen.


Mit 3D Nachhaltigkeit und Rentabilität gestalten
Die Entwicklung in 3D ist heute selbstverständlich. Optische Prototypen helfen, Muster in der Abstimmung einzusparen. Wie nachhaltig und kosteneffizient der gesamte Entwicklungsprozess tatsächlich ist, entscheidet sich, sobald der Designentwurf an die technische Produktentwicklung geht. Die Mehrzahl der 3D-Programme setzt nicht auf produktionssicheren Schnitten auf. Fehlen im Designentwurf wichtige Informationen für Produktentwicklung und Produktion wie Nahtzugaben oder maßgerechte Passform, muss im 2D CAD geändert und erneut abgestimmt werden. Dann fallen trotzdem physische Muster an. Anders bei Assyst.

Bessere Trefferquote bei Entwürfen ohne physische Muster
Die Assyst 3D-Design-Software setzt auf einem produktionsgerechten 2D-Schnitt auf, der einen durchgängigen Prozess von 3D bis Produktion unterstützt. Das sorgt für mehr Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz. Schon im Design entsteht ein digitales Produkt, und man/frau kann am Computer nicht nur entscheiden, ob der Entwurf allen gefällt, sondern auch ob die Passform stimmt und wie das spätere Produktionsergebnis sein wird. Diese Vorteile sind im gesamten Prozess spürbar – aber vor allem im Design, wo die Zeit besonders knapp ist. Je effizienter diese Phase ist, desto weniger Belastung für alle. Aus vielen Wochen können so wenige Tage werden.

Genau die richtige Stoffmenge einkaufen und produzieren lassen
Im digitalen Entwicklungsprozess fließen Daten von Produktion zum Design genauso leicht und schnell wie bisher von Design zur Produktion. Das ist wichtig, denn gerade am Prozessanfang lässt sich viel bewegen. Ist die 3D-Design-Software mit der Auftragsoptimierung vernetzt, können alle Beteiligten schnell gegensteuern, wenn die Produkt-Kosten vom Kollektionsrahmenplan abweichen. Gleichzeitig können Unternehmen gezielt verhandeln. Im Idealfall nur noch so viel Stoff produzieren lassen, wie gebraucht wird.

Das richtige Ergebnis in der Produktion bei Farbe, Material und Passform
Digital lassen sich alle Elemente eines Bekleidungsprodukts im Prozess steuern. Mit präzisen Messwerten wird Farbe digital für Lieferpartner erfasst. In der Qualitätskontrolle sind das exakte Referenzwerte. Digitale Stoffe mit Textur und Eigenschaften der realen Stoffe helfen in der Produktsimulation und erleichtern Entscheidungen auf Distanz.

Neue Wege andenken
Wenn das Produkt komplett digital vorliegt, liegt es nahe, auch im Prozess kreativ zu werden und Innovationen wie Automatisierung voranzutreiben. Neben Stoffentwicklungen lassen sich Strickdesigns digital entwickeln, in 3D zum Passform-Check visualisieren und dann direkt an die Strickmaschine übergeben.

Die Assyst Experience – ein neues Eventformat für digitales Design
Auf der Assyst Experience werden diese Themen lebendig: Beispiel-Prozesse machen das Potenzial erlebbar. Vorträge zu brennenden Themen der Branche ergänzen das Programm. 

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A Vibe Shift is coming

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Ein Beitrag von DMI-Trendanalyst Carl Tillessen
über den Wendepunkt eines völlig neuen Lebensgefühls

23. Januar 2023

Oft sind die Modetrends über viele Saisons lediglich neue Variationen bereits bekannter Themen. Doch dann gibt es irgendwann plötzlich einen grundsätzlichen Bruch, ein ganz neues Lebensgefühl, eine völlig andere Grundstimmung, einen „Vibe Shift“. An einem solchen Wendepunkt stehen wir jetzt.

Die zur Eindämmung von Covid 19 notwendigen Maßnahmen waren so allumfassend, dass sie uns tatsächlich zwischenzeitlich sämtliche Lebensfreude geraubt haben. Viele von uns bleiben mit dem Gefühl zurück, zwei Jahre ihres Lebens verloren zu haben. Besonders intensiv empfinden das junge Menschen, die durch die Pandemie unwiederbringlich um einen Teil ihrer kostbaren Jugend betrogen wurden.

Greta Thunberg spricht für ihre ganze Generation, wenn sie rückblickend sagt: „Wir sind uns bewusster geworden, dass das Leben kurz ist.“ Die Erkenntnis, dass unsere Zeit auf Erden viel zu schnell verrinnt, ist zwar alles andere als neu, aber sie ist für uns jetzt ganz besonders aktuell.

Auch die Professorin für Modepsychologie Carolyn Mair beobachtete während der Pandemie, wie die Verbraucher:innen „erkennen, dass das Leben kostbar ist, während sie die Dinge früher vielleicht als selbstverständlich hingenommen haben. Sie nutzen den Augenblick.“ 

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Die 20er Jahre nehmen Gestalt an, und es wird klar, dass der Lifestyle of Health and Sustainability, der den Zeitgeist der letzten zwei Jahrzehnte dominiert hat, an seinem Ende angelangt ist. Denn der L.O.H.A.S. ist das Gegenteil des Augenblicks. Er ist das ewige Später. Wenn wir uns jetzt kasteien – so sein Versprechen – werden wir später einen gesunden Körper und eine gesunde Umwelt haben. Das ist und bleibt richtig, aber durch die kollektive Pandemie-Erfahrung ist die Angst, dass wir vor lauter an-morgen-Denken versäumen, das Heute zu genießen, übermächtig geworden. Wir sehnen uns nach Zügellosigkeit, brauchen Ventile, wollen ausbrechen, über die Stränge schlagen, möchten leben, als gäbe es kein morgen …

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Was das für die Mode bedeutet und was auf den Lifestyle Of Health And Sustainability folgt, erfahren Sie auf der MUNICH FABRIC START bei der Trendpräsentation von DMI S/S 24

Mittwoch, 25. Januar 2023 von 16:00 – 17:00 Uhr
im Raum K1 vor der Halle 1, MOC

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24/01 – 25/01/2023

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Textile Innovationen: Bereit für den Aufschwung im Jahr 2023?

Textile Innovationen:
Bereit für den Aufschwung im Jahr 2023?

Gastbeitrag von Muchaneta ten Napel, Gründerin und CEO, Shape Innovate

19. Januar 2023

Eine der größten Herausforderungen in der Textilindustrie besteht darin, dass die Branche Verantwortung für die Überprüfung ihrer eigenen Prozesse übernimmt. Obwohl dies ein notwendiger Schritt ist, ist er für eine Branche, deren Fundament bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts zurückreicht, nicht einfach.
Die gute Nachricht ist, dass die Textilindustrie mit Hilfe neuer Technologien allmählich besser gerüstet ist, um die meisten Probleme in ihrer Lieferkette anzugehen. In 2023 werden wir möglicherweise mehr Innovationen denn je entdecken, die beschleunigt und skaliert werden.

Was wir in 2023 erwarten können:
In den letzten Jahren wurde die Textilindustrie durch einen Wertewandel neu definiert. Dieser Wertewandel wird durch verschiedene technologische Lösungen vorangetrieben, die die globale Textilindustrie umgestalten sollen. Unternehmen sollen ihre Ziele in Bezug auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft erreichen können und auch die Rolle verstehen, die die Politik bei der Förderung wertorientierter Textilien spielen wird.

Was können Branchenakteure, die einen konstruktiven Blick auf den Textilmarkt werfen wollen, im Jahr 2023 erwarten, wenn Innovation das Rückgrat bildet?

Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die Prognosen für den Textilmarkt im Jahr 2023:

  1. Es wird eine Beschleunigung und Skalierung von Textiltechnologien geben, die es Unternehmen, kleinen und mittleren Akteuren ermöglicht, weitere Innovationen zu erforschen. Dies unterstützt Sie dabei, ihr Unternehmen so auszurichten, dass Sie Prozesse anpassen und sich langfristig engagieren können.
  2. Neuartige Materialien werden nicht mehr nur überleben, sondern florieren. Die Forschung im Bereich nachhaltiger Materialien und Technologien nimmt zu, immer mehr Marken investieren in nachhaltige und sicherere Innovationen.
  3. Laut Prognosen wird sich die Textilindustrie im Jahr 2023 weniger auf Dekadenz und mehr auf Authentizität konzentrieren.
  4. Wir werden die Einführung neuer Geschäftsmodelle erleben, die Nachhaltigkeitsinitiativen unterstützen – einschließlich der Rückverfolgbarkeit der Lieferkette und der Reduzierung des Materialverbrauchs.
  5. Einer der Wachstumsmotoren des globalen Textilmarktes wird die steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen und leicht verfügbaren Naturfasern sein. Darüber hinaus werden immer mehr leistungsfähige und technische Textilien auf Naturfasern basieren.
  6. Im Jahr 2023 werden Regierungen vermehrt damit beginnen, strenge Vorschriften zu erlassen. Infolgedessen wird der Druck auf die Textilhersteller zunehmen, insbesondere bei der Verwendung giftiger Färbechemikalien.
  7. Es wird ein Wachstum an Marktteilnehmern geben, deren Alleinstellungsmerkmale stark von neuen Technologien und Innovationen bestimmt werden. Mit ihrem Wettbewerbsvorsprung bringen diese Materialinnovatoren neue Wachstumschancen und Strategien auf den Markt.
  8. Die Textilindustrie wird auch im Jahr 2023 mit Herausforderungen in den Bereichen Materialien, Herstellung und Nachhaltigkeit konfrontiert. Die gute Nachricht ist jedoch, dass die Lösungen, die im Jahr 2023 weiter erforscht werden, von kollaborativer Art sein werden.
  9. Im Hinblick auf eine zukunftssichere Fertigung werden die Strategien für 2023 die Forschung zu neuen Materialien, digitaler Fertigung und Nachhaltigkeit für zukünftige Textilien vorantreiben. Darüber hinaus werden Textilhersteller neue Lieferkettenmodelle entwickeln, die auf vertikaler Integration, Nearshoring und Kleinserienfertigung basieren.
  10. Setzen Sie im Jahr 2023 auf Schnelligkeit und Agilität, um die Herausforderungen, die das Wachstum der Textil- und Bekleidungsindustrie bremsen, effektiv zu bewältigen.

Folgende Learnings könnten nützlich sein:

Lassen Sie sich nicht von der drohenden neuen Textilgesetzgebung einschüchtern, nicht von der prognostizierten digitalen Umwälzung ablenken und nicht von den wachsenden Anforderungen der Kund:innen an die Nachhaltigkeit erschöpfen.

Fragen Sie sich stattdessen: Wenn die Zukunft denjenigen versprochen wird, die die Herausforderungen meistern können, indem sie Technologie in ihrer gesamten Lieferkette nutzen, kann ich es mir dann leisten, meinen Ansatz für die innovative Dynamik, die die Textilindustrie im Jahr 2023 vorantreiben wird, strategisch zu schärfen?

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Über die Autorin

Muchaneta, Gründerin und Chefredakteurin von Shape Innovate, arbeitet seit über 14 Jahren in der Modebranche. Derzeit ist sie eine der führenden Influencerinnen, die über die Verschmelzung von Mode mit Technologie und tragbarer Technologie spricht und schreibt.

Muchaneta ten Napel | m@shapeinnovate.com

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Interview mit Simon Angel, Kurator des Sustainable Innovations Forum

18. Januar 2023

Was passiert gerade in der Branche der Innovator:innen, Transformers und Vordenker:innen?

Es lassen sich verschiedene Entwicklungen feststellen – insbesondere, wenn ich an aufstrebende Designerinnen und Kreatoren denke. Sehr interessant und inspirierend zugleich ist: Newcomer stehen vor der Entscheidung, sich der Branche anzuschließen oder eine eigene zu kreieren. Viele von ihnen haben eine hohe Professionalität in allem, was sie tun oder wie sie ihre Ideen präsentieren. Eine zentrale spielt Storytelling: Man sieht Handwerk, das berührt und dadurch auch entsprechend kommuniziert werden kann – über Gedanken, Materialien und Hintergründe. Die Kreationen reflektieren den aktuellen Stand der Branche und oder hinterfragen vorherrschende Systeme. Das lenkt den Fokus auf die Möglichkeiten, nicht um Kritik zu üben – sondern um auf liebenswürdige Art zu inspirieren.

 

Du hast gerade erwähnt, dass sich Kreatorinnen und Kreatoren entweder „der Branche anschließen oder eine eigene kreieren“.
Wie ist das gemeint?

Eigentlich genau so: Entweder können sich Menschen mit ihren Ideen einer bestehenden Branche anschließen ODER eine eigene Industrie erschaffen. Beitreten, das bedeutet, dass sie zu bestehenden Systemen passen und deshalb Teil davon werden können. Alternativ können sie ihre eigenen Techniken entwickeln, skalierbar machen und dadurch eine eigene Branche aufbauen. Ein Beispiel: WINT Design Lab hat ein neues Material und passende Anwendungs-möglichkeiten entdeckt; sie haben sich marktrelevant gemacht. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten – entweder, sie können damit Teil der bestehenden Branche werden, ODER sie finden eine Möglichkeit, um alle Bedürfnisse innerhalb ihrer eigenen Lieferkette abzudecken, Maschinen zu entwickeln und in großem Maßstab zu produzieren. So könnten sie richtig groß werden und ihre eigene Industrie etablieren.

Simon Angel

Welche Entwicklungen gibt es noch?

Vor etwa fünf Jahren war es meist eine Person, die hinter einer neuen Idee stand und diese in einem kleinen Studio umgesetzt hat. Im Vergleich dazu ist heute alles so viel professioneller: Mittlerweile haben viele Designerinnen und Designer ein Studio und Angestellte, die sie unterstützen. So gelingt es ihnen, in den Markt einzutreten. Es braucht Menschen, die eine Brücke zwischen Studio und Markt schaffen. Ich persönlich sehe ein großes Potenzial in der Professionalität bei der Vernetzung mit der Branche. Junge Designerinnen und Designer zeigen Samples, die repräsentativ sind. Sie betreten die Industrie auf einem hohen professionellen Level. Newcomer inspirieren die Industrie.

Das klingt sehr interessant. Was machen die Newcomer anders?

Sie zeigen etwas, das begeistert: Handwerk, das berührt und kommuniziert werden kann. Designerinnen und Designer wollen uns mit ihren Innovationen Geschichten erzählen – über Materialien, Systeme (und alte Verhaltensweisen) oder die Designs selbst. Darüber kann man verschiedene Eindrücke erhaschen – von kulturellen Hintergründen über verschiedene Techniken, soziale Aspekte und so viel mehr. Die Projekte „Rootful“ von Zena Holloway und „Choub“ von Mehdi Mashayekhi zum Beispiel zeigen, wie ein Material aus Seegras bzw. Holz kreiert werden kann. Schon vom Ursprung an ist eine Idee implementiert, wie das finale Kleidungsstück oder das Design zum Kommunikationstool werden kann.

Das klingt doch alles sehr positiv, oder?

Ja, das ist es. Was man dennoch nicht vergessen sollte: Wir befinden uns aktuell in einer kritischen Diskussion über die Notwendigkeit des Kreierens. Das kann für frischen Wind und neue Perspektiven sorgen. Ich finde ich es manchmal wichtig, einen Schritt zurückzutreten und mich zu fragen: Was solls? Wir verlassen die Ära des NACH-Denkens und betreten die des PRE-Denkens. Wir können uns den Herausforderungen der Zeit stellen – in kritischer Selbstreflektion und mit einem Lächeln für die Zukunft. Man sollte nicht designen, um Designer zu sein oder kochen, um Chefkoch zu sein. Genauso wenig sollten man kreieren, um Creator zu sein.

Man sollte keine Dinge kaufen, nur um zu konsumieren. Vielmehr sollte man kochen, wenn Menschen hungrig sind, designen, wenn Designs nicht gut genug sind und kreieren, wenn die Welt ein neues Produkt benötigt. Lasst uns kritisch bleiben und uns immer wieder fragen: Wie trägt unser Handeln zum Besseren bei?

INFORMIEREN & INSPIRIEREN SIE SICH AUF DER MUNICH FABRIC START

IN DER SUSTAINABLE INNOVATIONS AREA IM KEYHOUSE – H5!

Entdecken Sie weitere branchenverändernde Innovationen auf unseren kommenden Messen:

BLUEZONE

24/01 – 25/01/2023

www.bluezone.show

MUNICH FABRIC START

24/01 – 26/01/2023

www.munichfabricstart.com

THE SOURCE

24/01 – 25/01/2023

www.thesource.show

DARE & CARE

DARE & CARE

Die Veranstalter der MUNICH FABRIC START im Interview über Mut, das Besondere, die Herausforderungen der Gegenwart und den Messekalender in 2023

12. Januar 2023

1. Was erwartet die Aussteller:innen und Besucher:innen auf der MUNICH FABRIC START im Januar 2023?

Sebastian Klinder: Als internationale Fabric Trade Show und Deutschlands führende Plattform für zukunftsrelevante Textilinnovationen im Fashion-
bereich schaffen wir auf der MUNICH FABRIC START auch in dieser Saison qualitativ hochwertige Formate und Angebote – von einem breiten und relevanten Ausstellerportfolio, über hochkarätige Vorträge und Panels bis hin zu Trendausblicken und zahlreichen Möglichkeiten zum Connecten.

Wir freuen uns sehr, dass im Januar wieder rund 900 ausgewählte, internationale Produzenten zu uns nach München kommen, die ihre neusten Trends und Innovationen auf einer Gesamtausstellungs- fläche von etwa 42.500 Quadratmetern zeigen werden – damit zeigen wir, dass wir, auch in Zeiten der Unsicherheit, den Mut haben, groß zu denken. 

Frank Junker, Creative Director MUNICH FABRIC START; links

Sebastian Klinder, Managing Director MUNICH FABRIC START; rechts

» Verlässlichkeit, Relevanz und Stärke zu demonstrieren, darauf kommt es jetzt an. «

Frank Junker: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt gerade jetzt. Die Voraussetzungen verändern sich aktuell und das erfordert Offenheit für Neues und den Mut, weiter voranzugehen. Nicht überschwänglich, sondern mit Sorgfalt und Bedachtsamkeit. Das spiegelt sich auch in unserem diesjährigen Motto „DARE & CARE“ wider. Veränderungen finden auf allen Ebenen statt: von einem neuen Gemeinschaftssinn über den Freiheitskampf mit Protesten bis hin zu Hedonismus und dem Zelebrieren des Augenblicks; nicht zuletzt die Bedürfnisse nach Inseln der Ruhe, nach Freude und vor allem nach echten, menschlichen Begegnungen. In diesen Themen und Kontroversen liegt neben aller Unsicherheit ein immenses Potenzial für Inspiration und die Kraft, etwas zu wagen. 

2. In einem volatilen Marktumfeld ist der optimistische Blick nach vorne für viele leichter gesagt als getan. Wie schauen Sie als Messeveranstalter in die Zukunft?

Sebastian Klinder: Für die aktuelle Spring.Summer 24 Ausgabe vom 24. bis 26. Januar 2023 sind wir gut aufgestellt und können sehr zufrieden sein – in einer gesamtwirtschaftlich durchaus angespannten Lage sind sowohl die MUNICH FABRIC START, als auch die BLUEZONE und das KEYHOUSE sehr gut belegt. Das stimmt uns für die Zukunft durch aus positiv. Verlässlichkeit, Relevanz und Stärke zu demonstrieren, darauf kommt es jetzt an.

Frank Junker: Unsere Aufgabe ist es, stets überraschend, innovativ und zugleich markt- und lösungsorientiert zu sein. Das ist uns einmal mehr gelungen. Trotz aller Schwierigkeiten bieten wir den gewohnt hohen Service, kreieren neue Erlebnisse und bilden eine Business- und Trend- und Informationsplattform für die starken und relevanten Partnerinnen und Partner der Branche. Das macht uns so besonders. Besonders zu sein, zahlt sich aus.

3. Es gibt eine zentrale Veränderung ab 2023 – die Sommerausgaben von MUNICH FABRIC START, KEYHOUSE und THE SOURCE werden ab sofort in der zweiten Julihälfte stattfinden.
Was versprechen Sie sich davon?

Frank Junker: Mit dem neuen Termin positionieren wir MUNICH FABRIC START und BLUEZONE früh im Messekalender – damit fügen sie sich perfekt in die internationalen Veranstaltungen und Rhythmen ein. Die positive, motivierte und ambitionierte Stimmung, die sich auf der aktuellen MUNICH FABRIC START mit inspirierenden Neuheiten, innovativen Inhalten und zukunftsgerichteten Themen zeigt, führen wir fort und platzieren sie zeitlich noch wertvoller.

Sebastian Klinder: Mit den neuen Messeterminen für die MUNICH FABRIC START und VIEW geben wir unseren Aussteller:innen und Besucher:innen verschiedenste Möglichkeiten, um auf die neuen Bedürfnisse und Veränderungen im Markt zu reagieren. Wir sind absolut überzeugt, dass dies ein wichtiger und richtiger Schritt ist. Mit unserer neuen terminlichen Ausrichtung bieten wir weiterhin die bereits bewährten Zeiträume für die Order und gehen zuversichtlich und mit Mut zur Veränderung voran.

Entdecken Sie weitere branchenverändernde Innovationen auf unseren kommenden Messen:

BLUEZONE

24/01 – 25/01/2023

www.bluezone.show

MUNICH FABRIC START

24/01 – 26/01/2023

www.munichfabricstart.com

THE SOURCE

24/01 – 25/01/2023

www.thesource.show