Interview
Designer:innen als Gamechanger - ASSYST
Nachhaltigkeit:
Designer:innen als Gamechanger
Kreativität rauf, Kosten im Griff und gerade deshalb nachhaltig.
Auf der Assyst Experience erleben Kreative, wie massiv sie den Materialverbrauch mitgestalten können.
Designer:innen als Gamechanger
Auf der Assyst Experience erleben Kreative, wie massiv sie den Materialverbrauch mitgestalten können.
Für das Thema Nachhaltigkeit sind normalerweise Einkauf und Produktion zuständig. Wer aber über den Einsatz von abbaubaren Stoffen hinausdenkt, kann Kosten, Materialverbrauch und Profitabilität deutlich beeinflussen. Neu daran: Der Schlüssel dazu liegt in der Hand der Kreativen.
Mit 3D Nachhaltigkeit und Rentabilität gestalten
Die Entwicklung in 3D ist heute selbstverständlich. Optische Prototypen helfen, Muster in der Abstimmung einzusparen. Wie nachhaltig und kosteneffizient der gesamte Entwicklungsprozess tatsächlich ist, entscheidet sich, sobald der Designentwurf an die technische Produktentwicklung geht. Die Mehrzahl der 3D-Programme setzt nicht auf produktionssicheren Schnitten auf. Fehlen im Designentwurf wichtige Informationen für Produktentwicklung und Produktion wie Nahtzugaben oder maßgerechte Passform, muss im 2D CAD geändert und erneut abgestimmt werden. Dann fallen trotzdem physische Muster an. Anders bei Assyst.
Bessere Trefferquote bei Entwürfen ohne physische Muster
Die Assyst 3D-Design-Software setzt auf einem produktionsgerechten 2D-Schnitt auf, der einen durchgängigen Prozess von 3D bis Produktion unterstützt. Das sorgt für mehr Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz. Schon im Design entsteht ein digitales Produkt, und man/frau kann am Computer nicht nur entscheiden, ob der Entwurf allen gefällt, sondern auch ob die Passform stimmt und wie das spätere Produktionsergebnis sein wird. Diese Vorteile sind im gesamten Prozess spürbar – aber vor allem im Design, wo die Zeit besonders knapp ist. Je effizienter diese Phase ist, desto weniger Belastung für alle. Aus vielen Wochen können so wenige Tage werden.
Genau die richtige Stoffmenge einkaufen und produzieren lassen
Im digitalen Entwicklungsprozess fließen Daten von Produktion zum Design genauso leicht und schnell wie bisher von Design zur Produktion. Das ist wichtig, denn gerade am Prozessanfang lässt sich viel bewegen. Ist die 3D-Design-Software mit der Auftragsoptimierung vernetzt, können alle Beteiligten schnell gegensteuern, wenn die Produkt-Kosten vom Kollektionsrahmenplan abweichen. Gleichzeitig können Unternehmen gezielt verhandeln. Im Idealfall nur noch so viel Stoff produzieren lassen, wie gebraucht wird.
Das richtige Ergebnis in der Produktion bei Farbe, Material und Passform
Digital lassen sich alle Elemente eines Bekleidungsprodukts im Prozess steuern. Mit präzisen Messwerten wird Farbe digital für Lieferpartner erfasst. In der Qualitätskontrolle sind das exakte Referenzwerte. Digitale Stoffe mit Textur und Eigenschaften der realen Stoffe helfen in der Produktsimulation und erleichtern Entscheidungen auf Distanz.
Neue Wege andenken
Wenn das Produkt komplett digital vorliegt, liegt es nahe, auch im Prozess kreativ zu werden und Innovationen wie Automatisierung voranzutreiben. Neben Stoffentwicklungen lassen sich Strickdesigns digital entwickeln, in 3D zum Passform-Check visualisieren und dann direkt an die Strickmaschine übergeben.
Die Assyst Experience – ein neues Eventformat für digitales Design
Auf der Assyst Experience werden diese Themen lebendig: Beispiel-Prozesse machen das Potenzial erlebbar. Vorträge zu brennenden Themen der Branche ergänzen das Programm.
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A Vibe Shift is coming
Oft sind die Modetrends über viele Saisons lediglich neue Variationen bereits bekannter Themen. Doch dann gibt es irgendwann plötzlich einen grundsätzlichen Bruch, ein ganz neues Lebensgefühl, eine völlig andere Grundstimmung, einen „Vibe Shift“. An einem solchen Wendepunkt stehen wir jetzt.
Die zur Eindämmung von Covid 19 notwendigen Maßnahmen waren so allumfassend, dass sie uns tatsächlich zwischenzeitlich sämtliche Lebensfreude geraubt haben. Viele von uns bleiben mit dem Gefühl zurück, zwei Jahre ihres Lebens verloren zu haben. Besonders intensiv empfinden das junge Menschen, die durch die Pandemie unwiederbringlich um einen Teil ihrer kostbaren Jugend betrogen wurden.
Greta Thunberg spricht für ihre ganze Generation, wenn sie rückblickend sagt: „Wir sind uns bewusster geworden, dass das Leben kurz ist.“ Die Erkenntnis, dass unsere Zeit auf Erden viel zu schnell verrinnt, ist zwar alles andere als neu, aber sie ist für uns jetzt ganz besonders aktuell.
Auch die Professorin für Modepsychologie Carolyn Mair beobachtete während der Pandemie, wie die Verbraucher:innen „erkennen, dass das Leben kostbar ist, während sie die Dinge früher vielleicht als selbstverständlich hingenommen haben. Sie nutzen den Augenblick.“

Carl Tillessen
Die 20er Jahre nehmen Gestalt an, und es wird klar, dass der Lifestyle of Health and Sustainability, der den Zeitgeist der letzten zwei Jahrzehnte dominiert hat, an seinem Ende angelangt ist. Denn der L.O.H.A.S. ist das Gegenteil des Augenblicks. Er ist das ewige Später. Wenn wir uns jetzt kasteien – so sein Versprechen – werden wir später einen gesunden Körper und eine gesunde Umwelt haben. Das ist und bleibt richtig, aber durch die kollektive Pandemie-Erfahrung ist die Angst, dass wir vor lauter an-morgen-Denken versäumen, das Heute zu genießen, übermächtig geworden. Wir sehnen uns nach Zügellosigkeit, brauchen Ventile, wollen ausbrechen, über die Stränge schlagen, möchten leben, als gäbe es kein morgen …
INFORMIEREN & INSPIRIEREN SIE SICH AUF DER MUNICH FABRIC START BEI DMI:

Was das für die Mode bedeutet und was auf den Lifestyle Of Health And Sustainability folgt, erfahren Sie auf der MUNICH FABRIC START bei der Trendpräsentation von DMI S/S 24
Mittwoch, 25. Januar 2023 von 16:00 – 17:00 Uhr
im Raum K1 vor der Halle 1, MOC
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Textile Innovationen: Bereit für den Aufschwung im Jahr 2023?

Eine der größten Herausforderungen in der Textilindustrie besteht darin, dass die Branche Verantwortung für die Überprüfung ihrer eigenen Prozesse übernimmt. Obwohl dies ein notwendiger Schritt ist, ist er für eine Branche, deren Fundament bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts zurückreicht, nicht einfach.
Die gute Nachricht ist, dass die Textilindustrie mit Hilfe neuer Technologien allmählich besser gerüstet ist, um die meisten Probleme in ihrer Lieferkette anzugehen. In 2023 werden wir möglicherweise mehr Innovationen denn je entdecken, die beschleunigt und skaliert werden.
Was wir in 2023 erwarten können:
In den letzten Jahren wurde die Textilindustrie durch einen Wertewandel neu definiert. Dieser Wertewandel wird durch verschiedene technologische Lösungen vorangetrieben, die die globale Textilindustrie umgestalten sollen. Unternehmen sollen ihre Ziele in Bezug auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft erreichen können und auch die Rolle verstehen, die die Politik bei der Förderung wertorientierter Textilien spielen wird.
Was können Branchenakteure, die einen konstruktiven Blick auf den Textilmarkt werfen wollen, im Jahr 2023 erwarten, wenn Innovation das Rückgrat bildet?
Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die Prognosen für den Textilmarkt im Jahr 2023:
- Es wird eine Beschleunigung und Skalierung von Textiltechnologien geben, die es Unternehmen, kleinen und mittleren Akteuren ermöglicht, weitere Innovationen zu erforschen. Dies unterstützt Sie dabei, ihr Unternehmen so auszurichten, dass Sie Prozesse anpassen und sich langfristig engagieren können.
- Neuartige Materialien werden nicht mehr nur überleben, sondern florieren. Die Forschung im Bereich nachhaltiger Materialien und Technologien nimmt zu, immer mehr Marken investieren in nachhaltige und sicherere Innovationen.
- Laut Prognosen wird sich die Textilindustrie im Jahr 2023 weniger auf Dekadenz und mehr auf Authentizität konzentrieren.
- Wir werden die Einführung neuer Geschäftsmodelle erleben, die Nachhaltigkeitsinitiativen unterstützen – einschließlich der Rückverfolgbarkeit der Lieferkette und der Reduzierung des Materialverbrauchs.
- Einer der Wachstumsmotoren des globalen Textilmarktes wird die steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen und leicht verfügbaren Naturfasern sein. Darüber hinaus werden immer mehr leistungsfähige und technische Textilien auf Naturfasern basieren.
- Im Jahr 2023 werden Regierungen vermehrt damit beginnen, strenge Vorschriften zu erlassen. Infolgedessen wird der Druck auf die Textilhersteller zunehmen, insbesondere bei der Verwendung giftiger Färbechemikalien.
- Es wird ein Wachstum an Marktteilnehmern geben, deren Alleinstellungsmerkmale stark von neuen Technologien und Innovationen bestimmt werden. Mit ihrem Wettbewerbsvorsprung bringen diese Materialinnovatoren neue Wachstumschancen und Strategien auf den Markt.
- Die Textilindustrie wird auch im Jahr 2023 mit Herausforderungen in den Bereichen Materialien, Herstellung und Nachhaltigkeit konfrontiert. Die gute Nachricht ist jedoch, dass die Lösungen, die im Jahr 2023 weiter erforscht werden, von kollaborativer Art sein werden.
- Im Hinblick auf eine zukunftssichere Fertigung werden die Strategien für 2023 die Forschung zu neuen Materialien, digitaler Fertigung und Nachhaltigkeit für zukünftige Textilien vorantreiben. Darüber hinaus werden Textilhersteller neue Lieferkettenmodelle entwickeln, die auf vertikaler Integration, Nearshoring und Kleinserienfertigung basieren.
- Setzen Sie im Jahr 2023 auf Schnelligkeit und Agilität, um die Herausforderungen, die das Wachstum der Textil- und Bekleidungsindustrie bremsen, effektiv zu bewältigen.

Folgende Learnings könnten nützlich sein:
Lassen Sie sich nicht von der drohenden neuen Textilgesetzgebung einschüchtern, nicht von der prognostizierten digitalen Umwälzung ablenken und nicht von den wachsenden Anforderungen der Kund:innen an die Nachhaltigkeit erschöpfen.
Fragen Sie sich stattdessen: Wenn die Zukunft denjenigen versprochen wird, die die Herausforderungen meistern können, indem sie Technologie in ihrer gesamten Lieferkette nutzen, kann ich es mir dann leisten, meinen Ansatz für die innovative Dynamik, die die Textilindustrie im Jahr 2023 vorantreiben wird, strategisch zu schärfen?

Interessieren Sie sich für tiefer gehende Fakten und Zahlen zur neuen Textilwirtschaft?
Besuchen Sie die Shape Innovate Lounge in H5 | 04 oder nehmen Sie an den Minivorträgen im Keyhouse teil.

Über die Autorin
Muchaneta, Gründerin und Chefredakteurin von Shape Innovate, arbeitet seit über 14 Jahren in der Modebranche. Derzeit ist sie eine der führenden Influencerinnen, die über die Verschmelzung von Mode mit Technologie und tragbarer Technologie spricht und schreibt.
Muchaneta ten Napel | m@shapeinnovate.com
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„Wie trägt unser Handeln zum Besseren bei?“
Was passiert gerade in der Branche der Innovator:innen, Transformers und Vordenker:innen?
Es lassen sich verschiedene Entwicklungen feststellen – insbesondere, wenn ich an aufstrebende Designerinnen und Kreatoren denke. Sehr interessant und inspirierend zugleich ist: Newcomer stehen vor der Entscheidung, sich der Branche anzuschließen oder eine eigene zu kreieren. Viele von ihnen haben eine hohe Professionalität in allem, was sie tun oder wie sie ihre Ideen präsentieren. Eine zentrale spielt Storytelling: Man sieht Handwerk, das berührt und dadurch auch entsprechend kommuniziert werden kann – über Gedanken, Materialien und Hintergründe. Die Kreationen reflektieren den aktuellen Stand der Branche und oder hinterfragen vorherrschende Systeme. Das lenkt den Fokus auf die Möglichkeiten, nicht um Kritik zu üben – sondern um auf liebenswürdige Art zu inspirieren.
Du hast gerade erwähnt, dass sich Kreatorinnen und Kreatoren entweder „der Branche anschließen oder eine eigene kreieren“.
Wie ist das gemeint?
Eigentlich genau so: Entweder können sich Menschen mit ihren Ideen einer bestehenden Branche anschließen ODER eine eigene Industrie erschaffen. Beitreten, das bedeutet, dass sie zu bestehenden Systemen passen und deshalb Teil davon werden können. Alternativ können sie ihre eigenen Techniken entwickeln, skalierbar machen und dadurch eine eigene Branche aufbauen. Ein Beispiel: WINT Design Lab hat ein neues Material und passende Anwendungs-möglichkeiten entdeckt; sie haben sich marktrelevant gemacht. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten – entweder, sie können damit Teil der bestehenden Branche werden, ODER sie finden eine Möglichkeit, um alle Bedürfnisse innerhalb ihrer eigenen Lieferkette abzudecken, Maschinen zu entwickeln und in großem Maßstab zu produzieren. So könnten sie richtig groß werden und ihre eigene Industrie etablieren.

Simon Angel
Welche Entwicklungen gibt es noch?
Vor etwa fünf Jahren war es meist eine Person, die hinter einer neuen Idee stand und diese in einem kleinen Studio umgesetzt hat. Im Vergleich dazu ist heute alles so viel professioneller: Mittlerweile haben viele Designerinnen und Designer ein Studio und Angestellte, die sie unterstützen. So gelingt es ihnen, in den Markt einzutreten. Es braucht Menschen, die eine Brücke zwischen Studio und Markt schaffen. Ich persönlich sehe ein großes Potenzial in der Professionalität bei der Vernetzung mit der Branche. Junge Designerinnen und Designer zeigen Samples, die repräsentativ sind. Sie betreten die Industrie auf einem hohen professionellen Level. Newcomer inspirieren die Industrie.

Das klingt sehr interessant. Was machen die Newcomer anders?
Sie zeigen etwas, das begeistert: Handwerk, das berührt und kommuniziert werden kann. Designerinnen und Designer wollen uns mit ihren Innovationen Geschichten erzählen – über Materialien, Systeme (und alte Verhaltensweisen) oder die Designs selbst. Darüber kann man verschiedene Eindrücke erhaschen – von kulturellen Hintergründen über verschiedene Techniken, soziale Aspekte und so viel mehr. Die Projekte „Rootful“ von Zena Holloway und „Choub“ von Mehdi Mashayekhi zum Beispiel zeigen, wie ein Material aus Seegras bzw. Holz kreiert werden kann. Schon vom Ursprung an ist eine Idee implementiert, wie das finale Kleidungsstück oder das Design zum Kommunikationstool werden kann.
Das klingt doch alles sehr positiv, oder?
Ja, das ist es. Was man dennoch nicht vergessen sollte: Wir befinden uns aktuell in einer kritischen Diskussion über die Notwendigkeit des Kreierens. Das kann für frischen Wind und neue Perspektiven sorgen. Ich finde ich es manchmal wichtig, einen Schritt zurückzutreten und mich zu fragen: Was solls? Wir verlassen die Ära des NACH-Denkens und betreten die des PRE-Denkens. Wir können uns den Herausforderungen der Zeit stellen – in kritischer Selbstreflektion und mit einem Lächeln für die Zukunft. Man sollte nicht designen, um Designer zu sein oder kochen, um Chefkoch zu sein. Genauso wenig sollten man kreieren, um Creator zu sein.
Man sollte keine Dinge kaufen, nur um zu konsumieren. Vielmehr sollte man kochen, wenn Menschen hungrig sind, designen, wenn Designs nicht gut genug sind und kreieren, wenn die Welt ein neues Produkt benötigt. Lasst uns kritisch bleiben und uns immer wieder fragen: Wie trägt unser Handeln zum Besseren bei?

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IN DER SUSTAINABLE INNOVATIONS AREA IM KEYHOUSE – H5!
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DARE & CARE
1. Was erwartet die Aussteller:innen und Besucher:innen auf der MUNICH FABRIC START im Januar 2023?
Sebastian Klinder: Als internationale Fabric Trade Show und Deutschlands führende Plattform für zukunftsrelevante Textilinnovationen im Fashion-
bereich schaffen wir auf der MUNICH FABRIC START auch in dieser Saison qualitativ hochwertige Formate und Angebote – von einem breiten und relevanten Ausstellerportfolio, über hochkarätige Vorträge und Panels bis hin zu Trendausblicken und zahlreichen Möglichkeiten zum Connecten.
Wir freuen uns sehr, dass im Januar wieder rund 900 ausgewählte, internationale Produzenten zu uns nach München kommen, die ihre neusten Trends und Innovationen auf einer Gesamtausstellungs- fläche von etwa 42.500 Quadratmetern zeigen werden – damit zeigen wir, dass wir, auch in Zeiten der Unsicherheit, den Mut haben, groß zu denken.

Frank Junker, Creative Director MUNICH FABRIC START; links
Sebastian Klinder, Managing Director MUNICH FABRIC START; rechts
» Verlässlichkeit, Relevanz und Stärke zu demonstrieren, darauf kommt es jetzt an. «
Frank Junker: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt – gerade jetzt. Die Voraussetzungen verändern sich aktuell und das erfordert Offenheit für Neues und den Mut, weiter voranzugehen. Nicht überschwänglich, sondern mit Sorgfalt und Bedachtsamkeit. Das spiegelt sich auch in unserem diesjährigen Motto „DARE & CARE“ wider. Veränderungen finden auf allen Ebenen statt: von einem neuen Gemeinschaftssinn über den Freiheitskampf mit Protesten bis hin zu Hedonismus und dem Zelebrieren des Augenblicks; nicht zuletzt die Bedürfnisse nach Inseln der Ruhe, nach Freude und vor allem nach echten, menschlichen Begegnungen. In diesen Themen und Kontroversen liegt neben aller Unsicherheit ein immenses Potenzial für Inspiration und die Kraft, etwas zu wagen.

2. In einem volatilen Marktumfeld ist der optimistische Blick nach vorne für viele leichter gesagt als getan. Wie schauen Sie als Messeveranstalter in die Zukunft?
Sebastian Klinder: Für die aktuelle Spring.Summer 24 Ausgabe vom 24. bis 26. Januar 2023 sind wir gut aufgestellt und können sehr zufrieden sein – in einer gesamtwirtschaftlich durchaus angespannten Lage sind sowohl die MUNICH FABRIC START, als auch die BLUEZONE und das KEYHOUSE sehr gut belegt. Das stimmt uns für die Zukunft durch aus positiv. Verlässlichkeit, Relevanz und Stärke zu demonstrieren, darauf kommt es jetzt an.
Frank Junker: Unsere Aufgabe ist es, stets überraschend, innovativ und zugleich markt- und lösungsorientiert zu sein. Das ist uns einmal mehr gelungen. Trotz aller Schwierigkeiten bieten wir den gewohnt hohen Service, kreieren neue Erlebnisse und bilden eine Business- und Trend- und Informationsplattform für die starken und relevanten Partnerinnen und Partner der Branche. Das macht uns so besonders. Besonders zu sein, zahlt sich aus.
3. Es gibt eine zentrale Veränderung ab 2023 – die Sommerausgaben von MUNICH FABRIC START, KEYHOUSE und THE SOURCE werden ab sofort in der zweiten Julihälfte stattfinden.
Was versprechen Sie sich davon?
Frank Junker: Mit dem neuen Termin positionieren wir MUNICH FABRIC START und BLUEZONE früh im Messekalender – damit fügen sie sich perfekt in die internationalen Veranstaltungen und Rhythmen ein. Die positive, motivierte und ambitionierte Stimmung, die sich auf der aktuellen MUNICH FABRIC START mit inspirierenden Neuheiten, innovativen Inhalten und zukunftsgerichteten Themen zeigt, führen wir fort und platzieren sie zeitlich noch wertvoller.
Sebastian Klinder: Mit den neuen Messeterminen für die MUNICH FABRIC START und VIEW geben wir unseren Aussteller:innen und Besucher:innen verschiedenste Möglichkeiten, um auf die neuen Bedürfnisse und Veränderungen im Markt zu reagieren. Wir sind absolut überzeugt, dass dies ein wichtiger und richtiger Schritt ist. Mit unserer neuen terminlichen Ausrichtung bieten wir weiterhin die bereits bewährten Zeiträume für die Order und gehen zuversichtlich und mit Mut zur Veränderung voran.

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Texfash - Interview
Der Andrang und die Begeisterung auf der diesjährigen Munich Fabric Start war so groß wie vor der Pandemie. Welche Veränderungen haben Sie in Bezug auf die Einkaufspraktiken festgestellt? Wonach haben die Einkäufer gesucht? Sind sie vorsichtiger geworden? Wurden die Entscheidungen mit mehr Bedacht getroffen?
Nachhaltigkeit ist noch wichtiger geworden als früher. Viele Aussteller haben uns berichtet, dass die ersten Fragen, die ihnen die Käufer stellen, lauten: Sind Ihre Geschäftspraktiken nachhaltig? Sind Ihre Anlagen zertifiziert? Sind Ihre Produkte recycelbar? Das sind keine Fragen des Marketings mehr, das sind Fragen des Marktes. Darüber hinaus erfordern die Konfliktsituation mit explodierenden Energiepreisen, die derzeitige geopolitische Unberechenbarkeit und die drohende Verknappung einiger Rohstoffe eine schnelle und noch weitergehende Umstellung auf effizientere Technologien und Prozesse. Jeder an jeder einzelnen Stelle der Lieferkette weiß, dass er es sich nicht länger leisten kann, Ressourcen zu verschwenden. Man trifft also in der Tat überlegtere und umsichtigere Entscheidungen.
Ein weiteres Hauptthema ist die Diskussion über die Preise. Gerade Deutschland ist ein sehr preissensibler Markt. Es gibt feste Einzelhandelspreise, die Marken nicht ändern wollen. Jetzt, da die Rohstoff- und Energiekosten steigen, suchen Einkäufer und Produktmanager nach Lösungen. Das ist eine große Herausforderung, wenn sie gleichzeitig ihre hohe Qualität beibehalten und Kollektionen mit aufregenden, frischen und neuen Looks, Farben und Materialien kreieren wollen.

Es ist auch das erste Mal, dass die Munich Fabric Start seit der Ankündigung der EU-Textilstrategie stattgefunden hat. Wurden deren allgemeine und langfristige Auswirkungen bereits in diesem Jahr auf der MFS reflektiert? Wie stellen sich die Unternehmen darauf ein?
Viele Fabriken und Hersteller sind gerade dabei oder haben bereits auf Verfahren umgestellt, die mit der EU-Textilstrategie in Einklang stehen. Viele Denim-Hersteller haben beispielsweise Färbe- und Veredelungstechnologien eingeführt, die ohne oder mit wenig bis gar keinem Wasser und ganz ohne Chemikalien arbeiten. Ob die Tropfenfärbung von Muze, das Recycling-System von Sharabati oder das sauerstoffbasierte, bimssteinfreie Bleichverfahren von Wiser – viele haben bereits Schritte unternommen, um die Anforderungen der EU zu erfüllen. In Bezug auf Recycling und Wiederverwertbarkeit sehen wir, dass viele neue Ideen aufkommen, um Verbraucherabfälle als neue Rohstoffe zu nutzen, um Mode in Kreisläufen zu schaffen. Viele Länder sind auf der Suche nach Lösungen. Es gibt noch viel zu tun.
Die andere Sache, die passiert ist und immer noch passiert, ist der Ukraine-Krieg. Hatte er irgendwelche Auswirkungen auf die Munich Fabric Start, was die Besucher angeht? Wie war die russische Beteiligung in den früheren Jahren?
Um ehrlich zu sein: In diesem speziellen Fall geht es uns als Messeveranstalter in erster Linie um die Menschen und nicht um unsere Leistungsindikatoren oder Besucherzahlen. Sicherlich hat dieser Krieg auf einer viel tieferen Ebene Auswirkungen auf uns alle. In den letzten Tagen habe ich mehrere Gespräche mit langjährigen Freunden geführt, die persönlich betroffen sind, weil sie Verwandte in Regionen haben, die sich in ein Kriegsgebiet verwandelt haben, oder Geschäftspartner kennen, die fliehen mussten, oder einfach persönliche Erinnerungen an Reisen an Orte, die jetzt zu Schlachtfeldern geworden sind. Es bricht mir das Herz, diese Geschichten zu hören, und sie machen mir Angst. Sowohl auf persönlicher als auch auf professioneller Ebene. Unsere Branche ist außerordentlich international – Konflikte sind nie gut für die Globalisierung; bewaffnete Konflikte und Kriege noch viel weniger.
Die Bluezone ist eine große Leinwand für sich. Es ist ein guter Ort, um Denim-Trends aufzuspüren. Wie hat sich Denim seit der Pandemie verändert?
Auf der Ebene der ästhetischen Trends ist die größte Veränderung, die wir beobachten, die Gleichzeitigkeit der verschiedenen Trends. Denim ist ein absolut zeitloses Phänomen. Und während junge Generationen bereit sein könnten, schwere Qualitäten aus der Heritage-Szene für einen breiteren Markt zu nutzen, tendieren Marken, die sich auf Mid-Ager konzentrieren, eher zu dehnbaren Qualitäten. Das Gleiche gilt für die Veredelungsmöglichkeiten. Abgesehen davon sehen wir bei Denim mehrere parallele Trends. Dennoch haben unsere eigenen Trendprognostiker wieder einmal einen Metatrend identifiziert, der in der Lage ist, mehrere aktuelle soziale Merkmale zu umfassen und sie mit zeitgenössischen Merkmalen zu verschmelzen, die die Mode- und Designszene bewegen – daher lautet das saisonale Thema von Bluezone Campus“. Unter diesem Begriff konnten wir viele der Dinge zusammenfassen, die in der Denim-Welt gerade passieren. Und um die Bildung innerhalb einer Gemeinschaft zu fördern, die eine wachsende Mentalität hat und fähig und bereit ist, zu lernen und sich zu verändern.

Wie ich bereits angedeutet habe, ist die größte Veränderung für unseren gesamten Sektor – einschließlich der Denim-Welt – die enorme Zunahme des Bewusstseins. Jeder hat erkannt, was die Rohstoffe wirklich wert sind. Es gibt mehr Aufklärung über diese Zusammenhänge und ein wachsendes Interesse an Details wie sozialen Fragen oder Effizienz. Wir sind uns dieser Nachfrage bewusst, weshalb wir auf der MFS in diesem Jahr eine umfangreiche Reihe von Seminaren, Vorträgen und Gesprächen veranstaltet haben, die sich größtenteils um Kreislaufwirtschaft, Recycling, neue Materialien, Rückverfolgbarkeit und Innovationen drehten. Und wir nehmen dieses Thema ernst – wir haben sogar eine „coopetitive“ (kooperativer Wettbewerb) Zusammenarbeit mit der Transformer Foundation angestrebt, die zu einem speziellen Bühnenprogramm mit branchenübergreifenden Diskussionen und Gesprächen am runden Tisch führte.
Warum war der Bedarf an der Quelle so groß, dass sie eine Nebenveranstaltung sein musste und nicht Teil der Hauptveranstaltung Munich Fabric Start?
Wir haben uns aktiv für eine Show-in-Show entschieden, weil wir das Bewusstsein für die potenziellen Synergien schärfen wollten, die die Gleichzeitigkeit einer Fachmesse für Beschaffung und einer für Stoffe möglich macht. Denken Sie an den Besuch von Designern oder Produktmanagern, die sich mit den Stoffherstellern ihrer Marke oder sogar mit Musterstudios und den CMT-Unternehmen treffen können. Unsere Vision ist ein einzigartiges One-Stop-Sourcing-Ökosystem.
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Der atmosphärisch-industrielle Charme von Keyhouse
Im atmosphärischen Industriecharme des KEYHOUSE, der Halle 5, zeigen progressive Anbieter und Global Player aus branchenübergreifenden Bereichen ihre aktuellen Neuentwicklungen und Innovationen. Auf über 1.000 Quadratmetern finden Sie richtungsweisende Smart Textiles, Future Fabrics und neue Technologien – sei es in Punkto Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Traceability, Technologie oder Finishing.
Inszeniert als interaktiver Think Tank stehen zukunftsweisende Show Cases neben Sustainable Innovations im Spotlight. Hier befindet sich auch das Hauptvortragsforum der MUNICH FABRIC START mit exklusiven Keynotes, Podiumsdiskussionen, Trend Präsentationen, Q&A Sessions & Experten-Talks internationaler Branchen-Insider. Lassen Sie sich vom breiten Angebot des KEYHOUSE inspirieren.


PIÑATEX
Piñatex® von Ananas Anam ist ein bahnbrechendes pflanzliches Textil, das zu 95 % aus erneuerbaren Ressourcen besteht. Piñatex wird aus landwirtschaftlichen Abfällen hergestellt und bietet eine ressourceneffiziente Alternative zu synthetischen Textilien und Textilien aus Neuanbau. Piñatex ist in 22 Farben in 4 verschiedenen Kollektionen erhältlich und bietet die Möglichkeit, individuelle Veredelungen für Aufträge zu kreieren, die einen maßgeschneiderten Ansatz erfordern.
REACTIVE REALITY
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CLO Virtual Fashion
CLO Virtual Fashion ist ein im Jahr 2009 gegründetes multinationales Technologieunternehmen. Mit der Vision, alles zu ermöglichen, was mit Kleidung zu tun hat, ist CLO Virtual Fashion führend auf dem Markt. CLO führt alle Komponenten, die mit digitaler und physischer Kleidung zu tun haben, durch seinen hochmodernen 3D-Kleider-Simulationsalgorithmus digital zusammen – konsolidiert und konvergiert. Von der 3D-Kleidungsdesignsoftware, dem digitalen Asset Management und der kollaborativen Plattform für die Designentwicklung bis hin zu verbrauchernahen Dienstleistungen wie der virtuellen Anprobe im E-Commerce sind alle Produkte und Dienstleistungen von CLO Virtual Fashion miteinander verbunden, um Kunden und Nutzern ein konsolidiertes Erlebnis zu bieten.
MAKEINITALY
MAKEINITALY ist eine Gruppe von Technikern, die sich der Mission „Gesundheit des Kleidungsstücks, das wir tragen“ verschrieben hat. Ihre Innovation besteht darin, die Natur durch die Wiederentdeckung des traditionellen italienischen Textil-Know-Hows zu respektieren. Sie produzieren Nessel- und Hanfgarn, mit denen sie biologisch abbaubare Stoffe herstellen. Das Färben der Stoffe erfolgt nach ihrem Patent unter Verwendung pflanzlicher Produkte, die eine hohe und dauerhafte Farbechtheit erreichen.


MONTEGA
Montega Chemical Solutions ist auf die Herstellung von Chemikalien für die Textilbehandlung spezialisiert und präsentiert THE PERFECT JEANS für einen bewussteren Einsatz von Chemikalien durch Anwendungssysteme mit geringer Umweltbelastung und zertifizierten Produkten. Dies mit dem Ziel, Richtlinien für eine nachhaltigere und wirklich umweltfreundliche Produktion zu bieten – als aktiver Teil des Wandels, den unser Planet täglich fordert. Erfahren Sie mehr über die Solutions und Services am Montega-Stand im KEYHOUSE.
EVENT PROGRAMM
DER MUNICH FABRIC START & BLUEZONE
IM KEYHOUSE, HALLE 5 & DER SEMINAR ZONE, HALLE 7
Lassen Sie sich in exklusiven Keynotes, Podiumsdiskussionen, Trend Präsentationen, Q&A Sessions & Co. internationaler Branchen-Experten inspirieren.
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THE SOURCE - Die neue Halle
Als neue One Stop Solution für ein ganzheitliches Fashion Sourcing bietet THE SOURCE in der voll belegten, neuen Halle 8 gegenüber des MOC auf rund 2.500 m2 flexible Sourcing-Services und Lösungen für neu gedachte Wertschöpfungsketten.
An 3 Messetagen präsentierten 65 ausgewählte internationale Fertigungsunternehmen in der unter Denkmalschutz stehenden Lokhalle – die mit gigantischen Ausmaßen eine der größten freitragenden historischen Stahltragwerkhallen Europas ist – ihre Angebote von Cut-Make-Trim (CMT) bis hin zur High End Production.
Durch ein Cluster der wichtigsten Beschaffungsländer wie Portugal, Türkei, Marokko, Tunesien, Bosnien und Vietnam entsteht ein businessrelevanter Mix für die Risikoversifikation, den richtigen Produktmix und für jedes Genre. Überzeugen Sie sich selbst und besuchen Sie THE SOURCE in Halle 8, direkt gegenüber des MOC München!


„Sich während der Corona-Krise und in für die Modebranche herausfordernden Zeiten als Messe zu vergrößern, ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit und war durchaus ein Wagnis. Um so mehr freut es uns, dass wir schon vor der Messe wissen: Es war richtig und wichtig“
Sebastian Klinder, Managing Director der Munich Fabric Start Exhibitions Gmb
„End-to-End-Lösungen von PLV bis White-Label für Marken, Labels und den Einzelhandel sind stark an Bedeutung gewinnendes Segment, dem wir mit THE SOURCE langfristig und in enger Partnerschaft mit unseren Ausstellern ein äußerst hochwertiges Umfeld bieten. Wir wertschätzen ein Segment, das vielerorts eher lieblos behandelt wird. Wir machen es bewusst anders – in einer architektonisch herausragenden Location, mit einem äußerst hochwertigen Messestandsystem und einer selektiven Auswahl an internationalen Ausstellern.“
Sebastian Klinder, Managing Director MUNICH FABRIC START Exhibitions GmbH




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Die neue EU-Textilstrategie: 15 Dinge, die Sie wissen sollten
Die neue EU-Textilstrategie: 15 Dinge, die Sie wissen sollten
Ein Beitrag von Muchaneta ten Napel, Founding Editor-in-Chief FashNerd.com
Die Modeindustrie produziert 92 Millionen Tonnen Abfall. Zudem ist sie für 10 % der weltweiten Kohlenstoffemissionen verantwortlich. Die nackte Wahrheit ist, dass die Art und Weise, wie die Modeindustrie ihre Geschäfte betreibt, auf jeder Stufe der Lieferkette eine nicht nachhaltige Auswirkung auf natürliche Ressourcen und die Umwelt hat.
Was können wir also tun, um den Kohlenstoff- und Umweltfußabdruck der Branche zu minimieren? An dieser Stelle kommt die neue EU-Strategie für nachhaltige und zirkuläre Textilien ins Spiel.


Fördert sie den grünen Wandel?
Die neue EU-Textilstrategie ist mehr als nur eine weitere Reihe starrer Vorschriften. Sie zielt darauf ab, dass Unternehmen Verantwortung übernehmen und handeln, um ihren Kohlenstoff- und Umwelteinfluss zu minimieren. Der von der EU-Kommission vorgeschlagene Plan soll die EU bei der Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft unterstützen, mit der Fast Fashion, Textilabfälle und die Vernichtung unverkaufter Textilien bekämpft werden können. Die Strategie zielt auch darauf ab, Unternehmen dazu zu ermutigen, sich durch ihr Engagement für Kreislaufwirtschaft und kreislauforientierte Geschäftsmodelle aktiv am Mitgestaltungsprozess zu beteiligen.
Als Teil des EU-Green Deal schlägt die Strategie vor, nachhaltige Produkte „zur Norm in der EU“ zu machen. Der Plan setzt sich dafür ein, dass bei der gesamten Produktion die sozialen Rechte in vollem Umfang respektiert werden, und fordert die Unternehmen auf, Textilien haltbarer, reparierbarer, wiederverwendbar und recycelbar zu machen.
Die Strategie lenkt die Aufmerksamkeit auf den Lebenszyklus eines Produkts und konzentriert sich auf das Design bis zum Ende des Lebenszyklus. Die Agenda soll Maßnahmen anstoßen, die sicherstellen, dass bis 2030 die auf dem EU-Markt angebotenen Textilprodukte umweltfreundlicher und langlebiger sind.
Angesichts der vielen versprochenen Änderungen ist der Vorschlag der Kommission für neue Vorschriften für manche nicht ganz einfach zu entschlüsseln. Hier sind zehn Dinge, die Sie über die neue EU-Strategie für nachhaltige und zirkuläre Textilien wissen sollten.

15 Dinge, die Sie wissen sollten
- Die neue Strategie ist Teil eines viel umfassenderen Pakets, das bis zu 16 neue Rechtsvorschriften und andere politische Maßnahmen umfasst, die sich direkt auf die textile Wertschöpfungskette auswirken.
- Ziel ist die Schaffung eines Modells für einen florierenden grünen und digitalen Wandel im verarbeitenden Gewerbe.
- Die Strategie verpflichtet die Hersteller, den Verbrauchern mehr Informationen über die Wiederverwendung, die Reparatur und das Recycling von Kleidung zu geben.
- Ziel ist es, aus der Fast Fashion auszusteigen und mehr Unternehmen dazu zu bringen, sich auf Geschäftsmodelle zu verpflichten, die die Wiederverwendung und Reparatur von Produkten in großem Umfang ermöglichen.
- Im Textilsektor setzt die Strategie auf Hersteller, die Verantwortung für ihre Produkte entlang der gesamten Wertschöpfungskette übernehmen, auch wenn sie zu Abfall werden.
- Die EU-Strategie zur Förderung des Ökosystems der Kreislaufwirtschaft im Textilbereich zielt darauf ab, das Ökosystem der Textilbranche auf seinem Weg der Transformation zu unterstützen und zu begleiten.
- Durch die Förderung des innovativen Faser-zu-Faser-Recyclings soll die Verbrennung und Deponierung von Textilabfällen auf ein Minimum reduziert werden.
- Zu den Lösungen und Maßnahmen gehören genauere Informationen, ein digitaler Produktpass und ein verbindliches EU-System der erweiterten Herstellerverantwortung.
- Die Strategie unterstreicht die Notwendigkeit der Genauigkeit grüner Angaben, indem sie neue Verbraucherrechte und ein Verbot von Greenwashing vorschlägt.
- Abbau von Überproduktion und Überkonsum und Verhinderung der Vernichtung von unverkauften oder zurückgegebenen Textilien.
- Vorschlag einer obligatorischen erweiterten Herstellerverantwortung für Textilien mit ökologischer Modulation der Gebühren.
- Bekämpfung der ungewollten Freisetzung von Mikroplastik aus synthetischen Textilien.
- Beschränkung der Ausfuhr von Textilabfällen und weltweite Förderung nachhaltiger Textilien.
- Anreize für kreislauforientierte Geschäftsmodelle, einschließlich Wiederverwendung und Reparaturdienste, schaffen.
- Verabschiedung günstiger steuerlicher Maßnahmen für den Wiederverwendungs- und Reparatursektor. Schließlich zielt die neue EU-Strategie für nachhaltige und zirkuläre Textilien darauf ab, den EU-Markt umweltfreundlicher, zirkulärer und energieeffizienter zu machen und das Gleichgewicht in den globalen Lieferketten wiederherzustellen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die EU-Nachhaltigkeitsstrategie für Textilien sehr ehrgeizig ist, aber gerade deshalb ist es wichtig, dass sie richtig umgesetzt wird.



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Über die Autorin
Muchaneta, Gründerin und Chefredakteurin von FashNerd.com, arbeitet seit über 14 Jahren in der Modebranche. Derzeit ist sie eine der führenden Influencerinnen, die über die Verschmelzung von Mode mit Technologie und tragbarer Technologie spricht und schreibt.
Muchaneta ten Napel | editor@fashnerd.com
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Blue Lenz Denim Video Awards
Die BLUE LENZ DENIM VIDEO AWARDS werden ab 2021 jährlich für Kreativität, technische Exzellenz und Innovation in der Denim-Branche verliehen.
Die Awards finden im Rahmen der Bluezone statt, der internationalen Fachmesse für Denim, Street- und Sportswear der Munich Fabric Start.
Der BLUE LENZ YouTube-Kanal wurde im Januar 2020 mit dem Ziel ins Leben gerufen, die neuesten Original-Videocontent-Themen, Bildung, Nachhaltigkeitsinitiativen, Stoffinnovationen und Trends aus der Denim-Community zu erfassen und zu kuratieren.
Mit derzeit mehr als 430 Videos und über 1.000 Followern ist es das Ziel, die besten und hellsten blauen Videos ins Rampenlicht zu rücken und die besten mit einem Preiswettbewerb in Zusammenarbeit mit Bluezone zu würdigen.
Diejenigen unter uns, die in der Ära von MTV aufgewachsen sind, erinnern sich an die Einführung von Musikvideos. Damals wurden Musik und Videos zum Leben erweckt, und das führte schließlich zur Geburt der MTV Music Video Awards im Jahr 1984.
Wir fragten uns: „Warum kann die Denim-Industrie nicht das Gleiche haben?“
Als eine Textilkategorie mit den tiefsten Wurzeln und der reichsten Geschichte ist Denim seit Jahrhunderten ein einflussreicher Bestandteil der Populärkultur und der Mode. Denim ist allgegenwärtig. Denim hat Musik, Kunst, Politik und Kultur beeinflusst – und das ist es, was sich hoffentlich im Inhalt der Blue Lenz Denim Video Awards widerspiegelt.
In dem Bestreben, die Besten unserer Branche hervorzuheben und zu fördern sowie die Menschen und Teams hinter den Denim-Videos zu würdigen, haben wir Videos in 8 Kategorien nominiert. Wir haben eine Gruppe geschätzter Juroren aus der ganzen Welt engagiert, um über die Gewinner zu debattieren und zu beraten, und diese Gewinner wurden heute auf der Bluezone/München Fabric Start Veranstaltung ausgezeichnet.

Folgende Personen sind Teil unserer Jury:
Margherita Verlicchi
Menabo
(ITALIEN)

Michelle Branch
Markt & Twigs
(USA)

Wouter Munnichs
Long John Denim
(NIEDERLANDE)

Panos Sofianos
Bluezone
(DEUTSCHLAND/GRIECHENLAND)

Kara Nicholas
Denim Expert
(USA)

Best Educational Video/ Series
GEWINNER
Transformers ED Series by Transformers Foundation
2. Platz: Kingston University MA Fashion – Denim Project
3. Platz: Ever Evolving Talks by Calik Denim

Best Denim Design/ Collection
GEWINNER
2. Platz: WASSSH! SPAIN IS DIFFERENT by Jose Medina
3. Platz: „NAVEENA DENIM MIILLS X ENDRIME® X OFFICINA + 39 „FUTURE CELLULOSIC COLLECTION““

Best Sustainability - Connection to the UN SDGs
GEWINNER
2. Platz: Blackhorse Lane Ateliers – ‘Community Membership’ APRIL 2022
3. Platz: Celebrating Women at AGI – Women’s Day
3. Platz: Collaboration with the Textile Institute of Pakistan

Future Forward
GEWINNER
2. Platz: ORTA – ALWAYS TAKE THE SCENIC ROUTE
3. Platz: Advance Denim – Jeans Redesgin

Honorable Mention
GEWINNER

Best Overall Video
GEWINNER
2. Platz: Hempy Colleciton by Bossa
3. Platz: NDM X OfficinaX Endrime

Wir möchten uns auch bei unseren Gastgebern, Blue Zone at Munich Fabric Start, bedanken.
Fotos von der Live-Präsentation sind auf Anfrage erhältlich.