Intuition
MUNICH FABRIC START & BLUEZONE - Essence of Innovative Design & Smart Strategies in Challenging Times
Die internationale Fabric Trade Show MUNICH FABRIC START ist zu Ende gegangen. Gemeinsam mit THE SOURCE, BLUEZONE und dem KEYHOUSE ist sie eine der wichtigsten Stoffmessen für die europäische Modebranche. In einem angespannten Marktumfeld ist es den Veranstaltern erneut gelungen, die wichtigsten Entscheider und führenden Branchenexperten vom 21. bis 22. Januar 2025 in München zusammen zu bringen. 625 internationale Aussteller zeigten in ihren rund 1.200 Kollektionen die neuen Fabric Trends und Materialneuheiten der wichtigsten Stoff- und Zutatenanbieter für SPRING.SUMMER 26.
MUNICH FABRIC START & THE SOURCE: „Hochprofessioneller Research“
FLORESCENCE: Das saisonale Leitthema der MUNICH FABRIC START beschreibt die Phase, in der Pflanzen ihre volle Blüte erreichen und wird als generelle Metapher für den Vorgang des Aufblühens verwendet. Dabei kann es um neue Ideen, die Entfaltung von Kreativität oder auch die eigene Persönlichkeit gehen.
FLORESCENCE gliedert sich in die fünf Trendthemen Betterverse, Unorthodox, Inventing Paradise, Fragile und Lasting, die Volker Orthmann und Katharina Majorek als o/m collective und Teil des Trendteams der MUNICH FBRIC START, in ihrem Trend Forecast für SPRING.SUMMER 2026 wie folgt beschrieben haben:
„Die neuen Tendenzen thematisieren den Mut zur Innovation und feiern gleichzeitig die Faszination für zeitlose Schönheit. Sie beschäftigen sich damit, wie künstliche Intelligenz und neue Technologien unser Verhältnis zu Körper, Natur und Mode beeinflussen und verbessern können. Gleichzeitig wird der damit verbundene Einfluss auf Informationen und Konsumverhalten hinterfragt und mit kritischer Haltung und Individualität konfrontiert. Dier Kontrast aus Stärke und Zerbrechlichkeit, Romantik und Modernität bildet einen weiteren Themenschwerpunkt, der aktuelle Grundstimmungen aufgreift und auf Modeaspekte überträgt. Das letzte Konzept legt den Fokus auf klassische Elemente, die durch neue Interpretationen Zukunft und Vergangenheit klug miteinander verknüpfen.“
„Zwei vollgepackte Messetage gehen zu Ende und wir ziehen ein verhalten positives Resümee. Wir haben von Besuchern wie Ausstellern gutes Feedback erhalten: Wir setzen auf die richtigen Themen und bringen mit unseren unterschiedlichen Show-in-Show-Konzepten die entscheidenden Menschen zusammen, um neue Marktstrategien zu entwickeln und Innovationsthemen voranzutreiben.“
Sebastian Klinder, Managing Director MUNICH FABRIC START
„Der Markt ist ambivalent. Die Lust auf Neues ist da, dafür aber ein Risiko einzugehen, dazu ist nicht jeder bereit. Mit starken Leitthemen wie FLORESCENCE, THE CORE und TECHKNOWLEDGE versuchen wir, dies aufzubrechen, neue Inspirationen zu bieten und Impulse zu setzen, die Mut machen.“
Frank Junker, Creative Director & Partner MUNICH FABRIC START




Ambivalenter Markt: Sicherheitsdenke versus Lust auf Neues
In einem preissensiblen, durch Zurückhaltung geprägten Umfeld gleicht das Einkaufsverhalten einem vorsichtigen Aufblühen: „Die Kunden wissen ganz genau, was sie wollen – zu welchem Preis und für welches Produkt. Sie betreiben hochprofessionellen Research. An den zwei Tagen haben sie ein straffes Programm. Da bleibt nicht viel Zeit, links und rechts zu schauen. Die Kunden gehen auf Sicherheit“, fasst Oliver Schnitzler, Founder & CEO, Agentur LOOMSEVEN mit Kollektionen wie Almodo, Eusebio, Pontetorto, SMI oder Tessilgodi, die aktuelle Situation zusammen. Es funktioniert alles, was leicht verständlich und nicht zu ausgefallen ist, das bestätigt auch Michael Berner, CEO, Agentur Berner und Sohn & Fabric House mit Kollektionen wie Altinyildiz, Arché, Infinity, Lanificio Fratelli Balli oder Pontoglio: „Es geht weg von den Plains und wird wieder geschmückter. Leinenmischungen geben den Ton an. Jerseys sind zum Sommer 2026 auch wieder mehr gefragt, aber nur wenn sie besonders sind. Bei den Prints sind die Kunden unsicher: Was ist ein modernes Muster? Dumpf, verwaschen, filigran kommt bei uns bisher gut an. Der Markt ist sehr angespannt und äußerst preissensibel. Dafür muss man Angebote schaffen.“
„Besonders gefallen haben uns die innovativen Fancy-Artikel mit Stick, Lochstick und Voile sowie Schimmereffekte auf Unis. Wichtig für den Sommer werden außerdem leichte, fließende, feminine Qualitäten in Pudertönen“, sagt Annette Schrewe, Head of Design von Betty Barclay. Um Fancies ging es im ersten Schritt auch bei Drykorn: „Wir haben mit den Fancies angefangen. Dazu kann ich schon etwas sagen: Moderne Florals und Natures sowie grafische Designs haben wir gesucht und auch schon gefunden. Wir haben interessante neue Ideen gesehen. Das ist für uns sehr wichtig“, fasst Angela Kunst, Head of Product und Design, zusammen.

BLUEZONE: Love & Attention
Die nächste Evolution des Denims: Auf der BLUEZONE in der Zenith-Area zeigten rund 70 internationale Denim-Mills ihre neuesten Entwicklungen für Denim und Sportswear. THE CORE lautet das Leitthema mit den Trends Collab Now, Deconstruct & Reconstruct, Phat Flavour, Green Minimalists und Second Hand Trends. Es geht um die Fusion von Tradition und Technologie, der Kreativität und Innovation. Dabei entsteht eine neue Energie der Nachhaltigkeit, der Stoffneuheiten, der Branchentrends, der Einblicke in den sich ständig weiterentwickelnden Denim-Markt und der hochmodernen Verfahren. „Wir leben in einem Überflussmarkt, das heißt im Umkehrschluss: Wir müssen mutiger denn je sein, anstatt in Angst zu versteinern. Marken müssen begehrenswert sein. Sie müssen Liebe erwecken. Es geht um love & attention. Lovemarks kreieren, ist nicht nur eine Aufgabe für die Brands, sondern für alle Spieler entlang der Wertschöpfungskette“, so Tilmann Wröbel, BLUEZONE Trend-Kurator und Inhaber von Monsieur-T. Denim Lifestyle Studio. Kollaborationen wie ISKO x bluesign, Evlox x Lamosa, Lycra x C&A, Sharabati x Sashiko Denim seien dabei nur eine von vielen Möglichkeiten. Emotionen zu wecken, darum ging es auch Hans-Peter Hiemer: „Technologies need Emotion“, betonte der Style3D/Assyst-Geschäftsführer in seinem Vortrag. 3D und AI seien die Lösung, um Ideen in die Bedürfnisse der Konsumenten zu übersetzen; in einem digitalen Produktkreislauf vom Design bis zum Vertrieb.
Mitmachen, ausprobieren, begeistern. Wie es aussieht, wenn eine Kollaboration gelingt und wie man Menschen mitnimmt, das zeigten eindrucksvoll die Denim Masterclasses von ENDRIME® X BROTHER X ISKO™ X COATS mit dem Denim-Designer und Lecturer Mohsin Sajid, dessen Workshops sehr gut angenommen worden.
Wenn einer wachrüttelt und emotional aufrührt, dann David Shah. In seiner Keynote „Quantum Fashion“ über die Philosophie des Design schlug der Trend Forecaster und Publisher einen Spannungsbogen von politischen und wirtschaftliche Zwänge, Arm und Reich, Alt und Jung zu kulturellen Clashes, Design-Unfällen und -Highlights. Auch er vermisst den Feelgood-Faktor von Mode und warnt vor der Quanten Mode, die alles noch schneller werden lässt. Innovationen überholen sich selbst. Vielleicht sollten wir mehr zurück als voraus schauen. Exnovation statt Innovation? Shah gab dem faszinierten Publikum viele Denkanstöße.




Aktivator KEYHOUSE
„Good in talking, not in doing“, so lautete David Shahs massive Kritik an allem, was mit Nachhaltigkeit zu tun hat. Und das sehen die Marktteilnehmer durchaus auch selbst so. Umso spannender, was im KEYHOUSE passierte: Massenmarkt trifft auf Start-Ups und Innovatoren. Das KEYHOUSE, integriert in die BLUEZONE, war nicht nur Anziehungspunkt, sondern auch Aktivator. Hier trafen an zwei Tagen genau die richtigen Menschen aufeinander: Große Modemarken mit hohen Volumina waren in intensive Gespräche vertieft mit Pionieren und Innovatoren. Wie wird Textile-to-Textile Recycling massenmarktfähig? Welche nachhaltigen Materialentwicklungen, Prozesse und Verfahren sind eine neue Alternative? Welche neuen Technologien bringen nicht nur Effizienz, sondern auch Emotion? Das waren einige der zentralen Fragen, denen sich Aussteller und Besucher nicht nur im Rahmen der Vorträge widmeten, sondern auch an den Messeständen.
„BLUEZONE und KEYHOUSE zusammen in einer Halle ist die perfekte Ergänzung. Die Synergieeffekte sind großartig. Aus dem Kern der BLUEZONE heraus strahlen die SUSTAINABLE INNOVATIONS auf die Branche ab. Wir sind wie eine Perle mit der BLUEZONE als Schale und im Herzen der Industrie“, fasst es der Kurator des Forums, Simon Angel, zusammen.

„Als Denim Designerin suche ich auf der BLUEZONE nach den neuesten Trends, Stoffen, Fabrics und Innovationen. Die Trend Areas sind toll, weil man sieht wie man Innovationen wie Laser, Waschungen und Styles umsetzen kann. Wir kommen immer auf die BLUEZONE, auch zum Networken ist die Messe für uns wichtig.“
Anna Weber, Designerin Denim & Flachgewebe, Luisa Cerano (Besucherin)
„Wir haben feste Termine bei ISKO und Bossa – alles andere machen wir spontan. Das Kesselhaus war immer schön. Dadurch, dass jetzt alle Firmen in einer Halle gebündelt sind, wirkt es, als wäre mehr los.“
Sabine Schweneker, Design HAKA, MAC (Besucherin)
„Das KEYHOUSE ist das Beste. Es ist toll für die Besucher, sich inspirieren zu lassen und gleichzeitig viele Anwendungsbeispiele zu sehen. Wir tun unser Bestes, um das Textil-zu-Textil-Recycling voranzutreiben und Brands zu ermutigen, damit anzufangen. Die großen Player müssen sich mehr mit dem Thema vertraut machen und das große Ganze verstehen. Wir müssen über Kapselkollektionen hinausgehen, um die Infrastruktur voranzutreiben.“
Hélène Smits, Head of Business Development & Partnerships, LOOPER Textile Co. (Ausstellerin)



Insgesamt diskutierten an den zwei Messetagen in rund 50 Talks und Panels über 50 hochkarätige Trendforecaster, Pioniere und namhafte Branchen-Insider auf drei Bühnen die zentralen Themen der Branche. Abgerundet wurde das umfassende Messeprogramm durch die MUNIQUE NIGHT. Rund 1.200 Gäste ließen den ersten Messetag bei Drinks, Snacks, Networking und Musik ausklingen.
Nach zwei Messetagen schloss die Textilmesse mit einem Besucherplus von 4% im Vergleich zur letzten MUNICH FABRIC START. Zu den vor Ort anwesenden Marken zählen die Designer, Produktmanager und Einkäufer von adidas, Aigner, A Kind of Guise, Akris, Alberto, Alpha Jeans, Angels, Anna van Toor, Armedangels, Atelier Gardeur, Baldessarini, BASF, Best Secret, Betty Barclay, Black Palms The Label, Brax, BMW, Bogner, Bugatti, Burda, C&A, Calida, Calzedonia, Carhartt, Cecil, Ceres, Cinque, Comma, Coop, Digel, Drykorn, Escada, Gerry Weber, HEAD Sport, Herrlicher, Hessnatur, Holy Fashion Group, HSE, Hugo Boss, IB Company, Joop!, Lagerfeld, Lanius, Lodenfrey, Luisa Cerano, MAC, Marc Aurel, Marc Cain, Marc O’Polo, Mey, More & More, Olymp, Oui, Pangaia, Peek & Cloppenburg, Prada, Riani, s.Oliver, Schoeller, Schumacher, Seidensticker, Sportalm, Strellson, Summum, Talbot Runhof, Tchibo, Toni Dress, Trigema, TUI, Vanilia oder Windsor. Die Besucher kamen aus 58 Ländern, neben Deutschland, Österreich und der Schweiz überwiegend aus Italien, den Niederlanden, Tschechien, Polen, Griechenland, UK und Portugal.





WEITERE STIMMEN – BESUCHER:
„Für unsere Kollektion suchen wir auf der BLUEZONE gezielt nach neuen Denims und haben auch tolle Innovationen gefunden. Auf der MUNICH FABRIC START haben uns Drucke für neue Basic-Artikel inspiriert und Jacquards, um unsere Standards aufzupeppen.“
Andrea Sefl, Product Management Womenswear, Atelier Gardeur
„Wir suchen Dinge, die innovativ sind und uns modisch weiterbringen. Die Münchener Messe ist für uns eine der wichtigsten Denimflächen. Hier sehen wir einen großen Querschnitt der Aussteller, die wir einsetzen. MUNICH FABRIC START und BLUEZONE sind eine wichtige Messe und eine starke lokale Institution.“
Michael Seiter, Head of Denim, Holy Fashion Group
„Die Farbwelten sind in den Trend Foren der MUNICH FABRIC START wirklich toll herausgearbeitet. Die Drucke sind für uns noch nicht auf den Punkt. Was wir bislang gesehen haben, war uns zu hell, zu romantisch, zu verspielt oder kindlich. Wir brauchen es klarer und leichter verständlich.“
Annette Schrewe, Head of Design, Betty Barclay
„Für Frühjahr/Sommer 26 setzen wir auf abgezogene Pastelle und Nichtfarben. Wir suchen nach neuen Mischungen aus Viskose-Tencel-Leinen oder Viskose-Leinen. Viele hochwertige Kollektionen sind noch gar nicht da. Das Messegeschehen verlagert sich mehr und mehr nach Mailand. Das ist für uns schade. Vom Timing in der Kollektionsentwicklung sind wir so früh dran, dass wir gar nicht die Chance haben, nach Mailand zu gehen.“
Birgit Kastner, Head of Design, Marc O‘Polo




WEITER STIMMEN – AUSSTELLER:
„Natürlichen Fasern wie Baumwoll-Leinen mit Viskose funktionieren sehr gut. Für den deutschen Markt, mit Stretch – weil sie immer noch enge Hosen machen. In diesem Fall sind es Baumwoll-Leinen-Nylon-Mischungen. Neu und innovativ sind glänzende Laminées oder Lurex-Drucke auf Leinen. Wir hatten zwei erfolgreiche Tage mit Kunden wie Hugo Boss, Windsor, Cambio, Luisa Cerano, Riani, Brax, MAC und Baldessarini, um nur einige zu nennen.“
Simone Bellucci, CEO, Bellucci
„Unsere Kunden schätzen unser Produkt, weil es aus Europa kommt. Sie suchen vor allem nach Bio- und recycelten Qualitäten aus Baumwolle und Polyester. Wir haben eine neue Beachwear- und Sportswear-Kollektion eingeführt. In diesen Zeiten kommt es darauf an, die richtigen Qualitäten in Kombination mit Stock und Service anbieten zu können.“
Marc Puigderrajols Bassols, Sales Team, Tejidos Rebés
„Wie führt man zurück in den Kreislauf und wie bleibt es im Kreislauf – das sind die zentralen Fragen, auf die viele noch keine Antwort haben. Mit unseren Ringen, Schiebern, Häkchen und Schnallen bieten wir dafür eine Lösung. Sie sind aus einem nachhaltigen biobasierten Material, das sowohl kompostierbar als auch reyclingfähig ist. Trotzdem sind die Produkte extrem haltbar und waschbar. Unsere modularen, reparierbaren Schnallen in Neongelb kommen super an; außerdem unsere Lingerie-Serie.“
Sarah Jankowsky, COO & Co-Founder, Valupa
„Wir sind zufrieden, weil unsere wichtigen Kunden wie Marc Cain, Gardeur, Peter Hahn oder auch der Workwear-Anbieter S-Gard da waren. Besonders gefragt für SS 26 sind Silikonetiketten in Neonpink und -Orange, Neopren-Embleme mit Prägung und Ripsträger mit Silikonbeschriftung gerne auch in einer Türkis/Blau-Palette.“
Heike Taubeneck, Sales Representative, Bornemann-Etiketten
„Wir bieten ein riesiges Sortiment, da einzelne Trends herauszugreifen, ist gar nicht leicht. Wenn ich mich festlegen muss, dann diese drei: Batik, Lila als starke Trendfarbe und großflächige Dessins. Der erste Messetag ist sehr gut gelaufen, am zweiten war weniger los. In der Summe sind wir zufrieden. Uns wäre es lieber, die Messe würde weiterhin an drei Tagen stattfinden.“
Dennis van Os, Sales Representative, Nooteboom Textiles
„Die Trends sind vielseitig: Super kommen Calm Minimals in Blautönen an, die in eine Riviera-Richtung gehen – klein gedruckt und leicht verständlich. Aber auch super großflächige, farbige, arty Drucke mit viel Gelb werden stark nachgefragt. Streifen bleiben weiterhin ein Thema, jetzt handgemalt mit Retroflair. Außerdem zeigen wir Animals in kräftigen Kontrastfarben und Boho- und Cowboy-Drucke. Über Blumen wird viel geredet, aber welche Blume ist die Frage? Orchideen? Abstrakte, gebrushte Blumen mit Struktur im Hintergrund? Vielfarbig oder zweifarbig? Da gehen die Meinungen ziemlich auseinander.“
Elisa Ostländer, Designerin / Inhaberin, Lica Design Studio
„Bedruckte Blumen in einer großen Variabilität – dafür steht Liberty mehr als kein anderer. Eine klare Tendenz gibt es nicht, aber unser Thema ‚Floral Rebellion‘ mit abstrakten Blumendrucken aus den 60er, 70er und 80er Jahren wird verstärkt herausgegriffen. Am besten in starken Farben, aber auch reduzierter. Daneben bleiben Streifen wichtig. Alle Hauptkunden waren da, insbesondere die klassischen Hemdenanbieter wie Seidensticker und Olymp, aber auch Drykorn.“
Mats Buschjost, Junior Sales Manager, Fashion & Friends für Liberty
„Wir haben auf der Messe unser neues Projekt ‚Manifattura Italia – where else“ lanciert. Diese Saison ging es uns vor allem darum, die Bandbreite an Möglichkeiten erstmalig zu zeigen, zu verstehen, was die Kunden brauchen und welches Potenzial das Projekt auf dem deutschen Markt hat. Deutschland ist nach wie vor sehr sehr preissensibel und die Kunden sind vorsichtig, wenn es darum geht, etwas Neues auszuprobieren. Das Konzept ist richtig. Der deutsche Markt ist tough, genau deshalb wollten wir hier gemeinsam mit der MUNICH FABRIC START starten.“
Luca Belugani, Owner, Bureau 31 für Manifattura Italia – where else
„Der Markt ist sehr angespannt und äußerst preissensibel. Dafür muss man Angebote schaffen. Wir haben zum Beispiel den türkischen Hersteller Palmiye in der dritten Saison neu dabei. Hochmodern und super erfolgreich. Mit der MUNICH FABRIC START sind wir sensationell zufrieden – ich kann sagen wirklich ALLE waren da.“
Michael Berner, CEO, Agentur Berner und Sohn & Fabric House




DIE NÄCHSTEN MESSETERMINE FÜR HERBST.WINTER 26/27

MUNICH FABRIC START, BLUEZONE, KEYHOUSE & THE SOURCE
02 + 03 SEPTMEBR 2025
MOC & Zenith Gelände München
Entdecken Sie weitere branchenverändernde Innovationen auf unseren kommenden Fachmessen:
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Verzierungen und Verpackungen sind Markenartikel, die wir nicht als selbstverständlich ansehen sollten - sie sind eine Signatur, die das Gewöhnliche in etwas Unvergessliches verwandelt.
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19. Januar 2025
Ihre Philosophie „Kunst mit Fäden zeichnen, Emotionen durch Stickerei vermitteln“ sorgt dafür, dass jedes Produkt nicht nur visuell beeindruckend ist, sondern auch eine tiefe Bedeutung hat.
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16. Januar 2025
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Kantamanto Social Club
Eine Revolution nimmt Gestalt an
Der Kantamanto Social Club wurde inspiriert von den pulsierenden Märkten in Kantamanto, Ghana. Die Mitbegründer Anabel Poh und Daan Sonnemans verfolgen das Ziel, die globale Modewelt zu transformieren, indem sie die Praktiken von Gemeinschaften stärken, die in der Mode- und Textilindustrie oft übersehen werden. Doch die Initiative des Clubs geht weit über bloße Nachhaltigkeit hinaus – es geht darum, die Machtverhältnisse in einer Branche neu zu gestalten, die marginalisierte Gemeinschaften normalerweise nicht unterstützt.
Die Vision des Kantamanto Social Club für eine zirkuläre Modezukunft
Die Mission des Kantamanto Social Club ist klar: Gemeinschaften im globalen Süden zu stärken. Der Fokus liegt darauf, jene Gemeinschaften ins Rampenlicht zu rücken, deren zirkuläre und regenerative Praktiken viel zu lange unterschätzt wurden. „Im Kern dieses Projekts stehen die von Natur aus nachhaltigen Gemeinschaften des globalen Südens, die seit Generationen regenerative Methoden praktizieren“, erklärte Daan. Statt diese Gemeinschaften als Empfänger westlicher „Hilfe“ oder „Anleitung“ zu betrachten, positioniert der Social Club sie als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit in der Mode.
Durch eine Philosophie, die traditionell marginalisierte Stimmen in globale Diskussionen über Umwelt- und Wirtschaftsnachhaltigkeit einbindet, hat es sich der Club zur Aufgabe gemacht, Kunsthandwerker zu stärken. Diese verwandeln ausrangierte Textilien aus dem globalen Norden in hochwertige Modeartikel. Der Club bietet ihnen eine Plattform, um ihr Potenzial, ihre Kreativität, ihre Widerstandskraft und ihre Fähigkeiten sichtbar zu machen, wie nachhaltige Praktiken dem globalen Konsumwahn entgegenwirken können.
Daan stellt dabei eine entscheidende Frage: „Wie können wir angesichts des drohenden Kollapses die Wende schaffen und die Modeindustrie in ein regeneratives Modell überführen?“ Mit diesen Bemühungen fordert Sonnemans die bestehenden Normen der Branche heraus und setzt sich für einen systemischen Wandel ein, der ökologische und soziale Integrität in den Mittelpunkt stellt.
Brücken bauen durch Kunst und Engagement
Der Kantamanto Social Club schafft greifbare Verbindungen zwischen lokalen Kunsthandwerkern und der globalen Bühne. Mit Ausstellungen, Storytelling und kollaborativen Forschungsinitiativen macht der Club nicht nur das kreative Potenzial von Upcycling-Mode sichtbar, sondern liefert auch eine kritische Auseinandersetzung mit den vorherrschenden Produktions- und Konsumnormen der Modeindustrie. Dieser Ansatz eröffnet neue Perspektiven und ebnet den Weg für eine tiefere Auseinandersetzung mit nachhaltigen Praktiken.
Auf dieser Grundlage wird ein zentraler Aspekt der zukünftigen Arbeit des Clubs auf Nachhaltigkeitsbildung liegen. Durch Workshops wird der Club die nächste Generation von Designern inspirieren und schulen, um nachhaltiges Denken von Anfang an in ihre Karrieren zu integrieren. Darüber hinaus wird der Club kulturelle Austauschprogramme fördern, um die Arbeiten der Kreativen aus Kantamanto auf internationaler Ebene zu würdigen und ihnen die Anerkennung zu verschaffen, die sie verdienen. Daan stellt dabei eine entscheidende Frage: „Wie können wir angesichts des drohenden Kollapses die Wende schaffen und die Modeindustrie in ein regeneratives Modell überführen?“ Mit diesen Bemühungen fordert Sonnemans die bestehenden Normen der Branche heraus und setzt sich für einen systemischen Wandel ein, der ökologische und soziale Integrität in den Mittelpunkt stellt.
Über eine kreative Wiederbelebung hinaus engagiert sich der Kantamanto Social Club aktiv in der politischen Interessenvertretung und beeinflusst globale Strategien für Abfallmanagement und nachhaltige Praktiken. Ihre Initiativen dienen als Weckruf und fordern die internationale Gemeinschaft auf, die Werte und Interaktionen, die die Modeindustrie prägen, neu zu überdenken. Dieser ganzheitliche Ansatz stellt sicher, dass der Einfluss ihrer Arbeit weit über den künstlerischen Bereich hinausgeht und globale Politik sowie praktische Veränderungen erreicht.
Engagieren Sie sich mit dem Kantamanto Social Club
Ob Designer, politischer Entscheidungsträger oder neugieriger Beobachter – der Kantamanto Social Club lädt Sie ein, die Modeindustrie neu zu denken: eine Industrie, die auf Gerechtigkeit, Regeneration und echtem Respekt für unseren Planeten und seine Menschen basiert.
Wenn Sie tiefer in die transformierenden Projekte des Kantamanto Social Club eintauchen oder sich an ihren laufenden Initiativen beteiligen möchten, finden Sie weitere Informationen auf ihrer Website: https://kantamantosocialclub.com.
Stellungnahme zu den jüngsten Ereignissen
„In der Nacht vom 1. Januar 2025 bis in den Morgen des 2. Januar hat ein verheerendes Feuer den Kantamanto-Markt heimgesucht und bis zu zwei Drittel davon zerstört. Über 10.000 Menschen – darunter Schneider, Einzelhändler, Kayayei und Kunsthandwerker – haben ihre Geschäfte und Lebensgrundlagen verloren.
Für uns ist Kantamanto mehr als nur ein Markt – es ist ein globales Symbol der Resilienz, das unerwünschte Textilien aus der ganzen Welt in etwas Bedeutungsvolles verwandelt. Es steht für nachhaltige Mode und die unglaubliche Kreativität seiner Gemeinschaft.
Jetzt ist der Moment, um Solidarität mit Kantamanto zu zeigen. Gemeinsam müssen wir diese Gemeinschaft unterstützen, während sie wiederaufbaut. Wir starten eine gezielte Fundraising-Kampagne für die Upcycler, mit denen wir direkt zusammenarbeiten. Doch momentan ist jede Unterstützung dringend nötig. Spenden können über den Fire Relief Fund der OR Foundation geleistet werden, der direkt für Hilfsmaßnahmen eingesetzt wird.“ Unterstützen Sie hier.
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Bei der Mode geht es nicht nur darum, Trends zu folgen, sondern auch darum, seine Kreativität und Persönlichkeit zum Ausdruck zu bringen.
Mut, Neugier und Handwerkskunst
Mit „FLORECSENCE“ als Leitprinzip von MUNICH FABRIC START und TECHKNOWLEDGE für das KEYHOUSE hebt Simon Angel, Kurator für nachhaltige Innovationen, hervor, wie die von ihm ausgewählten Projekte das „Was kommt als Nächstes?“ in der Mode neu definieren können, indem sie uns herausfordern, über schnelle Lösungen hinauszudenken und stattdessen einen tieferen, ganzheitlicheren Ansatz für Nachhaltigkeit zu verfolgen.
Simon, wie bist du an die Kuratierung der diesjährigen Sustainable Innovations-Ausstellung bei Munich Fabric Start herangegangen?
Simon Angel: Nun, ich wollte, dass die in der Sustainable Innovations-Ausstellung gezeigten Projekte einen bedeutenden Wandel in der Textilindustrie signalisieren. Die Projekte, die ich in dieser Saison ausgewählt habe, fordern uns heraus, alles zu überdenken – von Rohmaterialien über Endprodukte bis hin zu Produktionsprozessen. Dabei wird Nachhaltigkeit als ein fortlaufender Dialog betont, der eine breitere Diskussion über die Zukunft unserer Branche anstößt und die Textilgemeinschaft dazu auffordert, verantwortungsbewusstere und kreativere Ansätze zu verfolgen.
Könntest du etwas mehr dazu sagen, wie sich die Philosophie des Jahres in den ausgestellten Projekten manifestiert?
Simon Angel: Sehr gerne! Die Philosophie dieses Jahres ist tief in jedem Projekt verankert, das ich für die Ausstellung ausgewählt habe. Besonders betont wird die Integration nachhaltiger Praktiken, die nahtlos mit innovativem Design verbunden sind. Nehmen wir zum Beispiel „PSYCHEDELIC TEXTILES“ von Shushanik Droshakiryan. Ihre Arbeit geht über die Grenzen hinaus, indem sie Techniken aus der Mikrobiologie und Chemie nutzt. Sie dient als kraftvoller Aufruf an die Industrie, die Art und Weise zu überdenken, wie Materialien beschafft, bewertet und letztlich wieder in die Umwelt zurückgeführt werden. Indem sie den Lebenszyklus von Materialien, insbesondere die End-of-Life-Phase, in den Fokus rückt, unterstreicht sie die Notwendigkeit, innerhalb eines zirkulären Wirtschaftsansatzes zu entwerfen und eine Zukunft zu visionieren, in der Umweltschutz und Modeinnovation nahtlos miteinander verbunden sind.
Die Projekte von Studio Nicky Vollebregt: „Pollia,“ „HIGHLIGHT“ und „Uncover“ – Wie passen sie in dieses Narrative?
Simon Angel: Die Projekte von Studio Nicky Vollebregt’s demonstrieren einen ganzheitlichen Ansatz zur Textilinnovation, indem sie sich mit Farbreflexion, Materialtransparenz und transformierenden Veredelungstechniken beschäftigen. Das Studio stellt nicht einfach visuell beeindruckende Stoffe her; es hinterfragt unsere Konzepte von Licht, Farbe und Textur und untersucht, wie kleine Eingriffe im Materialschöpfungsprozess weitreichende Auswirkungen auf die Umwelt und die Nutzbarkeit haben können. Es erinnert uns daran, dass Nachhaltigkeit und ästhetische Anziehungskraft keineswegs Gegensätze sind.
Könntest du erläutern, wie Daan Sonnemans’ und Anabel Poh’s „Kantamanto Social Club“ die Themen dieser Ausstellung verstärkt?
Simon Angel: Daan Sonnemans und Anabel Poh greifen einen kritischen Aspekt der Nachhaltigkeit auf: die menschliche und soziale Dimension. Mit „Kantamanto Social Club“ konzentrieren sie sich auf die Einbindung der Gemeinschaft und ethische Arbeitspraktiken, indem sie kulturelles Erbe mit umweltbewusster Produktion vereinen. Ich finde, dass dieses Projekt über Materialinnovation hinausgeht, weil es uns daran erinnert, dass Nachhaltigkeit nicht nur neue Materialien oder Recycling bedeutet; ihr Kern betrifft die Menschen und Gemeinschaften hinter den Produkten. In gewisser Weise könnte man dieses Projekt als eine nachhaltige Prozess-Intervention bezeichnen.
Könntest du uns mehr über Milou Voorwinden’s „Explorations in 3D weaving“ erzählen?
Simon Angel: Milous Arbeit ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie das Überdenken einer grundlegenden Technik völlig neue Möglichkeiten eröffnen kann. In „Explorations in 3D weaving“ betrachtet sie den Webstuhl nicht nur als Werkzeug für flache Textilien, sondern als Plattform für skulpturale, strukturierte Formen. Durch die Kombination verschiedener Fasern und das Experimentieren mit Dichte schafft sie Stoffe mit unterschiedlichen Eigenschaften – einige starr, andere flexibel. Diese Erkundungen stellen das binäre Denken von „Stoff vs. Struktur“ infrage und zeigen, wie Textilien auf eine Weise entwickelt werden können, die Materialabfälle minimiert und gleichzeitig das Designpotenzial erweitert. Ihr Designprinzip bringt eine Veränderung im Design-Muster-Produktionszyklus.
„Wool matters“ von Beatriz Isca ist ein weiteres Projekt, das Aufmerksamkeit auf sich zieht. Wie passt es in das Thema dieser Saison?
Simon Angel: Beatriz’s “Wool matters” -Projekt unterstreicht den Wert eines Rohmaterials, das wir oft als selbstverständlich erachten. Indem sie die Prozesse der Beschaffung, Reinigung und Umwandlung von Wolle in den Mittelpunkt stellt, zeigt sie, wie etwas so Althergebrachtes wie Wolle für moderne, umweltbewusste Lebensstile neu interpretiert werden kann. Sie stellt nicht nur die Vielseitigkeit der Wolle vor, sondern enthüllt auch die Geschichten, das Erbe und die Gemeinschaften hinter der Faser. Ich hoffe, dass ihre Perspektive uns dazu ermutigt, den gesamten Lebenszyklus unserer Materialien – und die Menschen, die daran beteiligt sind – zu berücksichtigen, bevor wir überhaupt mit dem Design beginnen.
Schließlich sticht Oscar Wentz’ AFTERLIFE „REWORK AND RETHINK YOUR OWN TRASH“-Projekt hervor. Kannst du uns mehr darüber erzählen?
Simon Angel: Oscars AFTERLIFE-Projekt ist eine mutige Aussage zu Abfall und Konsumkultur. Durch das Upcycling von weggeworfenen Kleidungsstücken und Materialien schafft er Streetstyle-Garments, die zeigen, wie eine einfache Änderung der Perspektive eine größere Diskussion über Verantwortung und Ressourcennutzung anstoßen kann. Es ist das perfekte Beispiel dafür, wie ein praktischer, interventionistischer Ansatz Menschen dazu anregen kann, zirkuläre Praktiken stärker zu übernehmen.
Wie siehst du die Auswirkungen dieser Innovationen in der Ausstellung auf die Zukunft der Textilindustrie?
Simon Angel: Diese Projekte stellen kollektiv einen bedeutenden Wandel dar, der uns dazu anregt, zu hinterfragen, was möglich ist, und Nachhaltigkeit als einen fortlaufenden Dialog zu betrachten, anstatt als ein finales Häkchen auf einer Liste. Jedes Projekt in der Ausstellung „Sustainable Innovations“ fordert bestehende Paradigmen heraus und bringt uns näher an eine Welt, in der Textilien mit Blick sowohl auf die Menschen als auch auf den Planeten erschaffen werden.
Danke, Simon, für diese Einblicke. Es ist klar, dass die Sustainable Innovation-Ausstellung dieser Saison mehr ist als nur eine Präsentation neuer Materialien – es geht darum, eine breitere Diskussion über die Zukunft unserer Branche anzustoßen.
Simon Angel: Es war mir ein Vergnügen. Ich freue mich darauf, dass jeder diese Projekte erlebt und Teil der Diskussion wird. Ich glaube, dass wir durch kollektive Neugier und Experimentierfreudigkeit echte, dauerhafte nachhaltige Innovationen vorantreiben können.
Wir freuen uns darauf, die Ausstellung zu sehen und zu erleben, wie diese bahnbrechenden Ideen die Zukunft des Textildesigns prägen werden.
Simon Angel: Vielen Dank. Vergesst nicht, uns im Keyhouse in Halle 7 zu besuchen – wir können es kaum erwarten, euch zu zeigen, wie diese Interventionen die Zukunft der Mode und Textilien neu schreiben.

Über die Autorin
Muchaneta, Gründerin und Chefredakteurin von Shape Innovate, arbeitet seit über 14 Jahren in der Modebranche. Derzeit ist sie eine der führenden Influencerinnen, die über die Verschmelzung von Mode mit Technologie und tragbarer Technologie spricht und schreibt.
Muchaneta ten Napel | m@shapeinnovate.com
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The AFTERLIFE Project von Oscar Wentz
In einer Branche, die von schneller Mode und ständig wechselnden Trends überschwemmt wird, hat Oscar Wentz mit seinem AFTERLIFE-Projekt den Reset-Knopf gedrückt. Das AFTERLIFE-Projekt ist ein Aufruf, der die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellt. Das Projekt verwandelt nicht nur ausrangierte Kleidungsstücke in Streetwear, sondern fordert uns auch auf, unsere eigenen Konsumgewohnheiten zu hinterfragen und zu überdenken, was wir in unserem Kleiderschrank – und letztlich in der Welt um uns herum – als „Abfall“ betrachten.
Vom Abfall zum Wunder: Ein spielerischer Ansatz für einen ernsthaften Wandel
AFTERLIFE ist mehr als eine Modelinie; es ist eine Bewegung. Sie entstand als Reaktion auf die Nachteile der Fast Fashion – billig produzierte Kleidungsstücke, die einmal getragen und dann vergessen werden. Das Projekt, das vollständig aus bereits existierenden Kleidungsstücken besteht, wirft ein Schlaglicht auf die übermäßige Verschwendung durch Fast Fashion. Durch die Neugestaltung und Rekonstruktion dieser ausrangierten Kleidungsstücke hat sich das, was als einzelne Initiative begann, zu einer ganzen Kollektion und einer wachsenden Bewegung entwickelt, die auf verspielten und einfachen Designs aufbaut und die Menschen dazu ermutigt, sich selbst im Nähen zu versuchen.
Oscars Designphilosophie spiegelt sich in seinem Wunsch wider, die Abfallströme der europäischen Textilindustrie zu bekämpfen. Anstatt Berge von unerwünschter Kleidung zu ignorieren, sieht er sie als Rohmaterial, das voller Möglichkeiten steckt. „Als Designer habe ich mich verpflichtet, den Ansatz der Textilindustrie in Bezug auf Nachhaltigkeit zu verändern, indem ich ihre Abfallströme direkt angehe“, erklärt er.
Die Kollektion verwandelt das, was einst als „Müll“ galt, in geschätzte Modestatements und spricht junge Menschen nicht nur ästhetisch an, sondern ermutigt sie auch durch die Einfachheit der Schnitte und Nähte, sich mit dem Nähen zu beschäftigen.
Jedes Stück der AFTERLIFE-Kollektion ist ein Beweis dafür, was erreicht werden kann, wenn Kreativität auf Verantwortung trifft. Oscar bietet nicht nur eine Auswahl an vorgefertigten, wiederverwendeten Kleidungsstücken, sondern gibt auch Schritt-für-Schritt-Anleitungen, wie man diese Designs zu Hause nachnähen kann. Seine Vision geht über das bloße Recycling hinaus; er möchte eine Kreislaufwirtschaft anregen, in der Nachhaltigkeit in jeden Aspekt der Mode eingebettet ist – vom Design bis zum Konsum.
„Als Designer habe ich mich verpflichtet, den Ansatz der Textilindustrie in Bezug auf Nachhaltigkeit zu verändern, indem ich ihre Abfallströme direkt angehe.“
Der Schlüssel zu Oscars Vision ist jedoch die Zusammenarbeit. Er arbeitet mit Sympany zusammen, einem Unternehmen, das gespendete Kleidung sammelt und weiterverteilt. Er hat gezeigt, wie wir das, was wir bereits haben, nutzen können, anstatt immer neue Sachen zu produzieren. Es ist eine Partnerschaft, die alten Kleidungsstücken eine zweite Chance gibt, was genau zu Oscars Vorstellung passt, dass Nachhaltigkeit sowohl praktisch ist und gleichzeitig auch Spaß macht.
Außerdem ist Oscar der festen Überzeugung, dass Nähen für jeden zugänglich sein sollte – selbst wenn man noch nie eine Nadel eingefädelt hat. Deshalb veranstaltet er Workshops und bietet leicht verständliche Anleitungen an, die den Menschen das Selbstvertrauen geben, ihre alten Kleidungsstücke zu Hause zu verändern. Bei diesen praktischen Näh-Sessions geht es nicht nur um das Ausbessern von Nähten, sondern auch um die Förderung des Gemeinschaftsgefühls und die Freude, etwas Einzigartiges zu schaffen.
Er hat auch ein größeres Ziel vor Augen: eine Kreislaufwirtschaft, in der Kreativität und Verantwortungsbewusstsein Hand in Hand gehen. Indem er zum spielerischen Experimentieren anregt, macht Oscar die Idee der Kreislaufwirtschaft in der Mode weit weniger einschüchternd und das Konzept der Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie zugänglicher.
Engagieren Sie sich mit Oscar Wentz und AFTERLIFE
Bei AFTERLIFE geht es nicht nur darum, alte Kleidung cool aussehen zu lassen, sondern auch darum, zu beweisen, dass wir eine nachhaltige, lebendige Modekultur schaffen können, die Originalität über Massenproduktion stellt. Und in Oscars Welt ist jeder willkommen, der neugierig ist und bereit, Nadel und Faden in die Hand zu nehmen.
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WOOL MATTERS VON BEATRIZ ISCA
Obwohl Wolle Teil einer globalen Industrie geworden ist, landet ein Großteil der europäischen Wolle jedes Jahr im Müll – übersehen, unterschätzt und als Abfall abgetan. Beatriz Isca hingegen betrachtet Wolle aus einer anderen Perspektive. „Wool Matters“ ist eine kraftvolle Erinnerung daran, wie viel wir von etwas so scheinbar Einfachem wie Wolle lernen können.
„Wool Matters“ ist das Masterarbeit-Projekt der multidisziplinären Designerin Beatriz. „Es begann mit dem Glauben an die Kraft der Wolle, die komplexen Verbindungen zwischen Land, Tieren und Menschen sichtbar zu machen.“ Beatriz entdeckte die Fähigkeit der Wolle als universelle Sprache, die soziale, generationenübergreifende und kulturelle Barrieren überwindet und als Brücke dient, um unterschiedliche Leben und Geschichten zu verbinden. In ihrer Arbeit zu „Wool Matters“ verwendet sie eine post-humanistische Perspektive, um die symbiotischen Beziehungen zwischen Menschen, Tieren und Land zu verstehen.
Im Bewusstsein für die menschlichen und nicht-menschlichen Akteure im Ökosystem der Wolle hat sie mit verschiedenen Akteuren der lokalen Woll-Landschaft zusammengearbeitet, um Chancen aufzuzeigen und Lücken zu schließen. Sie hebt den inneren Wert von Wolle hervor, in der Hoffnung, einen nachhaltigeren, respektvolleren Ansatz für Textilien zu fördern – einen Ansatz, der Menschen, Tiere und die Umwelt als miteinander verbundene Teile eines gemeinsamen Ökosystems betrachtet.
„Die Abwertung lokaler Wolle in Europa spiegelt die anthropozentrische Sichtweise und die nicht nachhaltigen Lebensweisen der modernen Gesellschaft wider, die die Feier des Kapitalismus auf Kosten ökologischer Zerstörung und sozialer Ausbeutung perpetuieren“, sagt sie. Jenseits traditioneller profitorientierter Industrien und mit Fokus auf lokale und handwerksbasierte Praktiken möchte Beatriz unsere Beziehung zur Wolle – und damit auch zur Natur – neu definieren.
Wenn es um gemeinschaftszentrierte nachhaltige Praktiken geht, plädiert Beatriz Isca für eine Rückkehr zu natürlichen Rhythmen – denen, die von den Jahreszeiten und dem bewussten Tempo des Handwerks geprägt sind. Sie ermutigt zu einer menschlicheren und ökologisch achtsameren Lebensweise. Ihre Mission geht über bloße Gespräche hinaus; es geht darum, eine Vision zu gestalten, die die Entscheidungsbefugnis zurück in die Hände lokaler Gemeinschaften legt. Indem sie Designer stärker in gesellschaftliche Rollen einbindet, möchte Beatriz Gemeinschaften dazu befähigen, die Strukturen, die unser Leben prägen, zu hinterfragen und neu zu gestalten.
„Die Abwertung lokaler Wolle in Europa spiegelt die anthropozentrische Sichtweise und die nicht nachhaltigen Lebensweisen der modernen Gesellschaft wider, die die Feier des Kapitalismus auf Kosten ökologischer Zerstörung und sozialer Ausbeutung perpetuieren.“
Als Forscherin und Kommunikatorin treibt Beatriz die Zusammenarbeit voran – nicht nur, um Bewusstsein zu schaffen, sondern auch, um greifbare Verbindungen zu fördern. Durch ihre handwerksbasierten Praktiken hebt sie den Wert lokaler Wolle hervor und ermutigt Bürger, aktiv teilzunehmen. Ihre Workshops und Kollaborationen sind nicht nur eine Möglichkeit, mit Wolle zu arbeiten, sondern laden die Teilnehmer dazu ein, zu fühlen, zu reflektieren und sich mit den weitreichenden Auswirkungen von Konsum und Produktion auseinanderzusetzen, die dieses alte Material mit sich bringt.
Wool Matters nach München zu bringen, bedeutet auch, lokale Kooperationen zu suchen. So wurden der Weber Lukas Gschnitzer und lokal bezogene Garne von Rauwerk Teil der Projektpräsentation, die den Wert lokaler Wolle aufzeigt. Rauwerk steht fest hinter dem Prinzip, mit Mutter Natur zu arbeiten und nicht gegen sie. Ihre Garne stammen von Merinoschafen aus der Region und werden in einer familiengeführten Spinnerei südlich von München hergestellt. Diese Partnerschaft verdeutlicht das Potenzial von gemeinschaftsorientierten, naturverbundenen Ansätzen, um nachhaltige Zukunftsperspektiven zu schaffen.
Setzen Sie sich mit Beatriz Isca’s Vision auseinander
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Von Flach zu Fantastisch
Stellen Sie sich eine Zukunft vor, in der Textilien mehr sind als flache Stoffe – in der sie als komplette, nahtlose und nachhaltige Kreationen aus dem Webstuhl kommen, die auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten sind – das ist genau das, was Milou Voorwinden mit ihren innovativen Forschungen in gewebter Form zum Leben erweckt.
Statt sich mit flachen, statischen Materialien zu begnügen, nutzt sie modernste Technologien, um dreidimensionale Stoffe zu kreieren, die uns dazu anregen, uns neu vorzustellen, was Textilien leisten können – und was sie für uns bedeuten können. „Vom dem Moment an, als ich das erste Mal hinter einem Webstuhl saß, war ich von den unendlichen Möglichkeiten gewebter Textilien fasziniert. Das Garn, die Webstruktur und jede Fadenreihe, die man einfügt, können sich unterschiedlich auf die Eigenschaften und die Ästhetik des fertigen Stoffes auswirken“, erklärt Milou.
Milou, Absolventin der ArtEZ University of the Arts, hat nicht nur einen Master-Abschluss des Piet Zwart Institute, sondern promoviert derzeit auch an der Technischen Universität Delft, wo sie sich mit den Methoden und Prozessen des gewebten Textildesigns beschäftigt, um die Schaffung von Textilformen zu unterstützen.
Milou zeichnet sich durch ihr kompromissloses Engagement für Zero-Waste-Produktion aus, was perfekt in die Richtung passt, in die sich die Branche bewegt: Nachhaltigkeit ist nicht nur eine bewußte Wahl, sondern eine Notwendigkeit. Für Milou ist Stoff nicht einfach nur Stoff – er ist ein anpassungsfähiges, formbares Medium, das auf unsere sich wandelnden Bedürfnisse reagieren kann, ohne Kompromisse bei der Nachhaltigkeit einzugehen. Ihr Ansatz der bedarfsgerechten, lokalisierten Textilherstellung sorgt dafür, dass Überschuss der Vergangenheit angehört und Effizienz in den Mittelpunkt rückt. Für Milou geht es nicht nur um Innovation – es ist auch eine Revolution.
„Vom dem Moment an, als ich das erste Mal hinter einem Webstuhl saß, war ich von den unendlichen Möglichkeiten gewebter Textilien fasziniert. Das Garn, die Webstruktur und jede Fadenreihe, die man einfügt, können sich unterschiedlich auf die Eigenschaften und die Ästhetik des fertigen Stoffes auswirken.“
Milous kollaborative Reise
Die in dieser Ausstellung gezeigten Kunstwerke und Muster dienen als technische Studien für die textilen Formprodukte, die Milou entwickelt. Sie bilden die Grundlage ihres Ansatzes, indem sie die Lücke zwischen konzeptionellen Experimenten und praktischen Anwendung schließen.
Eine dieser Anwendungen ist ihre Zusammenarbeit mit Holly McQuillan zur Entwicklung einer abfallfreien 3D-gewebten Hose. Dieses Projekt ist ein Beispiel dafür, wie die technische Erforschung des Webens zu völlig neuen Paradigmen im Design von Kleidungsstücken führen können, die die Grenzen von Form, Funktionalität und Nachhaltigkeit erweitern.
Darüber hinaus arbeitete Milou mit den TU Delft-Absolventen Jordan Groskamp und Barbara Vroom zusammen, um eine abfallfreie Jeans bzw. eine Jacke zu entwerfen und herzustellen. Diese Projekte wurden in Zusammenarbeit mit der Denimweberei Diamond Denim unter der Leitung von Holly McQuillan und unter Anleitung von Mohsin Sajid entwickelt. Diese Kooperationen zeigen, wie gut es ist, innovative Webtechniken mit dem Fachwissen von Branchenführern zu kombinieren, um Kleidungsstücke herzustellen, die ebenso nachhaltig wie zukunftsweisend sind.
Tauchen Sie ein in Milous Welt
Möchten Sie tiefer in Milous innovative Arbeit im Bereich Textildesign eintauchen? Sie lädt Sie dazu ein, die sich entwickelnde Landschaft des Textildesigns zu erforschen, zu lernen und sich mit ihr auseinanderzusetzen. Ganz gleich, ob Sie Designer, Fachmann oder einfach nur interessiert sind, Milous Projekte bieten Ihnen einen Blick in eine Zukunft, in der Nachhaltigkeit und Funktionalität auf wunderbare Weise miteinander verschmelzen.
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Die transformativen Designs von Studio Nicky Vollebregt
Die Textildesignerin und Forscherin Nicky Vollebregt möchte die Art und Weise verändern, wie wir über die Materialien und Gegenstände denken, die wir täglich benutzen. In ihrem Designprozess treffen Textilhandwerk und industrielle Textiltechniken aufeinander, wodurch komplexe Materialien entstehen, die auf unkonventionelle und innovative Anwendungen abzielen.
Das in Rotterdam ansässige Studio Nicky Vollebregt hinterfragt die emotionale Bindung an Objekte und widmet sich der Erforschung von emotional nachhaltigem Design – oder, wie Nicky es nennt, „Design to cherish“ . Ihr Ziel ist es, nicht nur visuell ansprechende Designs zu schaffen, sondern auch neue Dialoge zu fördern.
„Nachhaltiges Design geht über eine kreislauforientierte, verantwortungsvolle und ethische Materialverwendung und Produktion hinaus. Es umfasst auch die Art und Weise, wie wir uns mit Objekten beschäftigen, eine Beziehung zu ihnen aufbauen und eine Bedeutung in ihnen finden, was den Wunsch weckt, sie zu besitzen, zu pflegen und zu schätzen“, erklärt Nicky. Sie möchte emotionale Verbindungen schaffen und zeigen, wie Nachhaltigkeit in jeden Aspekt des Designprozesses integriert werden kann.
„Nachhaltiges Design geht über eine kreislauforientierte, verantwortungsvolle und ethische Materialverwendung und Produktion hinaus. Es umfasst auch die Art und Weise, wie wir uns mit Objekten beschäftigen, eine Beziehung zu ihnen aufbauen und eine Bedeutung in ihnen finden, was den Wunsch weckt, sie zu besitzen, zu pflegen und zu schätzen.“
Geschichten weben und Interaktionen schaffen
Nicky präsentiert experimentelle Projekte wie Pollia, HIGHLIGHT und Uncover, die uns einladen, unsere alltäglichen Interaktionen mit den Dingen, die wir nutzen, neu zu überdenken.
Pollia: Einzigartigkeit in der Reproduzierbarkeit suchen
Pollia vereint handwerkliches Können mit maschineller Präzision, um gewebte Textilien zu schaffen, die im Design identisch, aber dennoch einzigartig sind. Inspiriert von der manuellen Smocking-Technik, verwandeln sich die mechanisch gewebten Pollia-Textilien durch ihre präzise strukturelle Gestaltung von flachen Stoffen in leuchtende, skulpturale 3D-Formen. Das Projekt fordert uns heraus, über Massenproduktion versus Handwerk nachzudenken und thematisiert Konzepte wie Individualität und Personalisierung.
HIGHLIGHT: Interaktion erforschen
HIGHLIGHT ist eine Fest des Experiments, des Handwerks und einer von Neugier geleiteten Erforschung des Webens. Nicky kombiniert Farben und Licht mit Materialien auf eine fast magische Weise und schafft Werke, die sich je nach Interaktion mit ihrer Umgebung verändern und anpassen. Ob es sich um die HIGHLIGHT Olegi oder eines ihrer anderen Werke handelt – HIGHLIGHT spiegelt Nickys Faszination für das Zusammenspiel von Licht, Farbe und Perspektive wider.
Uncover: Veränderung und Unvollkommenheit annehmen
In Uncover untersucht Nicky den Lebenszyklus von Materialien und Objekten und fordert uns dazu auf, Schönheit in der Veränderung zu sehen. Durch den Fokus auf Transformation – wie Produkte sich im Laufe der Zeit entwickeln – stellt sie die traditionelle Vorstellung von statischer Perfektion infrage. Uncover inspiriert uns, unsere Besitztümer zu pflegen und fördert ein Gefühl der Bindung und Verantwortung, das mit den Prinzipien der emotionalen Nachhaltigkeit im Einklang steht.
Kollaboration als Katalysator für Innovation
Nicky arbeitet sowohl an selbst initiierten Forschungsprojekten als auch in Zusammenarbeit mit Forschern und Spezialisten aus verschiedenen Branchen, um ihre Materialien und/oder Herangehensweise anzuwenden. Nickys Ansatz ist erfrischend ganzheitlich und geht in bisher unerschlossene Bereiche, in denen industrielle Textiltechniken, Handwerk und Erzählungen zu wahrhaft einzigartigen und bedeutungsvollen Designs verschmelzen.
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Venus In Fury of Sustainable Innovation
Was wäre, wenn ein Designlabor mehr wäre als nur ein kreativer Raum? Was wäre, wenn es ein lebendiges Manifest wäre, das unsere Vorstellungen von Mode, Luxus und Nachhaltigkeit ständig in Frage stellt? Genau das hat Shushanik Droshakiryan mit Venus In Fury geschaffen.
Das in Amsterdam ansässige Labor von Shushanik lässt sich von der Venus inspirieren – einem feurigen und chaotischen Planeten – und verkörpert dessen turbulente Energie. Mit einem rebellischen Geist, der sich in jeder Faser ihrer Designs spürbar ist, wagt es ihr Labor, die Herstellung, Nutzung und letztendliche Rückführung von Stoffen zur Erde mutig neu zu denken.
„Indem ich den Fokus auf End-of-Life-Phase lege, unterstreiche ich die Bedeutung des Designs im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. So weisen wir den Weg in eine Zukunft, in der die Fürsorge für die Erde und Innovation in der Mode Hand in Hand gehen.“
Ein Aufruf, das materielle Leben neu zu denken: Eine revolutionäre Herangehensweise an Textilien
Ein echter Paradigmenwechsel in der Textilherstellung: Der Ansatz von Venus In Fury beginnt nicht mit einer Skizze, sondern mit der Auswahl natürlicher Materialien wie niederländischer Wolle und Meeresalgen. Angetrieben von interdisziplinärer Biomaterialforschung arbeitet Shushanik mit Materialien, die aus ungewöhnlichen Kombinationen von Elementen entstehen – beispielsweise Wollabfällen kombiniert mit Wasserpflanzen oder Kaffeesatz gemischt mit Holzkohle.
Im Zentrum von Shushaniks Arbeit steht der tiefe Respekt vor der Art und Weise, wie Materialien von Anfang bis zum Ende genutzt werden. Ihre Strategie, die sie „Starting from the End“ nennt, stellt die übliche Vorgehensweise infrage, Materialien möglichst langlebig zu machen. Stattdessen stellt sie Materialien her, die bewusst für ein kurzes Leben geschaffen sind – aber dennoch reich an spannenden Geschichten und von außergewöhnlicher Qualität sind. Dieser Ansatz bewirkt, dass jedes Werk nicht nur ein Statement setzt, sondern auch der Umwelt zugutekommt, indem es schnell zerfällt und den Boden verbessert.
Inspiriert von den mystischen Sufi-Traditionen Südarmeniens präsentierte Shushanik die Grande SŪF Installation auf der Dutch Design Week 2024 (DDW2024). Dabei bewies sie, dass „nachhaltig“ nicht gleich „schlicht“ bedeuten muss, indem sie einfache Materialien wie Wolle und Seegras in üppige, fellartige Texturen verwandelte. Ihre Installation auf der DDW2024 sprengte nicht nur die Grenzen dessen, wie umweltfreundliche Materialien aussehen können, sondern bekräftigte auch den zentralen Glaubenssatz von Venus In Fury: Wahre Luxusgüter wurzeln in Respekt – sowohl für das Handwerk als auch für den Planeten.
Letztlich ist Shushaniks Arbeit ein eindringlicher Appell an die Mode- und Designwelt, zu überdenken, wie Materialien gewonnen, wertgeschätzt und in die Natur zurückgeführt werden.
Mit Venus In Fury in Verbindung treten
Jedes Textil aus Shushaniks Studio erzählt nicht nur eine Geschichte von ökologischem Bewusstsein und handwerklichem Können– es ist auch eine offene Einladung, Teil einer neuen Diskussion über eine andere Art von nachhaltigem Luxus zu werden.
Wenn Sie von dieser mutigen Verschmelzung aus Kunst, Nachhaltigkeit und Innovation fasziniert sind, können Sie mit Shushanik auf ihrem LinkedIn-Profil in Kontakt treten, ihre künstlerische und ökologische Reise auf Instagram unter @shushanikdroshakiryan verfolgen oder die gesamte Kollektion bei DDW24_PSYCHEDELIC TEXTILES zu entdecken.
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MUNICH FABRIC START & BLUEZONE - Essenziell und effektiv
Die internationale Textilmesse MUNICH FABRIC START zieht ein positives Fazit: die Formate MUNICH FABRIC START, THE SOURCE, KEYHOUSE und BLUEZONE sind strategisch richtig aufgestellt. An zwei Messetagen haben sich in München die wichtigsten Entscheider:innen der internationalen Textil- und Modebranche getroffen. Die Highlights: über 1.000 Kollektionen mit den Fabric Trends und Materialneuheiten der wichtigsten internationalen Stoff- und Zutatenhersteller für Autumn.Winter 25/26, Li Edelkoort ist zurück und Kollaborationen entlang der Lieferkette.
Essenziell wichtig, höchst inspirierend und dabei äußerst effektiv – am gestrigen Mittwoch ist nach zwei inhaltsstarken Messetagen die internationale Fabric Trade Show MUNICH FABRIC START zu Ende gegangen. Die Quintessenz der Besucher und Besucherinnen ist überraschend übereinstimmend: Die MUNICH FABRIC START ist gemeinsam mit THE SOURCE, BLUEZONE, und dem KEYHOUSE eine der wichtigsten Stoffmessen für die europäische Modebranche und ist damit von immenser Bedeutung. Auf 40.000 Quadratmetern haben internationale Stoff- und Zutatenhersteller ihre rund 1.000 Kollektionen mit den Trends für Autumn.Winter 25/26 gezeigt. Nach zwei Messetagen schließt die Messe mit 10% weniger Besuchern. Zu den vor Ort anwesenden Marken zählen die Designer, Produktmanager und Einkäufer:innen von adidas, Aigner, Akris, Alberto, Anna van Toor, Armed Angels, Baldessarini, Bestseller, Betty Barclay, BMW, Bogner, Brax, Camel Active, Chloé, Cinque, Comma, Condé Nast, Dariadéh, Digel, Drykorn, eBay, Escada, Esprit, Eterna, Gardeur, Gerry Weber, Hessnatur, Holy Fashion Group, HSE, Hugo Boss, Lagerfeld, Lanius, Lodenfrey, Luisa Cerano, Mac, MalaikaRaiss, Maloja, Marc Cain, Marc O’Polo, März, Mey, More&More, Olsen, Ortovox, Oui, Peek & Cloppenburg, Riani, s.Oliver, Schumacher, Seidensticker, Sportalm, Strellson, Talbot Runhof, Tchibo, Trigema, Triumph, Vaude oder Wolford.
Komprimierung ohne Kompromisse: Mit einer Laufzeit von zwei Tagen ist die Münchener Textilmesse effizienter geworden. Zugleich hat eine neue Anordnung der Messebereiche FABRICS und STUDIOS im Obergeschoss des MOC sowie die Integration des KEYHOUSE in die BLUEZONE auf der Zenith Area die Laufwege verkürzt und neue Synergien geschaffen.
„Wir hatten einen sehr belebten ersten Messetag mit einem stimmungsvollen Get Together am Abend. Den zweiten Tag hätten wir uns stärker gewünscht. Hinsichtlich des Termins, der Angleichung der Messelaufzeit von MUNICH FABRIC START, THE SOURCE, BLUEZONE und KEYHOUSE sowie der Neuordnung verschiedener Messebereiche wurden wir darin bestätigt, dass wir strategisch die richtige Entscheidung getroffen haben. Die MUNICH FABRIC START ist geschätzt, gewünscht und gewollt. Genau darauf kommt es an.“
Sebastian Klinder, Managing Director MUNICH FABRIC START
„Wir haben in den letzten zwei Tagen sehr viel Wertschätzung erfahren, das tut gut. Denn das, was unser Team und wir hier auf die Beine stellen, machen wir mit viel Herzblut vor allem für unsere Branche. Die Textilbranche steht in einem gesamtwirtschaftlich schwierigen Umfeld weiterhin vor großen Herausforderungen. Umso mehr müssen wir jetzt alle an einem Strang ziehen.“
Frank Junker, Creative Director & Partner MUNICH FABRIC START
„Ich liebe diese Messe! Und ich bin unglaublich dankbar, dass es sie gibt. Denn wir brauchen sie – nicht nur, um uns zu informieren: Für Winter 1 brauchen wir zwar keine Stoffe mehr, aber es gibt noch vieles mit den Herstellern zu klären. Die MUNICH FABRIC START nutzen wir als Check-up zum Besprechen und zum Verhandeln von Preisen. Für Winter 2 wiederum sind wir noch offen und sehen uns um. Ob uns die zeitliche Verkürzung tangiert? Nein, wir waren immer nur an zwei Tagen da. Das reicht für uns.“
Susanne Schwenger, Chief Product Officer, Marc O’Polo
„Für Chloé ist es wichtig, als Designer ständig Wissen und Erfahrungen sammeln, um die eigene Designfähigkeiten zu fördern. Messen sind ein wichtiger Bestandteil dafür. Um fundierte Design-entscheidungen zu treffen, ist es entscheidend, verschiedene Menschen zu treffen und Themen wie neue Innovationen und Nachhaltigkeit zu diskutieren. Die BLUEZONE hat mich positiv beeindruckt. Ich mag die Größe der Veranstaltung und die Energie hier. Ein Unterschied zu anderen Messen sind die Workshops. Es ist schön, Dinge tatsächlich auszuprobieren und nicht nur theoretisch darüber zu sprechen.“
Angela Fusco, Senior Denim Designer, Chloé




Upcoming Trends Autumn.Winter 25/26: Intuition und Illustration
Das Motto der 54. Edition der MUNICH FABRIC START lautete „Intuition“ und zog sich wie ein roter Faden durch die gesamte Veranstaltung. In einer Zeit, in der Unsicherheit und Wandel die Modeindustrie prägen, beruft sich diese Messe zurück auf die Kraft des inneren Gespürs und die kreativen Instinkte. „Intuition“ steht dafür, sich von vorgegebenen Regeln zu lösen und stattdessen auf das eigene Bauchgefühl und die subtile Wahrnehmung von Trends zu vertrauen. So widmen sich die Trendthemen in dieser Saison den menschlichen Gefühlen: RESILIENCE, LUCID DREAM, GENTLE POWER, SOLITAIRE und RECONNECT. RESILIENCE und LUCID DREAM spiegeln das Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit in unsicheren Zeiten und die Rückkehr der Romantik wider. GENTLE POWER bezieht sich auf den Frieden und die Energie der Natur, inspiriert durch den Kontrast von Verletzlichkeit und Stärke. SOLITAIRE und RECONNECT stehen für die Rückkehr von Glamour, Schärfe und die Verbindung von Tradition und Technologie in der Mode. Dies spiegelte sich nicht nur in den ausgestellten Kollektionen wider, sondern auch in den rund 40 Keynotes, Podiumsdiskussionen, Trendpräsentationen und Q&A-Sessions mit mehr als 50 renommierten Brachenexpert:innen.
Li is back
Nach fünf Jahren kehrte die weltweit bedeutende Trendforscherin Li Edelkoort am 4. September 2024 zur MUNICH FABRIC START zurück und inspirierte das Publikum live mit ihrer exklusiven Private Lecture. Unter dem Motto „Illustration” präsentierte sie die Trends für Autumn.Winter 25/26 und gab spannende Einblicke in die zukünftigen Entwicklungen in Mode und Textilien sowie die kommenden Farbtrends. Dafür beruft sie sich nicht nur auf Fotos, sondern greift auf Gemälde und Poster zurück, um ihre Vorhersagen zu visualisieren. Als Haupttrend für die nächste Saison identifizierte sie Paris – als Stadt, als Gefühl und als mühelose Eleganz. Mit all den Unruhen in der Welt ruft sie dazu auf, einen modischen Gegensatz zu etablieren: stimmig und ordentlich anstatt chaotisch und durcheinander. „Bei all dem, was gerade in der Welt passiert, all dem Krieg und Chaos, müssen wir aufräumen. Zumindest optisch. Unsere Outfits sollten sehr stimmig und ordentlich wirken und das Gute symbolisieren. Lasst uns ein wenig Humor und Kreativität zeigen. Wir sagen Nein zu schlechten Gefühlen!“, so Edelkoort. Ihre Rückkehr nach München markierte ein Highlight der Messe und bestätigte einmal mehr ihren Status als wegweisende Stimme in der Welt der Trendforschung.


„Wir wurden heute quasi überrannt von Kunden. Wir konnten viele gute Kontakte knüpfen – von Start-Ups über mittelständische Unternehmen bis hin zu den Big Playern war alles dabei. Die Sommerparty nach dem ersten Messetag war ein richtiges Happening. Sowas bieten nur noch sehr wenige Messen mit solcher Liebe zum Detail an. Für mich sind die Get Together eine Basis zum Networken – gerade für junge Menschen und Berufseinsteiger, die auf der Messe eher zurückhaltend sind.”
Moritz Michel Wilke, District Sales Manager, We Nordic
Das neue Layout der Messe ist perfekt. Es ist gebündelt und die Kunden können sich so viel leichter auf der Messe bewegen. Dadurch wird es für alle effektiver. Im Vergleich zur vergangenen Messe war es nach meinem Gefühl etwas mehr Frequenz. Die Stimmung war sehr gut. Mit beiden Tagen bin ich sehr zufrieden. Hugo Boss, Holy Fashion Group, Meindl, Hauber, Riani, Mac Mode und Change – alle waren da.“
Christiani Torri, Pontoglio (Agentur Berner)



Techknowledge
An einem Wort kam man im Vortragsprogramm mit den rund 40 Talks & Forecasts nicht vorbei: Collaboration. Die Industrie setzt auf Zusammenarbeit, um aktuelle Herausforderungen wie Recycling-Thematiken und damit verbundene EU-Regulatorik anzugehen – daher liegt ein großer Schwerpunkt auf neuen Netzwerkstrukturen, Kooperationsplattformen und ganzheitlichem Denken. „Wir befinden uns in einer spannenden innovativen Phase. Verschiedene Konzepte können parallel existieren, da sie jeweils unterschiedliche Nischen angehen“, sagt Drishti Masand, Circularity & Circular Economy Expert bei Adidas. Mit dem T-Rex-Projekt unterstützt Adidas eine EU-Initiative, die industrieweite Blaupausen für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft entwickelt.
Think Tanks wie das KEYHOUSE leisten dazu einen zentralen Beitrag als Bindeglied zwischen Designern, der Forschung und Akteuren der Branche. Ein regelrechter Magnet war die digitale Direktdruck-Experience von Brother und der HS Niederrhein. In einem gemeinsamen Workspace hatten die Besucher:innen die Möglichkeit, selbst kreativ zu werden und ihre Ergebnisse live und vor Ort zu drucken. Simon Angel, Kurator der SUSTAINABLE INNOVATIONS, fasst zusammen: „Wir stellen den Status quo in Frage – das ist der Grund, warum wir hier sind. Die Industrie braucht Inspiration, und wir benötigen Partner aus der Branche, um wirklich etwas zu bewirken.“ Seit 2016 fester Bestandteil des KEYHOUSE präsentieren die SUSTAINABLE INNOVATIONS diesen September mit Fabulous Fungi, Ilse Kremer, Studio Joris De Groot, Knit In Motion by Suzanne Oude Hengel, Rietgoed By Iris Veentjer und Studio Tjeerd Veenhoven einige der zukunftsfähigsten Textilentwicklungen für industrielle Problemlösungen an den Ständen und im gemeinsamen Panel. Ebenfalls im Fokus steht die Automatisierung und Digitalisierung von Nachhaltigkeitsstrategien. Aussteller wie Trace Momentum oder tex.tracer zeigen ihre Lösungsangebote für eine saubere Datenerfassung entlang der Wertschöpfungskette hin zu einem anwenderfreundlichen digitalen Produktpass. Auch KI-Anbieter und individualisierte und damit verlustärmere Druckverfahren finden Platz im KEYHOUSE. Aufgrund von Umbaumaßnahmen fand sich das KEYHOUSE dieses Mal mitten in der BLUEZONE in Halle 7.

„Für uns ist das großartig. Wir sehen uns selbst als Innovator in der Jeansindustrie – die MUNICH FABRIC START ermöglicht uns den Kontakt zu relevanten Partnern.“
Julio Perales, Technical Segment Manager Denim, Archroma
„Hier wird wirklich Geschäft gemacht! Die Messe beschränkt den Austausch nicht auf ein kurzes Hallo. Auf der BLUEZONE hat man wirklich den Raum, um sich hinzusetzen, die Kollektion mit den Kunden durchzugehen, Details zu besprechen und tatsächlich Geschäfte abzuschließen. Das ist besonders wichtig für uns, da Deutschland ein Schlüsselmarkt für Denim ist. Wir sind sehr zufrieden mit der Organisation, und wann immer wir vor Herausforderungen standen, war das MFS-Team da, um sie
zu lösen.“
Dilek Erik, Global Marketing Manager, Sharabati
„Ich war seit 8 bis 10 Jahren nicht mehr auf der MUNICH FABRIC START und BLUEZONE. Es hat sich viel verändert. Ich finde es großartig, dass beide Messen gleichzeitig stattfinden. Was sie in Bezug auf Materialinnovation und Technologie zeigen, ist ziemlich universell. In der Denim-Community sind wir sehr eng verbunden. Die Denim-Fans halten zusammen. Es ist schön, von völlig Fremden umgeben zu sein – das erweitert den Horizont. Die MUNICH FABRIC START gibt uns eine Plattform für den Austausch. Keine andere Denim-Messe macht das. Dasselbe gilt für BLUEZONE und KEYHOUSE. Wie großartig ist das: Ich habe gerade einen 3D-Druck auf Denim gesehen. Das ist erstaunlich. Die Zukunft von Denim ist Technik und Wissenschaft.“
Amy Leverton, Trend Forecaster, Denim Dudes
BLUEZONE: Patches, Five-Pockets und distressed Fabric
Auf der BLUEZONE in der Zenith-Area zeigten über 70 internationale Denim-Mills ihre neuesten Entwicklungen für Denim und Sportswear. Die Denim-Community tauschte sich über neue Leitplanken für die Branche aus. Den Auftakt hierzu liefert Tilmann Wröbel, der unter dem Veranstaltungsmotto „DENIMINED“ die sieben zentralen Trendrichtungen für die Branche auszeichnet; Pimp my waist, Digital Denim Art, Skinny what, Tech it easy, Free your denimind, There is hope in green und Design Exaltation.
DENIMINED zieht sich durch die Trendvorträge und Talks – die Branche zeigt sich in München innovativ. Neue digitale Printtechniken, Färbe- und Finishingtechnologien verdeutlichen die Stärke der BLUEZONE die Wertschöpfungskette näher zusammenzubringen. Abseits der Trends bleibt die Auseinandersetzung mit dem nachhaltigen Impact der Branche zentrales Thema. Auch hier führt kein Weg an Kollaboration vorbei – der Denim Deal zieht positive Bilanz und expandiert mit einem Germany Hub nach Deutschland. Zu den Unterzeichnern des Denim Deals zählen Advanced Denim, AGI Denim, Bossa, Calik, CBL, DNM, Kipas, Maritas, Naveena, Orta, Realteks und Sharabati. „Wir denken vorwettbewerblich – um die Basis für eine erfolgreiche Kreislaufwirtschaft zu schaffen – dazu gehört auch gute Kommunikation um Circularity als Produktvorteil greifbar zu machen“, so Max Gilgenmann, Co-CEO – studio MM04. Intuition meets Innovation – die MUNICH FABRIC START hat einmal mehr gezeigt, wie sich die Communities aus Denim, Fabrics und Innovation gegenseitig inspirieren und gemeinsam einen Weg in die Zukunft ebnen.





WEITERE STIMMEN ZUR MUNICH FABRIC START
„Auch nach Corona sind Messen wie die MUNICH FABRIC START weiterhin extrem wichtig für unsere Branche. Das müssen sowohl wir Aussteller, als auch die Kunden verstehen. Die MFS ist der Ort, an dem man sein muss, wo man zusammenkommt. Der digitale Produktpass ist in Zukunft eine Notwendigkeit. Dadurch sind wir in einer Art Zwitterposition gelandet. Wir sind nicht mehr nur Produktlieferant, sondern auch IT-Lieferant. In dieser Hinsicht findet derzeit eine Umverteilung statt.”
Daniel Jung & Jan Knoch, Managing Director, Trimco Group
„Durch die Verarbeitung von Left-over Fabrics zu neuem Garn minimieren wir Abfall fast vollständig und schaffen gleichzeitig ein widerstandsfähiges Produkt. Diese Technik setzen wir seit über einem Jahrzehnt erfolgreich ein, was uns den German Design Award 2024 eingebracht hat.“
Juan Pablo Rivera Castillo, Chief Commercial Officer, Incalpaca
„Die Messe ist eine der am besten organisiertesten Messen, die ich kenne. Ich komme extrem gerne hier hin, viel lieber als nach Paris. Hier finde ich Hersteller aus der Türkei, Asien und Italien. Ich suche hier insbesondere die Highlights meiner Kollektion. Die Auswahl aus so vielen Lieferanten ist äußerst wichtig. Nur hier ist das so gut gebündelt. Für mich als Designerin waren außerdem die Trendinfo mit Li Edelkoort und Peclers mega. Und nicht zu vergessen, die Innovationen im KEYHOUSE. In zwei Tagen kann man eine Menge schaffen, aber die drei Tage waren besser – auch aus Nachhaltigkeitssicht. Um hier trotzdem alles zu schaffen, haben wir uns Li deshalb extra im Team vorab digital gekauft und angeschaut.“
Claudia Lanius, Gründerin und Designer, Lanius
„Für Coordinates ist der Termin gut. Eine Messe wie die MUNICH FABRIC START erweitert inhaltlich den Horizont. Das halte ich für sehr wichtig. Man muss nach rechts und links schauen, um sich die Rosinen herauspicken zu können.“
Winfried Rollmann, Owner, CEO & Creative Director, Six Brother Factory




DIE NÄCHSTEN MESSETERMINE FÜR FRÜHLING.SOMMER 26

MUNICH FABRIC START, BLUEZONE, KEYHOUSE & THE SOURCE
21 + 22 JANUAR 2024
MOC & Zenith Area München
Discover more industry-changing innovations at our upcoming trade shows:
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Auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft
Simon, die diesjährige Sustainable Innovations (SI) Ausstellung auf der Munich Fabric Start scheint eine eher introspektive Wendung genommen zu haben. Kannst Du uns mitteilen, wie Du die diesjährige Kuratierung angegangen bist?
Simon Angel: Auf jeden Fall. Wenn man sich unsere früheren Themen ansieht, lesen sie sich fast wie fortlaufende Literatur. Zu Beginn haben wir uns mit den Herausforderungen beschäftigt, mit denen Designer konfrontiert sind, und mit dem Zögern der Branche, über traditionelle Praktiken hinauszugehen. Im Laufe der Zeit hat sich unser nachhaltiges Thema in die Struktur unserer Branche eingewoben und ist in Prozesse, Richtlinien und die Denkweise der Menschen eingeflossen. In dieser Saison setzen wir diese Geschichte fort, indem wir kritische Fragen stellen und eine ganzheitlichere Sichtweise einnehmen. Es geht weniger um Lösungen als vielmehr um Interventionen und transformatives Denken.
Interessant. Könntest Du näher erläutern, wie sich diese Philosophie in den ausgestellten Projekten manifestiert?
Simon Angel: Natürlich. Nehmen wir Suzanne Oude Hengels „Knit in Motion“ als Beispiel. Suzannes Arbeit stellt konventionelle Strickpraktiken in Frage und überschreitet Grenzen. Bei ihrer Erforschung der Kombination von Stricken mit thermoplastischem Polyurethan (TPU) und 3D-Druck geht es nicht nur darum, neue Formen zu schaffen, sondern auch darum, traditionelle Herstellungsprozesse zu hinterfragen und neu zu definieren. Diese Verschmelzung von Techniken verjüngt nicht nur das Produktdesign, sondern eröffnet auch neue Perspektiven für die Industrie.
Die Arbeit von Joris de Groot spielt ebenfalls eine große Rolle. Wie passt sein Ansatz in diese Erzählung?
Simon Angel: Joris‚ Ansatz ist die Quintessenz unseres Themas des Hinterfragens und der Innovation. Seine Projekte „2000N Pressed Shoe“ und „Recycled Raincoat“ zeigen beispielhaft, wie traditionelle Techniken für moderne Anwendungen neu interpretiert werden können. Durch die Integration industrieller Prozesse mit nachhaltigen Praktiken verwandelt Joris Abfälle in wertvolle Produkte und stellt damit das Konzept des materiellen Nutzens in der Mode in Frage. Seine Mitarbeit an dem Projekt „Welded Loop“ zeigt außerdem, wie die Kombination verschiedener Techniken zu neuartigen, nachhaltigen Lösungen führen kann.
Die Projekte von Tjeerd Veenhoven mit Mycelium sind faszinierend. Inwiefern tragen sie zu einer breiteren Erzählung bei?
Simon Angel: Tjeerd’s Arbeit mit Mycelium verkörpert einen Sprung in Richtung nachhaltige Materialinnovation. Sein Mycelium 2D Printing“ erforscht die Verwendung von Pilzmaterialien als Ersatz für herkömmliche Kunststoffe und Farbstoffe. Das passt perfekt zu unserem Thema, Systeme zu hinterfragen und neu zu denken. Bei Tjeerds Projekten geht es nicht nur darum, nachhaltige Alternativen zu schaffen, sondern sie stehen für einen Paradigmenwechsel in der Art und Weise, wie wir biologische Materialien in der Mode wahrnehmen und nutzen.
Das Projekt „RietGoed“ von Iris Veentjer sticht ebenfalls hervor. Welche Rolle spielt es in der Ausstellung dieser Saison?
Simon Angel: Iris Veentjers „RietGoed“ ist ein Paradebeispiel dafür, wie Materialinnovationen ökologische Herausforderungen angehen können. Indem sie hochwertige Textilien aus Schilffasern entwickelt, geht sie Probleme wie Bodensenkungen und CO2-Emissionen an. Iris‘ Ansatz ist ein Beweis dafür, wie nachhaltige Praktiken nahtlos in die Textilproduktion integriert werden können, um sowohl das ökologische Gleichgewicht als auch die wirtschaftliche Lebensfähigkeit zu fördern.
Ilse Kremers „Fabulous Fungi“ stellt eine neuartige Herangehensweise an die Textilfärbung vor. Wie passt es zum übergreifenden Thema der Ausstellung?
Simon Angel: Ilses „Fabulous Fungi“-Projekt ist ein brillantes Beispiel dafür, wie wir traditionelle Prozesse neu überdenken können. Durch die Verwendung von Pilzen zur Herstellung von Farbstoffen spricht Ilse sowohl Umwelt- als auch Gesundheitsbedenken an, die mit synthetischen Farbstoffen verbunden sind. Dieses Projekt verkörpert unser Thema der Erforschung und Umsetzung alternativer Lösungen, die sowohl innovativ als auch nachhaltig sind.
Kannst Du abschließend noch etwas zu den BIOTEXFUTURE-Initiativen und ihrer Bedeutung für das diesjährige Thema sagen?
Simon Angel: BIOTEXFUTURE steht an vorderster Front bei der Umstellung der Textilindustrie auf biobasierte Materialien. Diese Initiative, zu der auch Projekte wie TransitionLab und LightLining gehören, steht im Einklang mit unserem breiteren Ansatz, einen systemischen Wandel zu fördern. Durch die Konzentration auf biobasierte Polymere und nachhaltige Textilien ebnet BIOTEXFUTURE den Weg für eine Zukunft, in der die Textilindustrie echte Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit erreichen kann.
Welchen Einfluss haben diese Innovationen Ihrer Meinung nach auf die Zukunft der Textilindustrie?
Simon Angel: Diese Innovationen stellen einen tiefgreifenden Wandel in der Art und Weise dar, wie wir Textildesign und -produktion angehen. Sie stellen bestehende Paradigmen in Frage und bieten neue Perspektiven für die Nachhaltigkeit. Indem wir eine Kultur des Hinterfragens und Experimentierens fördern, verbessern wir nicht nur die Praktiken der Branche, sondern inspirieren auch einen breiteren gesellschaftlichen Kurswechsel hin zu einem nachhaltigeren und überlegteren Konsum.
Simon, wir danken Dir für diese Einblicke. Es ist klar, dass es bei der SI-Ausstellung in dieser Saison nicht nur darum geht, neue Materialien zu präsentieren, sondern auch darum, ein tiefergehendes Gespräch über die Zukunft unserer Branche anzustoßen.
Simon Angel: Gern geschehen. Ich lade alle ein, sich mit diesen Projekten zu beschäftigen und an diesem sich entwickelnden Dialog teilzunehmen. Durch diese gemeinsame Erkundung werden wir wirklich nachhaltige Innovationen vorantreiben.
Wir freuen uns darauf, die Ausstellung dieser Saison zu erleben und zu sehen, wie diese bahnbrechenden Ideen die Zukunft gestalten werden.
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